Die Hundegrundschule
in Ruhe den Paketannahmeschein unterschreiben können. Diese Übung lohnt sich übrigens auch, wenn Ihr Hund gar nicht zum Hochspringen neigt. Sie können sich auch ein witziges Hörzeichen dafür ausdenken, über das später jeder lachen wird – zum Beispiel »mach dich vom Acker«.
So hilf mir doch jemand! Ich kann mich einfach nicht beherrschen!
Auch wenn viele Hunde in verhältnismäßig kurzer Zeit lernen, Ihre Impulse zu kontrollieren und die Pfoten auf dem Boden zu lassen: Manche haben einfach nicht genug Gefühlskontrolle, um das dringende Bedürfnis nach Hochspringen zu unterdrücken, wenn sie aufgeregt sind. Selbst solche Hunde lernen irgendwann, sich zu beruhigen. Für die Zeit bis dahin ist es unserer Erfahrung nach hilfreich, ihnen ein mit Futter gefülltes Hohlspielzeug zu geben, auf das sie sich konzentrieren können, solange Sie sich mit den Gästen unterhalten. Versuchen Sie einmal folgendes: Geben Sie dem Gast das Spielzeug und bitten ihn, es dem Hund zu zeigen und »Sitz!« von ihm zu verlangen. Instruieren Sie den Gast, dem Hund das Spielzeug sofort zu geben, wenn er sich hinsetzt – bevor er wieder hochspringt wie eine Scheibe Brot aus einem überhitzten Toaster. (Halten Sie selbst Leckerchen und Lob bereit, falls das Timing Ihres Gastes versagt.) Sobald sie das Spielzeug haben, können die meisten Hunde nicht widerstehen, sich hinzulegen und das Futter herauszuschlecken – und bis sie damit fertig sind, hat Ihr Besuch es sich schon auf dem Sofa bequem gemacht, die Begrüßungszeremonie ist längst vorbei und es ist viel unwahrscheinlicher geworden, dass Ihr Hund weiter Hochsprung trainiert. 8
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Kommen auf Zuruf – eine wunderbare Sache
Jetzt ist ein guter Moment gekommen, um einmal auf sich selbst und den Rest der Familie zu hören, wenn Sie den Hund rufen. Ändert sichdas Signal gelegentlich von »Hier!« zu »Molly, komm her!«? Eine prima Übung für die ganze Familie ist, die Stimme jedes Einzelnen dabei aufzunehmen, wie er den Hund ruft und sich dann die Aufzeichnungen gemeinsam anzuhören. Benutzen alle das gleiche Wort? Und noch wichtiger – sprechen alle es gleich aus? Hunde hören genauso auf die Intonation wie auf die Silben! Üben Sie also, alle das gleiche Wort auf die gleiche Art und Weise zu sagen, wenn Sie Ihren Hund rufen.
Beginnen Sie in dieser Woche außerdem damit, viele »Komm-Spiele« über den ganzen Tag zu verteilen und rufen Sie Ihren Hund einfach so aus heiterem Himmel. Natürlich achten Sie immer noch darauf, ihn nicht unter größeren Ablenkungen zu rufen. Üben Sie sich selbst darin, die Stärke der vorhandenen Ablenkungen richtig einzuschätzen. Wenn Sie sich zu 80 % sicher sind, dass Ihr Hund kommen wird, wenn Sie ihn jetzt rufen, dann los – rufen Sie ihn. Tun Sie das aber nicht ohne ein Leckerchen (nehmen Sie es in die Hand, bevor Sie den Hund rufen!), loben Sie in genau dem Moment, in dem er reagiert und feiern Sie eine Party, wenn er bei Ihnen ankommt. Rufen Sie in dieser Trainingsphase noch nicht aus mehr als zwei bis drei Metern Entfernung. 9 Wenn Sie weiter weg sind, wird es unwahrscheinlicher, dass Ihr Hund kommt – und in dieser Trainingsphase ist es unbedingt wichtig, möglichst nur Erfolgserlebnisse zu haben.
Rufen Sie Ihren Hund in dieser Woche jeweils nur zwei oder drei Mal hintereinander, das dafür aber in allen möglichen Zimmern Ihres Hauses und zu jeder möglichen Tageszeit. Er soll ja lernen, dass er jedes Mal kommen soll, wenn Sie ihn rufen – egal, wo er gerade ist und was er gerade tut. Vermeiden Sie außerdem unbedingt, dass er Ihr Signal mit irgendetwas in Verbindung bringt, das er nicht mag. Wenn Sie ihm in dieser Phase der Erziehung die Krallen schneiden oder das Spielen im Garten beenden müssen, dann rufen Sie ihn nicht, sondern gehen Sie einfach hin und holen ihn ab. Versuchen Sie, diese Woche noch eine weitere Bestärkung hinzuzufügen: Loben Sie ihn wie gewohnt in dem Moment, in dem er Ihnen den Kopf zuwendet, aber sobald er sich auf Sie zubewegt, rennen Sie in die entgegengesetzte Richtung weg. Die meisten Hunde glauben dann, Sie hätten ein lustiges Nachlaufspiel angefangen – und Hunde mögen kaum etwas lieber, als ihren Menschen nachjagen zu dürfen. Indem Sie sich selbst zum Großereignis machen, geben Sie Ihrem Hund einen weiteren Grund dafür, gerne auf Ihren Ruf zu hören. Kurz bevor der Hund bei Ihnen ankommt, hören Sie auf zu rennen, denn wir möchten nicht, dass er zu sehr aufdreht und möglicherweise
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