Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
Nachfolgern vor eurem Dahinscheiden hätte übergeben werden müssen. Ohne eure Hilfe kann die Magie des Schattenbergs nicht bestehen und wir können keinen Neunten Hüterzirkel gründen. Deshalb bin ich hierher gekommen. Ich muss die Gabe wieder in die W elt der Lebenden bringen und wissen, wie ich sie an die anderen weitergeben kann.«
    Efta runzelte die Stirn. »Es tut mir leid, aber ich weiß nicht, wovon du redest, mein liebes Kind.«
    Zu spät, flüsterte eine Stimme in Jemina. Ich bin zu spät. A ber so schnell wollte sie nicht aufgeben. »Efta, bitte. V ersuche dich zu erinnern«, bat sie. »Du hast mich erkannt. A lso weißt du auch, dass ich vor deinem T od deine Schülerin gewesen bin. Ihr brachtet mich zur Insel im Nebelsee, damit ich von den Nerbuks geprüft würde und eine Novizin werden konnte. A ls ihr mich am nächsten Morgen abholen wolltet, ist die Barke gekentert und ihr seid alle ertrunken. Erinnerst du dich jetzt wieder?«
    »Nun ja, also …«
    Das klang nicht so sicher, wie Jemina es sich gewünscht hätte. T rotzdem versuchte sie es weiter »Gut. Dann erinnerst du dich vielleicht noch daran, dass du eine Hüterin warst. Eine Hüterin des A chten Zirkels nach Orekh, die …«
    »Orekh!« Eftas Miene hellte sich auf. »Den kenne ich. Ich bin ihm hier schon begegnet. Er ist ein sehr kluger Geist.«
    »Orekh … ist hier?« Die A ntwort brachte Jemina völlig aus der Fassung.
    »Natürlich. A lle sind hier.« Efta nickte. »Alle, die gestorben sind. Bis auf diejenigen, die schon einen neuen Körper bekommen haben. Du musst wissen, dass wir alle früher oder später wieder von hier fortgehen, um …«
    »Warte!« Jemina hob die Hand. »Bitte Efta, versuche dich zu erinnern«, flehte sie. »Es tut mir leid, ich wollte dich nicht unterbrechen, aber ich habe nicht viel Zeit. Je länger ich hierbleibe, desto dünner wird das Band, das mich hält. Irgendwann wird es fort sein. Dann kann ich nicht mehr zurück und Selketien und alles, wofür du in deinem Leben eingestanden bist, ist verloren.«
    »Ach, Kind.« Efta seufzte und für einen Moment sah sie sehr unglücklich aus. »Ich würde dir so gern helfen, aber was du da erzählst, sagt mir nichts.«
    Jemina war der V erzweiflung nahe. »Was ist mit Galdez?«, fragte sie. »Was ist mit Burcan, Mascha, Sovrana und all den anderen Hütern?«
    »Galdez und Burcan sind hier und die anderen auch«, erklärte Efta. »Wir sind gemeinsam angekommen, aber ich kann mich nicht mehr erinnern warum.«
    »Kannst du Galdez und Burcan hierher holen?« Jemina war entschlossen, nicht so leicht aufzugeben. W enn Efta schon alles vergessen hatte, musste das nicht zwangsläufig bedeuten, dass auch die anderen sich nicht mehr erinnern konnten.
    »Ich kann sie rufen, aber ich kann dir nicht versprechen, dass sie kommen werden.«
    »Versuche es. Bitte! Ihr seid meine einzige Hoff…« Jemina hatte den Satz noch nicht beendet, als sich wie aus dem Nichts die geisterhafte Gestalt von Galdez neben Efta formte. A uf seinem bleichen A ntlitz zeigte sich ein Lächeln. W ie bei ihrer ersten Begegnung am Nebelsee kam er auf Jemina zu und begrüßte sie herzlich.
    »Jemina!«, sagte er erfreut. »Ich hatte so sehr gehofft, dass einer von euch den W eg zu uns findet.«
    »Dann erinnerst wenigstens du dich noch an dein Leben?«, fragte Jemina hoffnungsvoll.
    »Nicht mehr an alles«, bedauerte Galdez. »Aber an vieles. A ls mir klar wurde, dass wir alle umgekommen sind, ohne euch die Gabe um die Schattenmagie weiterzugeben, habe ich versucht, mir die Erinnerung zu bewahren. Ich hoffte, dass ihr einen W eg finden würdet, das verlorene W issen zurückzuholen.«
    »Darum bin ich hier!« Jemina war froh, dass sie Galdez nicht noch einmal alles von vorn erklären musste. »Ich habe im Buch des Lebens einen Hinweis gefunden, wie ich das Reich der T oten betreten kann. Die W ächter der Hohen Feste gaben mir ein Gift, dessen W irkung so beschaffen ist, dass der T od rückgängig gemacht werden kann.« Sie hob die linke Hand, um Galdez den dünnen, silbernen Faden zu zeigen, der sie mit Rik verband. »Dies ist meine V erbindung zur W elt der Lebenden. Rik wartet dort auf meine Rückkehr.«
    »Rik.« Ein Schatten huschte über Galdez’ Gesicht. »Er war mein bester Schüler, aber nicht rein genug, um meine Nachfolge anzutreten.«
    Er ist ein Unreiner! Unwillkürlich kamen Jemina die W orte der W ächter auf der Hohen Feste wieder in den Sinn. Sie hatte es nicht glauben wollen und verdrängt,

Weitere Kostenlose Bücher