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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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hinrennst.«
    »Das mache ich.« Jordi wollte loslaufen, da hörte er in der Nähe Schritte, die sich rasch näherten. Schritte, von mehreren Stiefelpaaren – Gardisten! Jordi glaubte, ihm würde das Herz stehen bleiben.
    »Ihr sucht den Gang nach dem Flüchtigen ab, wir nehmen den dahinten!«, höre er sie rufen. Mit wildem Blick schaute Jordi sich um, aber die T üren in der Nähe waren verschlossen und außerdem stand der Magier immer noch neben ihm.
    »Was ist los?« Stirnrunzelnd schaute der Magier Jordi an. Dieser warf einen verzweifelten Blick in Richtung der Stimmen und fasste einen Entschluss. »Helft mir«, flehte er den Magier mit vor A ngst geweiteten A ugen an. »Bitte. Sie dürfen mich nicht finden.«
    »Sie?« Der Magier hob überrascht die A ugenbrauen.
    »Die Gardisten … Corneus’ Männer.« Jordis Stimme überschlug sich fast.
    »Warum?«
    »Weil Corneus mich töten will!« Jordi setzte alles auf eine Karte. W enn die Gardisten ihn entdeckten, war es aus. Der Magier war seine einzige Hoffnung, den Gardisten zu entkommen.
    »Dich töten?« Für den Bruchteil eines A ugenblicks glaubte Jordi, Entsetzen im Gesicht des alten Magiers zu erkennen. Er schien kurz zu überlegen, dann griff er entschlossen nach dem T ürknauf zu seiner Rechten und zischte: »Schnell, da hinein.«
    Das ließ Jordi sich nicht zweimal sagen. Mit wenigen Schritten schlüpfte er durch die T ür, die sogleich hinter ihm zuschlug. Dann stand er im Dunkeln. A temlos, mit hämmerndem Herzschlag lauschte er auf das, was vor der T ür geschah. Nur wenige A ugenblicke lang blieb es ruhig. Dann waren draußen Stimmen zu hören: »Den Göttern zum Gruß, Meister Elaries!«, hörte er eine polternde Stimme sagen. »Habt Ihr hier einen Jungen gesehen? Etwa so groß mit rotem Haar?«
    »Nein. W arum?«
    »Dann verzeiht die Störung«, sagte der Gardist, der sich offenbar mit der knappen A ntwort zufriedengab. »Der Junge hat den Bereich der Eleven unerlaubt verlassen. V ermutlich hat er sich verlaufen. W enn Ihr ihm begegnet, sagt den W achen Bescheid, damit sie ihn zurückbringen können. Er ist leicht zu erkennen, denn er trägt noch sein Nachtgewand.«
    »Hab Dank, Hauptmann. Ich werde achtgeben.«
    Die Schritte der Stiefel entfernten sich. W enig später wurde die T ür geöffnet und Meister Elaries betrat den Raum. Mit einer knappen Handbewegung entzündete er alle T alglichter in den Halterungen, schaute Jordi an und sagte streng: »Nun, junger Mann, ich glaube, du hast mir einiges zu erklären …«

2
    S oll ich es mal versuchen?« V oller Ungeduld schaute Jemina zu, wie Rik einen Holzstab zwischen den Händen rieb. Es war Nacht geworden. Sie saßen unter der T anne und versuchten, ein Feuer zu entzünden. Dafür hatten sie unzählige trockene Zweige zusammengesucht und draußen auf der W iese zu einer großen Feuerstelle aufgeschichtet. A lles war bereit, allein das Feuer fehlte noch.
    »Ich hab’s gleich.« Rik keuchte und blies wieder gegen die Stelle, wo sich der Stab, umringt von trockenen Moosen und Gräsern auf einem Rindenstück drehte. »Da. Siehst du? Es qualmt.«
    »Weiter!« Jemina entdeckte einen glimmenden Funken an den Gräsern und blies vorsichtig etwas Luft hinzu, um ihn anzufachen. Rik atmete schnell. Er schwitzte, obwohl die Luft kühl war. Seine Hände waren von dem unermüdlichen Reiben gerötet. Er musste Schmerzen haben, aber er drehte den Stab noch schneller.
    Der Rauch wurde stärker. Zu dem ersten Funken gesellte sich ein weiterer, dann noch einer und noch einer. Jemina blies vorsichtig Luft hinzu und legte zusätzliches Moos auf die Glut. Bald züngelte das erste Flämmchen auf. W ährend Rik den Stab fortnahm, legte sie vorsichtig trockene Gräser auf das Feuer. A ls diese brannten, schichtete Rik dürre Äste darauf, die etwas länger brennen würden.
    »Endlich.« Glücklich betrachtete Jemina das winzige Lagerfeuer. »Wir sollten es auf die W iese tragen, ehe die Rinde Feuer fängt.«
    Rik nickte. Sie hatten versucht, das Feuer draußen zu entzünden, aber dort war der Boden taufeucht. V orsichtig schob er beide Hände unter die Rindenplatte, hob die kleine Feuerstelle auf und trug sie zu dem Lagerfeuer auf der W iese. Gespannt beobachteten beide, wie die kleinen Flämmchen aufsprangen, gierig an den trockenen T annenzweigen leckten, neue Nahrung fanden und funkensprühend in die Höhe schossen, während sie das harzhaltige Geäst unter lautem Knistern und Knacken verzehrten.
    »Wir brauchen mehr

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