Die Hundegrundschule
ein paar letzte Anmerkungen zu Hunden, die sich einfach nicht hinlegen wollen, wenn sie sollen: Manche Hunde, besonders dünnhäutige, feingliedrig gebauter Rassen, liegen einfach nicht gerne auf hartem und kaltem Untergrund. Falls das auf Ihren Hund zutreffen könnte, versuchen Sie doch einmal, das Hinlegen auf einer Decke oder einem Handtuch abzufragen und schauen Sie, ob das einen Unterschied macht. Außerdem legen sich Hunde genau wie wir auch nicht gerne hin, wenn sie ein wenig nervös oder ängstlich sind. Oder würden Sie sich hinlegen wollen, wenn Sie sich in fremder Umgebung unsicher und ängstlich fühlen? Wenn das eine mögliche Erklärung für das Verhalten Ihres Hundes sein könnte, dann üben Sie zunächst nur zuhause, wenn Ihr Hund gerade ruhig und entspannt ist. Falls es dann immer noch nicht funktioniert, versuchen Sie einfach Folgendes: Sagen Sie jedes Mal »Platz!«, wenn Ihr Hund sich gerade sowieso aus eigenem Antrieb hinlegt. Loben und belohnen Sie ihn dann genauso, als hätten Sie das Hinlegen verlangt. Nach einer Weile können Sie »Platz« sagen, wenn Sie glauben, dass Ihr Hund sich gleich hinlegen wird – und irgendwann werden Sie es wirklich dazu benutzen können, Ihren Hund zum Hinlegen zu bringen.
Glücklicherweise lassen sich die meisten Hunde aber problemlos mit Leckerchen in die liegende Position locken, sodass die meisten von Ihnen sich diese Woche darauf konzentrieren können, Ihren Hund ins »Platz« zu locken. Sobald das funktioniert, achten Sie darauf, das Hörzeichen zu geben, bevor Sie die Hand bewegen. Und bedenken Sie: Hunde müssen nicht lernen, wie man sich hinlegt oder hinsetzt. Was wir Ihnen hier beibringen, ist, sich auf Signal hinzulegen, und das bedeutet, dass Sie genauso hart an dieser Übung arbeiten müssen wie Ihr Hund. Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Signale (die visuellen und die verbalen) konsequent sind, dass Ihr Timing gut ist (loben Sie in dem Moment, in dem der Hund sich hinlegt und geben ihm sofort sein Leckerchen) und dass Sie in Umgebungen ohne oder mit nur wenig Ablenkung arbeiten.
Pfoten unten lassen
Sie müssen uns nicht sagen, warum ein wichtiger Teil der Hundeerziehung darin besteht, dem lieben Vierbeiner das Anspringen von Menschen abzugewöhnen. Es mag Ihnen ja vielleicht nichts ausmachen, wenn Ihr Hund Sie draußen in alten Gartenarbeitsklamotten anspringt, aber vermutlich sind Sie nicht begeistert von matschigen Pfoten auf Ihrer Brust, wenn Sie gerade auf dem Weg zu einem wichtigen Termin sind. Die Hundeliebhaber unter Ihren Freunden mag es vielleicht nicht stören, wenn Ihr Vierzig-Kilo-Labrador ihnen die Pfoten auf die Schultern legt, den Briefträger aber vielleicht schon. Einem Hund beizubringen, dass er seine Pfoten auf dem Boden lassen soll, kann viel Zeit und Geduld kosten – aber es ist die Mühe wert. Bedenken Sie, dass Anspringen in der Gesellschaftswelt der Hunde absolut nichts Rüpelhaftes ist – höfliche Hunde begrüßen nun einmal Bekannte, indem sie an deren Lippen schnüffeln und lecken. Und sie können ja schließlich nichts dafür, dass Ihre Lippen so hoch in der Luft sind, dass sie springen müssen, um daran zu kommen! Ich habe den Verdacht, dass aus Sicht der Hunde wir diejenigen sind, die keine Manieren haben.
Der Anfang
Bitten Sie einen Freund oder jemand aus der Familie um Hilfe und nehmen Sie ein paar wirklich gute Leckerchen zur Hand. Sie können überall dort an dieser Lektion arbeiten, wo Ihr Hund vermutlich hochspringen wird, aber Türdurchgänge sind besonders gut geeignet. Bitten Sie den Helfer, sich dem Hund zu nähern (jemand aus der Familie könnte zum Beispiel zum Hinterausgang aus dem Haus gehen und vorne wieder hereinkommen). Sobald er sich Ihrem Hund bis auf ein paar Schritte genähert hat, befiehlt er ihm »Sitz!«. Setzt Ihr Hund sich nun sofort hin, loben Sie ihn sofort und geben ihm ein Leckerchen. Anders gesagt: Der Besucher verlangt »Sitz!«, aber Sie geben dem Hund die Belohnung. Wenn der Besucher das Hinsetzen verlangt, ist das für den Hund einfacher, weil das Kommando von dem Menschen kommt, der ihm gegenüber steht. Wenn Sie es verlangen würden, käme das Kommando von der Seite oder von hinten, und das ist für Hunde in diesem Trainingsstadium noch zu schwierig. Im Moment ist es deshalb das Beste, wenn Sie die Leckerchen geben.
Wiederholen Sie diese Übung vier oder fünf Mal, bevor Ihr Hund sich zu langweilen beginnt und solange er noch gut reagiert. Dabei ist es immer gut, einen
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