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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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aber die W orte kamen gerade im rechten Moment.
    »Du hast doch gesagt, dass du das Buch nicht hast«, hakte Salvias nach. »Wie war das möglich, wenn du nicht lügen kannst?«
    »Da hatte ich es auch noch nicht.« Jemina war auf die Frage vorbereitet. »Rik und ich sind noch einmal zurückgegangen und haben …«
    »So schnell? Das ist unmöglich.«
    »Die A lrenath haben uns zur Hohen Feste geführt«, sagte Jemina, die erleichtert bemerkte, dass sie mit jedem W ort ruhiger und sicherer wurde.
    »Alrenath?«
    »Die W esen aus Licht, die uns auf der T reppe zur Flucht verholfen haben«, erklärte Rik, der sich nun wieder zu seiner vollen Größe aufgerichtet hatte. »Sie sind Orekhs Geschöpfe und uns wohlgesonnen. Durch sie konnten wir noch einmal zur Feste zurückkehren und das Buch holen.«
    »Warum?« Salvias schien noch immer nicht bereit, sich auf die Geschichte einzulassen.
    »Um uns damit unser Leben und die Freiheit von Corneus zu erkaufen.« Jemina sprach nun sehr sicher. »Ich weiß nicht, warum Corneus dir befohlen hat, uns zu töten, aber ich weiß, dass er nicht ruhen wird, bis er sein Ziel erreicht hat. Hiermit«, sie hielt den Stein noch einmal in den Feuerschein, »besitze ich etwas, das er mehr als alles andere begehrt. Ich bin sicher, er wird mit sich handeln lassen.«
    »Das ist ein verdammter Stein.«
    »Das ist das Buch des Lebens.«
    »Beweise es!«
    »Damit du es stiehlst und uns tötest, sobald ich den Zauber aufgehoben habe?« Jemina schüttelte den Kopf. »Für wie dumm hältst du mich? Das kommt gar nicht infrage. A us diesem Stein wird erst dann wieder ein Buch, wenn Corneus in meine Forderungen eingewilligt hat.«
    »Du kannst nicht zaubern«, begehrte Salvias noch einmal auf, aber es war nicht zu überhören, dass seine Selbstsicherheit zu schwinden begann.
    »Stimmt, zaubern kann ich nicht«, gab Jemina freimütig zu. »Aber ich kenne den Spruch, der aus diesem Stein wieder ein Buch machen wird. Die W ächter der Feste haben ihn mir verraten und ich weiß, dass er mir gelingen wird.« Sie tippte sich an die Stirn. »Er ist hier drin. Zumindest die erste Hälfte davon. Den zweiten T eil haben die W ächter nur Rik verraten.«
    »So ist es.« Rik verschränkte die A rme vor der Brust. »Du solltest dir also gut überlegen, was du tust. W enn du auch nur einem von uns ein Leid antust, ist das Buch mit all den mächtigen Zaubersprüchen für immer verloren.«
    Salvias schwieg und ließ das Schwert sinken. Jemina hörte, wie er leise vor sich hin fluchte, während er abzuwägen versuchte, welcher Befehl schwerer wog – Jemina und Rik zu töten, oder Corneus das Buch des Lebens zu bringen.
    »Das Feuer haben wir übrigens mit A bsicht entzündet«, sagte Jemina in seine Überlegungen hinein. »Damit du uns besser findest.«
    Salvias schaute sie an. »Was wollt ihr von mir?«
    »Du sollst uns mit deinem Schwertdrachen zu Corneus bringen, damit wir mit ihm verhandeln können. Zu Fuß ist uns der W eg zu weit.« Jemina steckte den Stein wieder in die T asche. »Und ich will dein W ort, dass wir dir vertrauen können.«
    »Das habt ihr.« Salvias gab sich geschlagen.
    »Na, das klingt doch gut.« Rik grinste. »Dann sollten wir uns sofort auf den W eg machen. W o ist dein Drache?«

3
    A lso? Ich höre.« Der Blick von Meister Elaries schien bis auf den Grund von Jordis Seele zu reichen. Sie saßen in zwei wuchtigen Sesseln vor dem Kamin in seinem W ohnraum, wo der Magier mit einem fast beiläufigen Fingerzeig ein behagliches Feuer entfacht hatte.
    Jordi biss sich auf die Unterlippe und überlegte fieberhaft, wie viel von der W ahrheit er preisgeben durfte. Er wusste, dass er antworten musste, immerhin hatte Elaries ihn vor Corneus’ Schergen gerettet und ein Recht darauf, die W ahrheit zu erfahren. A ndererseits war Elaries ein Magier und als solcher Corneus vermutlich treu ergeben.
    »Du bist der Junge, den sie suchen, richtig?«, fragte Elaries, dem das W arten offenbar zu lang wurde.
    »Ja.« Jordi starrte in die tanzenden Flammen, als gäbe es dort etwas zu sehen, das Elaries verborgen blieb. A us den A ugenwinkeln sah er, wie Meister Elaries nachdenklich die Hand ans Kinn hob. »Wenn es stimmt, was du sagst, und daran zweifle ich nicht, weil du ein Reiner bist«, sagte er mehr zu sich selbst, »dann frage ich mich, warum die Gardisten nach dir suchen?« Jordi spürte, dass Elaries eine A ntwort von ihm erwartete, sagte aber nichts.
    »Du machst es mir nicht leicht.« Elaries seufzte

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