Die Hundegrundschule
wissen, dass das Wort »Nein« alleine in diesem Erziehungsstadium Ihres Hundes noch nicht die gewünschte Wirkung haben wird, dann sagen Sie am besten »Nein!« und werfen gleichzeitig irgendetwas, das neben Ihrem Hund landet und ihn erschreckt. Dabei sollen Sie ihn überraschen und auf etwas anderes umlenken, nicht aber verängstigen oder gar verletzen – werfen Sie also so etwas wie zum Beispiel eine Zeitung, die ihm nicht wehtun kann, wenn sie ihn versehentlich doch trifft und die beim Aufprallen nicht so viel Lärm macht, dass er Angst bekommt. Jeder Hund ist anders – sehr geräuschsensible Hunde unterbrechen ihr Tun schon, wenn eine Ausgabe der Fernsehzeitung vor ihren Pfoten landet, während andere erst dann eine Reaktion zeigen, wenn das Telefonbuch von Berlin inklusive der Gelben Seiten neben ihnen aufschlägt, als ob man es aus einem Flugzeug abgeworfen hätte. Richten Sie sich also nach den Reaktionen Ihres Hundes und denken Sie daran: Ihr Ziel ist, das Verhalten zu unterbrechen und Ihren Hund dafür zu bestärken, dass er in dem Moment, in dem Sie »Nein« sagen, sein Handeln unterbricht.
Gestalten Sie die Fernkorrektur für den Hund überraschend.
Ihr Hund – gelobt sei sein kleines reines Herz – wird Ihnen jede Möglichkeiten bieten, um Ihre neuen Trainingstechniken auszuprobieren, sei es, dass er am Tischbein nagt, sich zum Urinieren auf den Teppich hockt oder sich anschickt, Ihre Katze die Treppe hinaufzujagen. Damit das funktioniert, müssen Sie Ihr Signalwort so schnell sagen wie es geht und dann bereit sein (wie Sie überhaupt jederzeit bereit sein müssen!), ihn sich sofort darüber freuen zu lassen, dass er auf Sie gehört hat. Wenn er gerade die Katze jagen wollte, dann belohnen Sie ihn damit, dass er stattdessen Sie oder den Ball jagen darf. Und wenn er gerade an Ihren neuen Schuhen herumbeißen wollte, dann geben Sie ihm ein angemessenes Kauspielzeug.
Seien Sie vorausschauend
Und hier noch eine letzte Bemerkung, wie Sie Hunde (und sich selbst) aus Schwierigkeiten heraushalten können. Wir haben es früher schon erwähnt, aber es erscheint uns so wichtig, dass wir es hier noch einmal wiederholen möchten. Gute Hunde sind Hunde, die sich schon früh im Leben gute Manieren angewöhnt haben und denen man so wenig wie möglich Gelegenheit gegeben hat, schlechte Manieren zu lernen. Natürlich kann man Gewohnheiten ändern, aber wir alle wissen, dass es einfacher ist, es von vornherein richtig zu machen. Sie werden dann am glücklichsten mit Ihrem Hund werden, wenn Sie ihm aktiv vorausschauend gute Manieren beibringen und problematische von vornherein vermeiden. Dieser Rat klingt so simpel, dass er fast überflüssig scheint, aber wenn wir unseren Hunden immer einen Schritt voraus sein möchten, erfordert das von uns Aufmerksamkeit und Nachdenken. Wenn Ihr Junghund anfängt, jedes Mal am Fenster zu bellen, wenn draußen jemand vorbeigeht, dann bringen Sie ihm gleich eine andere Reaktion bei. Wenn der Spitzname Ihres Hundes »Maul mit Pfoten« lauten könnte, dann warten Sie nicht, bis er Ihre italienischen Schuhe aus dem Schrank klaut. Beugen Sie lieber vor, indem Sie penibel darauf achten, Ihre Sachen nicht auf dem Boden herumliegen zu lassen und Türen zu schließen.
Boxentraining
Boxen sind eine wunderbare Möglichkeit, um Ihren Hund kurzfristig aus Schwierigkeiten herauszuhalten und langfristig schlechten Angewohnheiten vorzubeugen. Die meisten Hunde lernen schnell, dass die Box so etwas wie ein bequemes Schlafzimmer ist, wenn Sie am Anfang ein paar einfache Dinge befolgen und Schritt für Schritt vorgehen.
• Zwingen Sie Ihren Hund nicht in die Box hinein. Werfen Sie gute Leckerchen hinein und lassen Sie ihn selbst frei rein- und rausgehen.
• Sobald er problemlos rein- und rausgeht, werfen Sie ein paar Leckerchen hinein, schließen die Boxentür für ein paar Sekunden und lassen ihn wieder heraus. Wiederholen Sie das fünf oder sechs Mal, so, als ob Sie ein lustiges Spiel mit ihm machen würden. Versuchen Sie, im Abstand von einer oder zwei Stunden mehrere dieser »Boxenübungen« zu machen.
• Wenn Ihr Hund später am Tag müde geworden ist, locken Sie ihn in den Käfig, geben ihm einen Kauknochen und schließen die Tür. Wenn er hungrig und/oder schläfrig ist, wird er vermutlich eine Weile auf dem Knochen herumkauen und dann eindösen.
• Falls Sie ihn zu einem Zeitpunkt in die Box sperren müssen, zu der er noch voller Energie ist, geben Sie ihm einen
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