Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)
üblichen Floskeln auf, dann kam sie gleich auf den Kern der Sache zu sprechen.
„Falls jemand von Ihnen erwartet hat, sich hier munter durchvögeln zu können, so sollte er oder sie ihre Entscheidung schnellstens überdenken.“
Das taten die wenigsten ihrer Schüler, weil ihnen, so wie dem Dunkelhaarigen, bereits vor Gier das Wasser im Mund zusammengelaufen war.
„Auf dieser Schule geht es um mehr als um den bloßen Beischlaf“, fuhr die Lady fort. „Mein Institut hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen und Männer zu perfekten Geliebten auszubilden. Und perfekte Geliebte sind Männer und Frauen, die sich darauf verstehen, ihren Partnern ein unvergessliches Erlebnis zu bescheren.“
Sie machte eine Pause und nahm erneut jeden einzelnen ihrer Schüler unter den Beschuss ihrer strengen Blicke.
„Ist jemandem unter Ihnen die Bezeichnung 'Hetäre' ein Begriff?“
Nur die Rothaarige nickte, die anderen Eleven wichen verlegen Lady Forbes‘ Blicken aus.
Die Lady hob ihre rechte Braue und seufzte resigniert. Ihre Miene drückte deutlich aus, was sie dachte, nämlich dass sie es wieder einmal mit einem Kurs voller Dummköpfe zu tun hatte, die nicht die elementarsten Dinge über ihren zukünftigen Beruf wussten.
„Die Bezeichnung ‚Hetäre’ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie ‚Gefährtin’“, begann Lady Forbes notgedrungen ihre Ausführungen. „Bekannte Hetären waren zum Beispiel Lais von Korinth oder Phryne, nach deren Porträt die berühmte Frauenbüste der Aphrodite angefertigt wurde.“
George Costner unterdrückte ein Gähnen. Meine Güte, wann hörte die Alte endlich auf zu schwafeln? Er war nicht zum Geschichtsunterricht hergekommen, sondern um zu ficken.
„Ihr männliches Pendant ist übrigens der ‚Hetairois’. Beide waren in der griechischen und später auch in der römischen Gesellschaft äußerst anerkannt. Sie wurden von den reichsten und gelehrtesten Männern begehrt und bewundert, weil sie neben ausgefallenen Liebeskünsten auch in den Themen Politik, Literatur und Philosophie sehr bewandert waren.“
Georges Erektion fiel zusammen. Die Alte verlangte doch hoffentlich nicht, dass er sich beim Vögeln mit seinen Kundinnen über so langweilige Dinge wie Malerei oder Bücher unterhielt!
„Eine Hetäre verwöhnte und umsorgte ihren Gefährten oft über mehrere Tage hinweg“, fuhr Lady Forbes in ihrem Bericht fort. „Sie kannte sämtliche Vorlieben ihres Geliebten, sowohl die kulinarischen als auch die sexuellen, und richtete es immer so ein, dass alles nach seinem und für seinen Geschmack hergerichtet wurde.“
„Ich kann aber nicht kochen!“, warf Samantha Jones mit besorgter Miene ein.
„Das mussten die Hetären auch nicht“, erwiderte die Schulleiterin hoheitsvoll. „Sie hatten natürlich das passende Personal. Aber um es zu unterhalten, mussten die Lustdamen natürlich gut verdienen.“
Ein weiterer Blick wanderte abschätzend über die Köpfe der Anwesenden.
„Da ich davon ausgehe, dass Sie ebenfalls zu den Bestverdienerinnen und -verdienern gehören möchten, werden Sie sich diese antiken Schönheiten zum Vorbild nehmen.“
George Costner unterdrückte ein genervtes Stöhnen. Er begann, an seinem Entschluss zu zweifeln, sich an dieser Schule zum Callboy ausbilden zu lassen. Aber da hörte er Lady Forbes zu seiner Erleichterung sagen: „… Ihnen die notwendige Bildung zu vermitteln, übersteigt die Kapazitäten meines Institutes …“
Er atmete auf.
„Ich möchte Ihnen allerdings dringend ans Herz legen, Ihren Intellekt zu bilden“, fuhr die Schulleiterin fort. „Ebenso wie Sie an Ihren Umgangsformen feilen sollten, denn es ist durchaus zu erwarten, dass Sie Ihre Partner bei bestimmten Anlässen begleiten müssen.“
George Costner biss sich auf die Unterlippe. Bilden sollte er sich und lernen, mit welchem Messer man welche Speisen zerschnitt. Das wurde ja immer komplizierter! Und alles nur, um nett vögeln zu können! Für das Geld, das er für diesen Kurs ausgegeben hatte, hätte er ein ganzes Jahr lang in einem dieser Discount-Puffs rund um die Uhr bumsen können.
Dann fiel ihm ein, dass es nicht sein Geld war, das hier verpulvert wurde, was sogleich eine neue Frage aufwarf: Was erwartete die alte Hyäne, die den Spaß hier bezahlte, nach seiner Rückkehr von ihm?
Lady Forbes war indessen in ihrem Vortrag fortgefahren und widmete sich jetzt dem Thema „Lehrstoff“, was Daniel aufhorchen ließ.
„Sie werden hier in die Künste
Weitere Kostenlose Bücher