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Die Hundegrundschule

Die Hundegrundschule

Titel: Die Hundegrundschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell , Aimee M. Moore
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schließen die Tür hinter sich. Sprechen Sie nicht mit ihm und verlangen Sie kein neues »Sitz«. Der Trick ist wie immer das richtige Timing: Versuchen Sie Ihrem Hund klarzumachen, dass er Ihre Aufmerksamkeit in dem Moment verliert, in dem er Sie anspringt, aber Lob und Leckerchen bekommt, wenn er sich hinsetzt. Erwarten Sie von einem notorischen Hochspringer nicht, dass er längere Zeit sitzen bleibt – das wäre zu viel verlangt. Verlangen Sie »Sitz«, geben Sie ihm sofort das Leckerchen und gehen dann sofort von dieser Stelle weg und lenken seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes um, zum Beispiel auf ein Spielzeug oder auf Auslauf im Garten. Ihr Job ist es, ihn aus dem »Begrüßungsmodus« herauszubekommen und sich auf etwas anderes zu konzentrieren als darauf, Ihnen die Lippen zu lecken.
Hände weg!
    Vermeiden Sie das, was bei uns allen die erste natürliche Reaktion zu sein scheint, nämlich den Hund mit den Händen wegzuschieben. Hunde reagieren darauf so, als ob wir mit ihnen spielen würden und springen folglich mit noch größerer Begeisterung an uns hoch. Viele Menschen sagen auch »Runter!«, wenn sie angesprungen werden, aber wenn man es einmal genauer betrachtet, ist ja schließlich nicht in erster Linie das Herunterkommen das Problem, sondern das Anspringen! Jeder Hund wird früher oder später ohnehin wieder herunterkommen. Auch »Aus!« zu sagen stiftet in diesem Fall nur Verwirrung, weil Sie es vermutlich in anderem Zusammenhang dafür verwenden, dass Ihr Hund etwas hergeben soll, was er gerade zwischen den Zähnen hat. Wie soll er da jetzt verstehen, was Sie meinen?
Vorbeugung kann nicht schaden
    Manchmal sind die Umstände einfach nicht so, dass ein entspanntes und effektives Training mit dem Hund möglich ist. Es ist absolut nichts falsch daran, einer Situation aus dem Weg zu gehen, der Ihr Hund offensichtlich noch nichtgewachsen ist und ihn in ein anderes Zimmer oder hinter ein Abtrenngitter zu bringen, wenn Sie Ihrem Besuch die Tür öffnen. Ein genervter Briefträger oder Ihr hundehassender Onkel Johann sind nicht die ideale Besetzung für die Position als Trainingshelfer – und wenn Sie versuchen, einen überschwänglichen Hund unter diesen Voraussetzungen zu trainieren, werden Sie sich selbst nur unnötig mehr Stress machen. Das Dumme dabei ist: Je gestresster Sie wegen Ihres hochspringenden Hundes sind, desto wahrscheinlicher wird es, dass er Menschen anspringt. Tun Sie also das, was die meisten Profitrainer tun und nehmen Sie den Druck aus der Situation.
    Man kann einem Hund relativ einfach beibringen, beim Ertönen der Türklingel in einen anderen Raum zu gehen – solange man mit dem Üben beginnt, bevor tatsächlich echter Besuch kommt. Gehen Sie einfach zur Haustür, wenn alles im und ums Haus ruhig ist, klopfen oder klingeln Sie selbst und flitzen Sie dann mitsamt Hund in den dazu auserkorenen Raum. Locken Sie ihn mir Rufen und Händeklatschen hinter sich her, als wäre es das allerlustigste Spiel überhaupt. Geben Sie ihm ein mit Futter gefülltes Hohlspielzeug und schließen Sie die Tür. Warten Sie nur ein paar Sekunden, gehen Sie dann in den Raum, nehmen das Spielzeug weg und lassen den Hund raus. Wenn Ihr Timing gut war, wird Ihr Hund denken: »Oh, warte, lass mich noch nicht raus. Ich bin noch nicht fertig!« Wiederholen Sie das zwei oder drei Mal und etablieren so das Muster: Es klingelt an der Tür – Hund rennt in anderes Zimmer und freut sich darüber – Hund bekommt dort extra leckeres Sonderfutter, bis Frauchen oder Herrchen kommt und es wieder wegnimmt.

    Gehen Sie in der zweiten oder dritten Trainingseinheit zur Haustür zurück, während Ihr Hund noch in dem Zimmer eingesperrt ist und glücklich an seiner Erdnussbutter oder an seinem Käse lutscht und tun Sie so, als ob Sie sich mit Gästen unterhalten würden. Im nächsten Schritt versuchen Sie, für ein paar Minuten echten Besuch ins Haus zu bekommen. Sobald der Gast Ihr Haus betreten hat, lassen Sie den Hund heraus und machen das zuvor beschriebene Anti-Anspring-Training. Wenn der aktuelle Gast nicht unbedingt der Typ ist, der Ihnen bei der Erziehung Ihres Hundes helfen kann oder möchte, lassen Sie den Hund mit seinem Futterspielzeug in dem Extrazimmer oder leinen Sie ihn an.
    Diese Übung kann sich für Sie jahrelang positiv auszahlen. Aimee und ich können längst nicht mehr zählen, wie oft es schon ein Segen für uns war, dass unser gesamtes Hunderudel beim Türklingeln in ein anderes Zimmer rennt und wir

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