Die Hundegrundschule
Oberkörper wieder auf, wenn Sie das Freigabewort sagen und lassen Sie Ihren Hund tun, wonach ihm gerade der Sinn steht. Loben oder streicheln Sie ihn nicht – der schöne Teil der Übung soll das Bleiben sein und nicht das Aufstehen. (Dazu ein wichtiger Ratschlag: Einen Hund nicht zu loben und zu streicheln, nachdem man ihn aus dem »Bleib« freigegeben hat, scheint den meisten Menschen sehr schwer zu fallen. Konzentrieren Sie sich also wirklich darauf, still zu bleiben, wenn Sie den Hund freigeben. Es wird sich auszahlen – ehrlich!)
Wiederholen Sie diese Übung etwa vier bis sechs Mal und verlangen Sie nur »Bleibs« von ein bis zwei Sekunden Dauer – so kurz, dass es schon fast albern erscheint. Ihr Hund wird schneller lernen (genau wie Sie übrigens auch!), wenn Sie mehrmals täglich kurz »Bleib« üben. Bauen Sie ruhig auch einmal dann, wenn der Hund es gerade am wenigsten erwartet, hier und da eine »Sitz-Bleib!« Forderung ein. Achten Sie aber darauf, dass die Ablenkungen rundum immer noch extrem gering sind und dass Ihr Hund weiß, dass Sie Leckerchen in der Hand haben. Dann verlangen Sie das, was man am treffendsten als ein »Mini-Bleib« bezeichnen könnte. Lassen Sie sich in dieser Woche noch nicht dazu verleiten, längeres Bleiben von Ihrem Hund zu fordern. Dies hier ist eine der typischen Übungen, bei denen es sich auf lange Sicht doppelt und dreifach auszahlt, wenn man am Anfang langsam vorgeht und eine solide Grundlage schafft. Also Geduld, Geduld und nochmals Geduld – schließlich ist Geduld ja auch genau das, was Ihr Hund in dieser Übung lernen soll, oder?
Lassen Sie sich in dieser Woche noch nicht dazu verleiten, längeres Bleiben von Ihrem Hund zu fordern.
Die Erziehung zum »Bleib« ist eine weitere gute Möglichkeit, sich selbst im Geben klarer und konsequenter stimmlicher und körpersprachlicher Signale zu üben. Konzentrieren Sie sich darauf, »Bleib« mit eher tiefer und relativ leiser Stimme zu sagen. Ihr Hund wird mit größerer Wahrscheinlichkeit an Ort und Stelle bleiben, wenn Ihre Betonung flach bleibt oder nach hinten abfällt. Wenn Sie das Gegenteil tun und »Bleib« so sagen, als ob es eine Frage wäre (was viele Leute tun!), ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie Ihren Hund zum Aufstehen verleiten. Überdenken Sie auch Ihre Sichtzeichen: Verwenden Sie klare Arm- und Handbewegungen, die sich von Ihrem Signal für »Sitz« unterscheiden? Verwenden alle Familienmitglieder die gleichen Signale? (Falls ja: Geben Sie ihnen viel Bestärkung dafür!) Bedenken Sie, dass Ihr Hund keine Ahnung haben kann, worauf diese Übung letzten Endeshinauslaufen soll. Er kann es nur mit der Zeit herausfinden, wenn Sie wirklich konsequent sind. Achten Sie darauf, ein konsequentes Signal zur Freigabe (oder Auflösung) zu verwenden, zum Beispiel »okay« oder »reicht«. Verwirren Sie Ihren Hund nicht, indem Sie für Lob und Freigabe die gleichen Worte verwenden. Viele Menschen geben ihren Hund mit »gut« frei, aber das kann Ihren Hund verwirren, wenn er »gut« als Lobwort kennt. Wenn Sie »gut« dafür reservieren »mir gefällt, was du gerade tust« und »okay« für »du kannst jetzt aufstehen«, wird Ihnen Ihr Hund das mit besserem Verhalten danken.
Aufgaben für diese Woche
Hier die Zusammenfassung der Übungen für diese Woche:
• Sitz. Diese Woche nehmen Sie die Leckerchen in die andere Hand und zeigen Ihrem Hund so, dass sich das Hinsetzen auf Kommando auch dann lohnt, wenn er kein Futter direkt vor seiner Nase riechen kann. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die absolute Klarheit jedes Ihrer Signale und üben Sie, sowohl Ihre Sicht- als auch die Hörzeichen klar und konsequent zu geben. Üben Sie, »Sitz« zu sagen, bevor Sie den Arm bewegen. Nachdem Sie beides einige Male erfolgreich wiederholt haben, versuchen Sie, nur noch das Wort alleine zu sagen, ohne den Arm zu bewegen. Ihr Ziel für diese Woche ist, dass der Hund sich auf beide Signale gleichermaßen zuverlässig hinsetzt, solange keine Ablenkungen in der Umgebung vorhanden sind und Sie Futter in der Nähe haben.
• Namensspiel. Üben Sie weiter das Namensspiel und steigern Sie im Vergleich zur letzten Woche die Ablenkungen. Seien Sie sich stets bewusst, mit welcher Ablenkung Sie gerade um die Aufmerksamkeit Ihres Hundes konkurrieren. Schreiben Sie die verschiedenen Stufen möglicher Ablenkungen am besten in einer Liste auf, um sie sich selbst klar vor Augen zu führen. Erwarten Sie nicht von Ihrem Hund,
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