Die Hundegrundschule
wichtigste Schritt, den Sie unternehmen können, um einem Hund gute Umgangsformen mit Menschen beizubringen. Seien Sie darauf gefasst, dass Ihr Hund mehrere Monate lang zwischen Hochspringen, Hinsetzen auf Kommando und Hinsetzen von alleine wechseln wird. Ihr Ziel ist, dass das Anspringen mit der Zeit immer seltener wird und das automatische Hinsetzen immer häufiger. Haben Sie Geduld und erwarten Sie keine Wunder innerhalb von ein oder zwei Wochen, denn diese Übung ist für die meisten Hunde ganz schön schwierig.
Bei Fuß gehen
Lassen Sie den Hund entscheiden
Letzte Woche haben wir Ihnen geraten, zu schnalzen, in die Hände zu klatschen oder sonst irgendetwas zu tun, womit Sie Ihren Hund dazu bringen können, nah bei Ihnen zu bleiben. Diese Woche werden Sie etwas anderes machen. Folgende neue Übung wird zu dem entspannten, flüssigen Gehen bei Fuß führen, wie wir uns alle das vorstellen. Aberseien Sie gewarnt: In diesem Stadium wird es immer noch überhaupt nicht wie ein fertiges »Bei Fuß« aussehen. Wir nennen es deshalb das »Folge-mir-Spiel«. Damit können Sie Ihrem Hund wunderbar zeigen, warum es sich lohnt, neben Ihnen zu gehen.
Der Jackpot ist eine Super-Belohnung für außerordentliche Leistungen.
Diesmal werden Sie Ihrem Hund nicht »helfen«, zu Ihnen aufzuschließen, sondern Sie werden still bleiben und in großen Kreisen um Ihren Hund herumgehen. Der Grundgedanke dabei ist, dass der Hund lernen soll: Es macht Spaß, auf Sie zu achten und es geschehen tolle Dinge, wenn er selbst sich dazu entscheidet, zu Ihnen aufzuschließen. Das ist aus zwei Gründen wichtig: Sie erinnern sich, dass Hunde schneller lernen und bessere Leistungen zeigen, wenn sie das Verhalten auf eigene Initiative zeigen. Außerdem möchten Sie ja, dass der Hund später auf das Wort »Fuß« alleine hin reagiert und Sie die Körpersprache, die Ihnen mit der Unterstützung von Schnalzen und Klatschen anfangs geholfen hat, den Hund bei sich zu halten, weglassen können.
Beginnen Sie in einer Umgebung, in der Sie den Hund hundertprozentig gefahrlos von der Leine lassen können. Sie können auch mit einer leichten Schleppleine arbeiten und einen Freund bitten, deren Ende zu halten, um den Hund für den Fall der Fälle zu sichern. Idealerweise haben Sie aber eine Umgebung ausgesucht, in der keine interessanten Kaninchenspuren und keine Schafsköttel locken. Am besten ist ein Ort, an dem Ihr Hund für ihn so das notwendige Abschnüffeln bereits erledigt hat, vielleicht ein ebenes Stück Rasen oder ein ruhiger Hof. Bewaffnen Sie sich mit ausreichend vielen und guten Leckerchen, die Sie leicht griffbereit haben. Verlangen Sie als Erstes »Sitz« von Ihrem Hund und geben ihm ein Leckerchen. Falls der Hund zu diesem Zeitpunkt noch angeleint ist, machen Sie die Leine jetzt ab und gehen Sie so fort, als ob Sie zu spät zu einer Verabredung kämen. Tun Sie nichts, um Ihren Hund zum Folgen zu animieren, sondern gehen Sie einfach weg. Gehen Sie in großen Kreisen etwa sechs bis zehn Meter weit um Ihren Hund herum und warten Sie auf den magischen Moment, an dem er sich entscheidet, zu Ihnen aufzuschließen. Widerstehen Sie der Versuchung, ihn mit Futter locken zu wollen, zu schnalzen, zu klatschen oder ihm überhaupt irgendeine Beachtung zu schenken.
Das ist schwieriger, als es klingt: Mindestens die Hälfte der Teilnehmer in Hundeschulkursen schaffen es nicht, von ihrem Hund wegzugehen, ohne ihn auf die ein oder andere Weise zum Mitkommen zu ermuntern. Konzentrieren Sie sich darauf, selbst zielbewusst loszugehen – in dieser Übung geht es darum, dass der Hund seine eigene Entscheidung treffen soll, nicht darum, ihm zu helfen. Er soll beschließen, dass es gute Gründe dafür gibt, sich für Sie anstatt für irgendwelche Dinge in der Umgebung zu entscheiden. Tun Sie also Ihr Bestes, um ihn komplett zu ignorieren, während Sie um ihn herumschreiten.
Beobachten Sie ihn dabei aus den Augenwinkeln: Sobald er sich Ihnen bis auf etwa einen halben Meter nähert, bleiben Sie stehen, loben ihn sehr und geben ihm mehrere wunderbare Leckerchen. Gehen Sie nun wieder fort und passen auf den Moment auf, wann er das nächste Mal zu Ihnen kommt. Sobald er aufgeholt hat, belohnen Sie ihn wieder und machen dann mit dem Gehen weiter.
Wenn Sie vier- oder fünfmal um Ihren Hund herumgegangen sind und er Sie komplett ignoriert hat, können Sie eins der folgenden Dinge probieren:
• Gehen Sie nur einen halben bis einen Meter von Ihrem Hund entfernt um
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