Die Hundegrundschule
mehr als letzte Woche, insgesamt nicht länger als 2 bis 4 Sekunden. Setzen Sie Body Blocks ein, falls Ihr Hund aufzustehen versucht. Bewegen Sie sich dabei nur so weit auf ihn zu, wie nötig ist, um ihn zu stoppen und nehmen Sie den Druck sofort von ihm weg, wenn er zurückweicht.
• Namensspiel und Pfoten unten lassen. Bestärken Sie Ihren Hund weiterhin dafür, dass er Sie anschaut, wenn Sie seinen Namen sagen. Fahren Sie mit den Übungen von letzter Woche fort, in denen Sie Ihren Hund dafür bestärkt haben, seine Pfoten bei der Ankunft von Gästen auf dem Boden zu lassen. Bitten Sie den Besucher darum, »Sitz« zu sagen und halten Sie Leckerchen griffbereit, um den Hund zu belohnen. Für diese Übung lassen sich meist relativ leicht Helfer gewinnen – kaum jemand wird Ihnen absagen, wenn Sie fragen: »Ich möchte meinem Hund gerne höfliches Benehmen gegenüber Besuchern beibringen – würde es Ihnen was ausmachen, mir kurz dabei zu helfen?«
• Bestärken Sie sich selbst. Das ist kein Witz: Auch Sie brauchen Bestärkung! Nehmen Sie das ernst und belohnen Sie sich selbst für all die harte Arbeit, die Sie geleistet haben. Diese Woche ist in vielerlei Hinsicht die härteste des bisherigen Trainings: Sie haben viel gearbeitet (auch wenn Sie nur einige der vorgeschlagenen Übungen gemacht haben!) – UND dies ist erfahrungsgemäß die Woche, in der die Menschen beginnen, in ihre alten Angewohnheiten zurückzufallen. Halten Sie also durch und kaufen Sie sich auf unsere Kosten ein Geschenk! Gut, nehmen Sie das bitte nicht zu wörtlich – Rechnungen nehmen wir keine entgegen, aber Sie verstehen, was wir meinen...
11 Im nächsten Kapitel wird noch ausführlicher von Missverständnissen im Zusammenhang mit »Dominanz« die Rede sein und davon, wie wichtig es ist, Hunden Geduld und Höflichkeit beizubringen.
12 Hunde sind keine Wölfe, und auch Wölfe gehen nur dann in einen Bau, wenn sie werfen und Welpen großziehen.
13 Freies Formen bedeutet, dass Sie warten, bis der Hund ein Verhalten von sich aus zeigt und es dann bestärken anstatt ihn zu locken oder aufzufordern.
14 Solche Hinweise sind Geräusche oder Bewegungen, die Sie zur Unterstützung Ihres Hundes machen – wie zum Beispiel auf den Boden zu klopfen, weenn er sich hinlegen soll. Lasse Sie sie möglichst früh wieder weg, damit Ihr Hund sie nicht mit den Kommandos verwechselt, die Sie ihm beizubringen versuchen.
15 Wir schreiben »in die linke Hand«, weil die meisten Menschen möchten, dass der Hund links neben ihnen gehen soll. Die rechte Seite wäre genauso gut, dann müssen Sie die Leckerchen in die rechte Hand nehmen. Verwirren Sie Ihren Hund aber nicht, indem Sie ihn mal links und mal rechts gehen lassen, sondern bleiben Sie bei einer Seite.
Wem gehört eigentlich dieses Haus?
Ich weiß, Sie lieben Ihren Hund. Aber wenn Sie Ihren Hund lieben, tun Sie ihm keinen Gefallen, wenn Sie ihn verwöhnen und ihm keine Grenzen setzen. Um wirklich glücklich zu sein, müssen Hunde sich sicher fühlen, und das heißt, dass sie sich auf Sie als verantwortliche Führungspersönlichkeit verlassen können müssen.
Es heißt nicht, dass Sie über Ihren Hund »dominant« sein müssen. Das ist ein Irrtum, auf den wir im nächsten Abschnitt noch zu sprechen kommen. Es heißt vielmehr, dass Sie Ihrem Hund eine wohlwollende Führungsperson sein müssen. Hunde brauchen von uns liebevolle und faire Grenzen für ihr Verhalten, genau wie Kinder das von guten Eltern und Lehrern brauchen. Am glücklichsten sind Hunde und wir sind am glücklichsten mit ihnen, wenn man sie gelehrt hat, geduldig und höflich zu sein anstatt sie lernen zu lassen, dass sie mit Drängeln und Grobheit jede ihrer momentanen Launen durchsetzen können.
Manche Hunde lernen gute Manieren schneller als andere, genau wie das bei Kindern der Fall ist. Einige haben schon als Welpen eine sehr geringe Toleranzschwelle für Frustration und geraten sehr schnell außer sich, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Solche Hunde stellen zwar eine gewisse Herausforderung an uns als Trainer dar, aber gerade sie müssen am dringendsten lernen, dass Geduld sich auszahlt. Ihr Hund hat das bis jetzt schon teilweise gelernt, egal, welche Persönlichkeit er hat: »Bleib« zum Beispiel ist eine wunderbare Lektion in Sachen Geduld und emotionaler Kontrolle. Allmählich können Sie sich mit dieser Übung zu immer längeren »Bleibs« vorarbeiten – bis Sie in ein paar Monaten von Ihrem Hund verlangen
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