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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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stand.
    Licht für die, die im Dunkeln irren,
    Wärme für jene, die in Eis und Schnee verharren,
    Eine helfende Hand für die Freunde des Meisters und Widerstand all denen, die sein Andenken zerstören wollen.
    »Kannst du meine Gedanken lesen?«, fragte Rik.
    Nein, ich sehe sie.
    »Dann war das wohl so etwas wie der Leitspruch der A lrenath?«
    Es ist unsere Bestimmung. Dafür hat Orekh uns geschaffen.
    »Dann können wir uns glücklich schätzen, dass du uns gefunden hast«, sagte Jemina.
    Statt eine A ntwort zu geben, glitt die A lrenath ein Stück beiseite und gab Jemina und Rik wieder frei.
    Wi r sind da.
    »Unfassbar!« Jemina schaute sich staunend um. »Wie hast du das gemacht? Rik, bitte sag mir, dass ich nicht träume.«
    Rik schwieg, sprachlos angesichts der von hohen T annen gesäumten und mit morgendlichen Nebelschleiern bedeckten Lichtung. »Wo sind wir?«
    Auf einer Lichtung.
    »Das sehe ich. A ber wo genau liegt diese Lichtung?«, fragte Rik, um Ruhe bemüht. »Sind wir noch auf dem Berg der Hohen Feste? Ist der Schacht mit der T reppe weit entfernt? Können die Drachenreiter uns hier finden?«
    Ja, ja und vielleicht , gab die Stimme A uskunft.
    »Hättest du uns nicht etwas weiter wegbringen können?«, fragte Jemina höflich nach. »Jene, die uns töten wollten, reiten auf Schwertdrachen. Sie sind viel schneller als wir und können die Berghänge aus der Luft nach uns absuchen. Du hast uns aus dem Schacht gerettet, aber ich fürchte, dass es nicht lange dauern wird, bis sie uns gefunden haben.«
    Ich habe alles getan, was in meiner Macht steht. Mehr vermag ich nicht für euch zu tun. Meister Orekh hat bestimmt, dass unser Reich hier endet. Weiter kann ich euch nicht begleiten.
    »Verstehe!« Jemina nickte. »Dann danken wir dir für deine Hilfe«, sagte sie mit einem Lächeln. »Ohne dich hätte unser Leben im T reppenschacht ein schreckliches Ende gefunden.«
    Licht für die, die im Dunkeln irren, wiederholte die A lrenath, während sie langsam verblasste. Und Glück auf allen Wegen, denen, die Orekhs Erbe in Ehren halten.
    »Halt, warte!« Rik machte einen Schritt auf die Lichtgestalt zu, aber es war zu spät. »Schatten!« Ärgerlich stampfte Rik mit dem Fuß auf den Boden.
    »Du hast doch gehört, sie kann uns nicht weiterhelfen.« Jemina setzte sich auf einen Baumstamm. »Wie die Nerbuks sind sicher auch die A lrenath an einen Ort gebunden.«
    »So wird es wohl sein.« Rik nickte und setzte sich neben Jemina. Beide schwiegen und starrten in den Nebel, der sich mit steigender Sonne langsam auflöste.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Jemina schließlich.
    Rik überlegte kurz. »Zurück können wir nicht. So viel ist klar. Corneus spielt ein falsches Spiel. Ich habe keine A hnung, warum er uns töten will. Das wäre das Ende der Hüterzirkels und vermutlich auch das Ende des Schattenbergs. W ir dürfen aber auch nicht vergessen, dass Corneus die Eleven in seiner Gewalt hat. W enn er erfährt, dass Salvias uns nicht töten konnte, sind sie in großer Gefahr. Stirbt nur einer von ihnen, ist der Neunte Zirkel verloren.« Er schaute Jemina an. »Verzeih, wenn ich das so deutlich sage, aber ich glaube, dass wir hier und jetzt am Ende unseres kleinen A benteuers angekommen sind. W ir haben es versucht, aber nun können wir nichts mehr tun, um den Lauf des Schicksals zu ändern.«
    Er verstummte und warf Jemina einen prüfenden Blick zu. W ie viel durfte er sagen? »Soll ich dir mal ein Geheimnis verraten?«, fragte er schließlich. »Etwas, dass ich noch niemandem, nicht einmal Galdez anvertraut habe?« Ohne ihre A ntwort abzuwarten, fuhr er fort: »Ich glaube, dass es gar nicht schlimm ist, wenn sich die Schatten wieder mit uns vereinen. Dann würden sich die Menschen nicht mehr alles gefallen lassen und die Magier könnten sie nicht mehr so leicht ausbeuten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Götter es gutheißen, wenn wir nur als halbe Menschen durchs Leben gehen. Sicher hatten sie gute Gründe dafür, uns auch eine dunkle Seite zu geben. Da kann doch nicht einfach ein Magier daherkommen – selbst einer wie Orekh nicht! – und alles nach seinem Dafürhalten ändern. Bestimmt ginge es allen besser, wenn …« Er brach abrupt ab. »Jemina? Hörst du mich?« Er fasste sie an der Schulter und rüttelte sie sanft. »He? W as ist mit dir? Du hörst mir ja gar nicht zu.«
    Jemina schaute ihn an. Ihr Blick war in die Ferne gerichtet und auch ihre A ufmerksamkeit kehrte nur langsam wie von

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