Die Hundegrundschule
Menschen vorbeigehen sieht. Dazu können Sie Ihre bewährten Leckerchen einsetzen oder Spielsachen, mit denen Sie ihn jedes Mal bestärken, wenn er sich vom Fenster abwendet, nachdem er gerade draußen etwas Interessantes gesehen hat. Falls nötig, können Sie ihn unterstützend weglocken oder in die Hände klatschen, um sich seine Aufmerksamkeit zu sichern. Irgendwann wird er ganz von alleine das Richtige tun, weil er gelernt hat. Es macht Spaß, sich vom Fenster wegzudrehen, wenn draußen jemand vorbeigeht.
Und was, wenn Sie ins Wohnzimmer kommen und Ihren Hund dabei ertappen, wie er fröhlich auf der Fernbedienung herumkaut? Hier haben wir eine weitere Situation, in der Sie das Verhalten unterbrechen und dann auf etwas Passenderes umlenken müssen – zum Beispiel auf das teure Kauspielzeug, das Sie kürzlich erst im Zooladen gekauft haben. Jetzt wäre es außerdem hilfreich, Ihrem Hund ein Signal beizubringen, das ihm sagt »Nein, tu das bitte nicht.«
»Nein« ist nur ein Geräusch
Das Wort »Nein« liegt uns sehr schnell auf der Zunge, aber bis Sie Ihrem Hund beigebracht haben, was es bedeutet, ist es für ihn nichts weiter als nur ein Geräusch. Nur zu oft sagen Menschen »NEIN!« zu ihren Hunden und erwarten, dass diese verstehen, was gemeint ist. dabei würden die gleichen Menschen niemals erwarten, dass ihr Hund automatisch die Bedeutung von »Sitz« oder »Platz« kennt. Das Wörtchen »Nein« wird oft in voller Lautstärke gebrüllt und beendet manchmal sogar in der Tat das Fehlverhalten. Brüllen erschreckt viele Hunde so, dass sie das unterbrechen, was sie gerade tun – aber möchten Sie einen Hund, der Angst vor Ihnen hat? Davon abgesehen macht es auch keinen Spaß, die ganze Zeit zu brüllen. Es lohnt sich also, dem Hund ein Signal beizubringen, mit dem Sie ihm sagen: »Tut mir leid, aber das, was du gerade vorhast, ist hier nicht erlaubt« – und zwar ohne dass Sie sich die Lunge aus dem Hals schreien müssen.
Entschließen Sie sich als Erstes zusammen mit Ihrer ganzen Familie, welches Wort oder Geräusch Sie dazu benutzen werden und versuchen Sie Ihr Bestes, um damit konsequent zu sein. Viele Trainer mögen das Wort »Nein« nicht, vermutlich deshalb, weil es so oft missbraucht wird. Trotzdem ist es eine gute Wahl, wenn es das ist, was Ihnen als Erstes einfällt. Andere häufig gebrauchte Signale sind »Hej« oder »Lass es« oder »Ah!«. Versuchen Sie, mit diesem Signal genauso konsequent zu sein wie mit allen anderen, die Sie benutzen und sagen Sie es mit leiser, aber tiefer Stimme.
Halten Sie die Leckerchen griffbereit und schaffen Sie eine Situation, in der Ihr Hund vermutlich etwas Unerlaubtes tun wird, zum Beispiel auf Ihren Schuhen herumbeißen. Suchen Sie etwas aus, das zwar ein gewisses Interesse bei Ihrem Hund weckt, aber andererseits nur mäßig attraktiv ist. Eine Schüssel frisches Hühnchenfleisch hinzustellen wäre nicht fair!
Setzen Sie den ausgesuchten Gegenstand auf den Boden und sagen Sie »Nein« (oder was immer Sie als Signal ausgewählt haben), sobald Ihr Hund seinen Kopf danach streckt. Sprechen Sie mit tiefer, ruhiger Stimme, aber versuchen Sie, den Ton so schnell wie möglich aus Ihrem Mund kommen zu lassen. Sie müssen Ihren Hund mit einem überraschenden Geräusch leicht erschrecken, ohne ihn dabei laut niederzubrüllen – mäßigen Sie also Ihre Lautstärke. Falls Ihr Hund als Reaktion auf Ihr Geräusch aufhört, sich auf den Gegenstand zuzubewegen, loben Sie ihn sofort und geben ihm ein Leckerchen. Reagiert er nicht, führen Sie das Leckerchen näher an seine Nase und lokken Sie ihn von dem Gegenstand weg. Loben Sie ihn in dem Moment, in dem er seinen Kopf abwendet und geben Sie ihm ein Leckerchen. Gehen Sie dann einen Schritt zurück und geben ihm eine Chance, nochmals an dem Gegenstand zu schnüffeln. Sagen Sie »Nein«, sobald er sich darauf zubewegt und versuchen Sie unbedingt, es zu sagen, bevor er den Gegenstand berührt. Reagieren Sie wie zuvor, indem Sie ihn loben und füttern, wenn er innehält und ihn mit Locken unterstützen, wenn er es nicht tut.
Fernkorrekturen
Manchmal wird Ihr Hund etwas zu tun beginnen, das Sie auf der Stelle unterbinden müssen, selbst wenn Sie gerade auf der anderen Seite des Zimmers sind. Vielleicht ist er gerade drauf und dran, eine teure Zimmerpflanze anzuknabbern oder sich mit der Weihnachtsgans davonzumachen, die von der Anrichte gefallen ist. Wenn Sie zu weit weg sind, um selbst in diesem Moment eingreifen zu können und
Weitere Kostenlose Bücher