Die Hundegrundschule
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Gutes Timing ist eins der Merkmale, die einen guten Hundetrainer auszeichnen. Wenn Sie es schaffen, Ihr eigenes Timing zu verbessern, werden Sie den meisten Hundebesitzern um Lichtjahre voraus sein. Viel wichtiger aber ist: Ihr Hund wird weniger verwirrt sein. Wenn er könnte, würde er jedem erzählen, wie toll es ist, einen Besitzer zu haben, der sich so verständlich ausdrückt.
Pfoten unten lassen
Üben unter realistischen Bedingungen
Versuchen Sie diese Woche Übungsstunden zu organisieren, in denen »echte« Besucher zu Ihnen ins Haus kommen und Ihnen dabei behilflich sind, Ihrem Hund gutes Benehmen beizubringen. Wichtig ist, dass Sie dazu Menschen finden, die Ihnen zwar gerne helfen, aber Ihren Hund nicht noch weiter zum Anspringen ermuntern, indem sie sagen »Oh das macht nichts, schon in Ordnung!« Da wir allesolche Freunde haben (seufz), stellen Sie vorher sicher, dass die Beauftragten Ihnen auch wirklich helfen werden. Ihre Aufgabe besteht darin, dass Sie Ihre Besucher gut für ihre Rolle schulen: Sie müssen »Sitz« sagen, sobald sie die Türe öffnen, still stehen bleiben, während Sie dem Hund fürs Hinsetzen ein Leckerchen geben oder sich umdrehen und wieder hinausgehen, falls der Hund sie anspringt.
Leider wird es Situationen geben, in denen das so nicht durchführbar ist. Wenn der Postbote an der Tür klingelt oder Onkel Karl zu Besuch kommt, dann zögern Sie nicht, Ihren kleinen Liebling in einen anderen Raum zu sperren. Und weil Hunde schlechte Angewohnheiten genauso schwer ablegen wie Menschen, versuchen Sie, problematische Erfahrungen an der Tür am besten von vornherein zu vermeiden, wo immer Sie können. Machen Sie sich andererseits aber auch nicht zu viel daraus, wenn Ihr Junghund vielleicht Ihrem Versicherungsberater auf die Schultern hüpft, weil die Kinder die Tür aufgemacht haben, bevor Sie reagieren konnten. Solche Dinge passieren einfach, und zwar auch den besten Trainern. Ein paar chaotische Erfahrungen an der Tür werden nicht gleich Ihre ganze geleistete Arbeit zunichte machen.
Jackpots und das automatische Sitz
Jetzt ist es außerdem Zeit, Ihrem Endziel noch einen Schritt näher zu kommen: Einem Hund, der sich beim Eintreffen von Besuch automatisch und ohne weiteren Befehl hinsetzt. Beginnen Sie wieder mit der gewohnten Vorge hensweise: Der Besucher sagt »Sitz« und Sie belohnen den Hund. Machen Sie das zweimal gleich hintereinander. Beim dritten Mal kommt der Gast dann still herein und sagt ein paar Sekunden lang gar nichts. So hat Ihr Hund eine Chance, sich aus eigenem Antrieb hinzusetzen. Und genau das ist Ihr Ziel – dass Ihr Hund sich von alleine hinsetzt, um jemanden zu begrüßen.
Wenn Ihr Hund sich zum ersten Mal von alleine bei der Ankunft eines Besuchers hinsetzt, dann geben Sie ihm das, was Trainer einen »Jackpot« nennen. Jackpots sind fünf bis zehn schnell hintereinander gegebene Leckerchen und sie haben einen unmittelbaren Einfluss auf das Verhalten des Hundes. Die meisten Hunde scheinen von den plötzlich auf sie herabregnenden Leckerchen freudig überrascht zu sein und denken vermutlich so etwas ähnliches wie »Wow, womit habe ich mir das verdient?« Teilen Sie die Leckerchen schnell, aber immer eins nach dem anderen aus und loben Sie Ihren klugen Schüler dabei über den grünen Klee. »GUT!« Leckerchen. »Du bist ja SO schlau!« Leckerchen. »Ich bin SO stolz auf dich!« Leckerchen. »Was für ein toller Hund!« Leckerchen, und so weiter und so fort. Machen Sie nicht den Fehler, ihm eine ganze Handvoll Leckerchen auf einmal zu geben, denn es scheint nicht den gleichen Effekt zu haben, wenn der Hund alle Leckerchen auf einmal verschlingt.
Es macht nichts, wenn das automatische Hinsetzen nicht gleich beim ersten Versuch klappt. Viele Hunde sind erst beim zweiten oder dritten Mal so weit. Es wird schneller funktionieren, wenn Sie das Hinsetzen mehrere Male hintereinander mit der gleichenPerson und im gleichen Kontext üben und dann ein paar Sekunden abwarten, ob er es vielleicht von alleine tut. Falls er sich nach drei oder vier Sekunden warten nicht hinsetzt: Macht nichts. Lassen Sie den Besucher einfach wieder wortlos hinausgehen und eine Minute später wiederkommen. Lassen Sie ihn dieses Mal wieder wie zuvor »Sitz« sagen. Beim nächsten Mal können Sie dann noch einmal versuchen, ob das automatische Hinsetzen klappt.
Die meisten Hunde werden innerhalb mehrerer Übungseinheiten mindestens ein automatisches Sitz anbieten. Das ist der
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