Die Huette
Ihnen hatte. Bisher waren wir völlig damit beschäftigt, die Kommunikation zu allen Behörden herzustellen, die uns bei der Suche nach Missy helfen können. Es tut mir so leid, dass wir uns unter solchen Umständen kennenlernen. «
Mack spürte, dass sie das aufrichtig meinte. »Mack«, sagte er. »Wie bitte?«
»Mack. Nennen Sie mich Mack.«
»Gut, Mack, dann nennen Sie mich bitte Sam. Das ist die Kurzform von Samantha, aber ich war als Kind ein richtiger Wildfang und habe alle Kinder verprügelt, die es wagten, mich Samantha zu nennen.« Da musste Mack lächeln und entspannte sich ein wenig. Er hatte in einem Stuhl Platz genommen und sah zu, wie sie eilig einige mit Dokumenten gefüllte Mappen durchblätterte.
»Mack, sind Sie bereit für ein paar Fragen?«, fragte sie, ohne aufzublicken.
»Ich werde mein Bestes geben«, antwortete er, dankbar für die Gelegenheit, sich irgendwie nützlich zu machen.
»Gut! Ich möchte es Ihnen ersparen, noch einmal sämtliche Details durchzugehen. Ich habe alles gesichtet, was Sie gegenüber den örtlichen Polizisten ausgesagt haben, aber da sind noch ein paar wichtige Dinge, über die ich mit Ihnen sprechen möchte.« Sie hob den Kopf und stellte Blickkontakt zu Mack her.
»Ich freue mich, wenn ich helfen kann«, gestand Mack. »Ich fühle mich momentan völlig nutzlos.«
»Mack, ich kann gut verstehen, wie Ihnen zumute ist, aber Ihre Anwesenheit hier ist für uns wirklich wichtig. Und glauben Sie mir, es gibt niemanden in unserem Team, der nicht bereit wäre, alles zu geben, um Missy zu finden. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um sie wohlbehalten zurückzubringen.«
»Danke«, war alles, was Mack herausbrachte. Er starrte auf den Boden und kämpfte mit den Tränen. Seine Emotionen lagen bloß, und schon eine kleine freundliche Geste genügte, um ihn aus der Fassung zu bringen.
»Also gut... ich hatte ein offenes Vieraugengespräch mit Ihrem Freund Tommy Dalton, und er hat mich über alles informiert, was zwischen Ihnen besprochen wurde. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass Sie ihn durch Ihre Aussagen in Schwierigkeiten bringen könnten. Was mich betrifft, hat er sich völlig korrekt verhalten.«
Mack blickte auf, nickte und lächelte sie wieder an.
»Ist Ihnen in den letzten Tagen vielleicht irgendeine verdächtige Person aufgefallen, die sich in der Nähe Ihrer Familie aufhielt?«, fragte Wikowsky.
Mack lehnte sich überrascht im Stuhl zurück. »Sie meinen, er hat uns verfolgt wie ... ein Stalker?«
»Nein, wie es scheint, wählt er seine Opfer zufällig aus, wobei sie aber alle ungefähr im Alter Ihrer Tochter waren, mit einer ähnlichen Haarfarbe. Wir glauben, dass er sie ein oder zwei Tage vorher auswählt, sich dann in ihrer Nähe aufhält, beobachtet und einen günstigen Moment abwartet. Ist Ihnen irgendwo am See oder auf dem Campingplatz eine ungewöhnliche Person aufgefallen? Vielleicht in der Nähe der Waschräume?«
Mack war schockiert von der Vorstellung, dass der Kerl die Kinder heimlich beobachtet hatte, dass sie Ziele gewesen waren. Aber so angestrengt er auch nachdachte, er erinnerte sich an nichts Außergewöhnliches. »Tut mir leid ... aber mir fällt nichts ein.«
»Haben Sie im Umkreis des Campingplatzes irgendwo mit dem Wagen angehalten oder ist Ihnen auf einer Wanderung oder bei einer der Sehenswürdigkeiten in der Umgebung jemand aufgefallen?«
»Auf der Hinfahrt waren wir am Multnomah-Wasserfall, und in den letzten drei Tagen haben wir uns die ganze Umgebung angesehen, aber ich erinnere mich nicht, dass mir irgend eine ungewöhnliche Person aufgefallen wäre. Wer denkt denn auch an so was ... ?«
»Ganz richtig, Mack, und deshalb sollten Sie sich nicht mit Selbstvorwürfen quälen. Vielleicht fällt Ihnen später noch etwas ein. Ganz egal, wie klein oder unbedeutend es Ihnen erscheinen mag, lassen Sie es uns bitte wissen.« Sie schwieg einen Moment und betrachtete ein anderes Dokument auf ihrem Schreibtisch. »Was ist mit einem Pickup mit grünem militärischem Tarnanstrich? Ist Ihnen der hier irgendwo aufgefallen?«
Mack durchwühlte sein Gedächtnis. »Ich kann mich wirklich nicht an einen solchen Wagen erinnern.«
Special Agent Wikowsky befragte Mack noch weitere fünfzehn Minuten, doch er vermochte es nicht, seinem Gedächtnis irgendwelche hilfreichen neuen Informationen zu entlocken. Schließlich klappte sie ihr Notizbuch zu, stand auf und gab ihm die Hand. »Mack, ich möchte Ihnen noch einmal sagen,
Weitere Kostenlose Bücher