Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)
zur Folge.”
George Costner öffnete den Mund, als wollte er der Schulleiterin widersprechen, doch er überlegte es sich rechtzeitig anders. Ärgerlich schob er die Unterlippe vor wie ein schmollendes Kleinkind und starrte schweigend über die Köpfe der anderen hinweg auf das Gemälde eines kopulierenden Paares, das hinter Lady Forbes an der Wand hing.
„Für die anderen gilt, dass sie unsere Gäste gerne verwöhnen dürfen”, fuhr diese fort, ohne sich weiter um den beleidigten Rammler zu kümmern. „Aber bei Sonderwünschen holen Sie sich bitte den Rat und die Hilfe eines Lehrers oder einer Lehrerin.”
„Und woher wissen wir, wer das ist?”, erkundigte sich Samantha und bewies damit eine Logik, die Corry ihr gar nicht zugetraut hätte.
„Das gesamte Lehrpersonal trägt blaue Haremskleidung.” Lady Forbes’ Gesichtsausdruck wurde noch herber. „Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass Sie keinen unserer Lehrer ansprechen, während diese einen Gast verwöhnen. Wir stellen zu diesem Zweck extra immer fünf Erzieher frei, die als Aufsichtspersonal und Berater die ganze Nacht anwesend sind.”
„Und wie erkenne ich die?”, fragte Samantha unverdrossen weiter.
„Dass sie rumstehen und nichts tun”, knurrte George, der seine schlechte Laune unbedingt an jemanden auslassen musste. Er erntete einen weiteren Eisblick der Schulleiterin, dann wandte diese sich wieder Samantha zu.
„Sprechen Sie ruhig alle blau gekleideten Personen an, die nicht bei einem Gast sind”, antwortete sie mit überraschender Freundlichkeit. „So”, Lady Forbes klatschte in die Hände. „Noch etwas: Einige unserer Gäste tragen Masken, andere nicht. Aber sie alle sind inkognito hier und haben Pseudonyme. Sollten Sie dennoch eine Person erkennen, so werden Sie deren Identität unbedingt geheim halten und den Gast ausschließlich mit seinem hier gebräuchlichen Namen ansprechen.” Ein weiterer Blick in die Runde, dann nickte die Lady kaum merklich. „Höchste Diskretion ist unerlässlich in unserem Beruf. Wer das nicht verinnerlicht, wird über kurz oder lang in Schwierigkeiten geraten. So!” Lady Forbes’ Haltung entspannte sich etwas. „Und nun werden wir in den Saal hinuntergehen.”
Sie klatschte in die Hände, als wollte sie eine Schar Hühner in den Stall treiben. Und tatsächlich setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung und stieg die Treppe hinunter.
Aus den weit geöffneten Flügeltüren wehten den Neuankömmlingen orientalische Klänge entgegen, deren Rhythmus den Zuhörern sofort in die Beine fuhr. Sie konnten sich diesen Takten einfach nicht entziehen, und so betraten sie, leicht die Hüften wiegend, den Saal, dessen Dekoration allen fünfen zunächst die Sprache verschlug.
Daniel und Edith, die vorangingen, blieben so abrupt stehen, dass Samantha, George und Corry, die ihnen folgten, gegen sie prallten. Wie ein Rudel Welpen stolperten sie alle zusammen in den Saal, dessen prächtige Ausstattung sie so gefangen nahm, dass sie die strafenden Blicke der Schulleiterin überhaupt nicht bemerkten.
Corry war für Sekunden tatsächlich der Überzeugung, durch einen Zauberspruch ins achtzehnte Jahrhundert an den Hof von Sultan Mahmud versetzt worden zu sein.
Die Fenster waren durch Schablonen so geschickt verkleidet, dass sie wie im typisch maurischen Stil gebaut zu sein schienen. Überall hingen bunte, mit Goldfäden durchwirkte Schleier. Wertvolle Perserteppiche bedeckten den Boden, darauf lagen Kissenberge, auf denen sich kostümierte Gäste rekelten, genauso wie auf den Ottomanen und Diwanen, die wie zufällig in dem Raum verteilt standen. Besondere Schmuckstücke stellten Loungebetten dar, hinter deren luftig leichten Schleiern man Pärchen erkennen konnte, die sich auf den weichen Polstern vergnügten.
Kleine, bunt bestickte Sultanzelte standen an den Wänden. In deren Inneren, beleuchteten bunte Marrakesch-Lampen das Interieur, welches hauptsächlich aus Kissen und mindestens einer Ottomane bestand.
In der Mitte des Saales war eine Art Thron aufgebaut, gepolstert mit schwellenden Plumeaus und überdacht mit einem über und über mit Gold und Glitzersteinen bestickten Baldachin. Darunter lehnte, in bequemer Haltung und mit gespreizten Beinen, ein beleibter Herr. Seine weiten Pumphosen waren aus rot-gold gestreifter Seide, auf seinem Kopf prangte ein enormer Goldturban, in dessen Mitte, direkt über der Stirn, ein riesiger Edelstein glitzerte.
Um den Fantasie-Sultan herum knieten oder lagen leicht
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