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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schüttelten die Köpfe.
    »Okay.« Ich stand auf. »Sie werden sicherlich noch von mir hören. Und machen Sie sich nicht zu viele Sorgen. Der Fall ist bei uns in guten Händen.«
    »Das hoffen wir«, flüsterte die Frau.
    »Ich bringe Sie noch zur Tür«, sagte de Baker. Als wir außer Hörweite seiner Gattin waren, fragte er: »Glauben Sie wirklich, daß unser Sohn Kontakt zu einer Satanssekte gehabt hat?«
    »Glauben?« Ich zog die Augenbrauen hoch. »Ich bin mir beinahe sicher, daß wir es jetzt wissen. Das Wort Kontakt ist wohl zu harmlos gewählt. Ich kann mir inzwischen vorstellen, daß Ihr Sohn ein Doppelleben geführt hat und er in der Sekte zu einer wichtigen Person geworden ist.«
    De Baker senkte den Kopf.
    Aufgeschlossen hatte er schon, so daß wir den Laden verlassen konnten.
    »Was hast du für ein Gefühl?« fragte mich Glenda, als ich die Wagentür aufschloß.
    »Kein gutes.«
    »Ich auch nicht.«
    »Gut, dann fahre ich dich eben nach Hause und…«
    »Von wegen!« rief sie laut und knallte die Tür zu. »Ich bleibe bei dir. Wir werden uns diesen Jason Flatt gemeinsam anschauen.«
    Ich hob ergeben die Schultern. »Wie du willst. Aber nicht, daß mir Klagen kommen.«
    »Von mir bestimmt nicht, John Sinclair…«
    ***
    Der Weg war uns gut beschrieben worden, und das gelbe Haus hätte wirklich nur ein blinder Mensch verfehlen können. Es fiel zudem noch stärker auf, weil die Fassaden daneben ein schmutziges Grau zeigten, das sie wie einen alten Anzug übergestreift hatten. Da es nicht nur Wohnhäuser, sondern auch kleinere Geschäfte gab, konnte man vieles bekommen, nur keine Parkplätze, das war so gut wie unmöglich. An den Stellen, die nicht frei waren, durfte nicht geparkt werden.
    Ich lenkte den Rover trotzdem auf eine dieser Lücken zu.
    »Du willst es riskieren?« fragte Glenda.
    »Ich muß.«
    Der Rover paßte nur leicht schräg in die Lücke. Ein Lieferwagen mit einem Berechtigungsschein als Parkerlaubnis stand im Weg.
    Und ebenfalls in den Weg stellte sich eine der Hostessen, die mit Argusaugen nach Parksündern Ausschau hielten. Die Frau sah aus, als könnte sie keinen Spaß verstehen. Wie eine Kulisse malte sich das gelbe Haus hinter ihr ab.
    Sie mußte noch aufschreiben, einen elektronischen Marker hatte sie noch nicht. Bevor sie sich das Nummernschild notieren konnte, war ihr plötzlich mein Ausweis im Weg.
    »Schauen Sie sich den an, Madam.«
    »Na und?« Sie hatte kaum hingesehen.
    »Scotland Yard.«
    »Ich kann lesen.«
    »Und wir müssen hier unseren Wagen abstellen. Wir sind in einer dienstlichen Angelegenheit unterwegs. Und der Wagen ist ein Einsatzfahrzeug, deshalb möchten wir ihn auch gleich hier wieder vorfinden.«
    Sie blies die Wangen auf und ließ die Luft langsam wieder ausströmen.
    »Wie lange wollen Sie parken?«
    »Das kann Minuten, aber auch länger dauern.«
    Sie nickte. »Ich werde dann achtgeben. Dieser Platz gehört einem Privatmann. Er hat ihn gekauft.«
    »Bestellen Sie ihm einen schönen Gruß, wenn Sie ihn sehen«, sagte ich und ging auf das gelbe Haus zu. Glenda folgte mir und mußte grinsen, als ich die nicht abgeschlossene Haustür aufdrückte.
    Außen gelb, innen dunkel.
    Der Flur hätte ebenfalls eine Renovierung vertragen können. Hier waren die Wände nicht nur grau, sondern auch beschmiert worden, und von den ehemals grünen, hohen Kacheln fehlten einige. So sahen die Wände aus wie mit Gucklöchern bestückt. Wir konnten auf dieser Ebene bleiben, wie ich an einem Schild abgelesen hatte. Der Name Flatt war nicht zu übersehen gewesen und die Klingel nicht zu überhören.
    Es wurde geöffnet. Ein hagerer Mann im blassen Jogginganzug stand vor uns. Sein Gesicht war um die Nase herum gerötet, die Augen tränten. Er war erkältet.
    »Mr. Flatt?« fragte ich.
    »Ja.«
    Daß es nicht Jason Flatt war, lag auf der Hand. Ich wollte trotzdem mit dem Mann sprechen. Möglicherweise konnte ich etwas mehr über Jason erfahren. »Kann ich einen Augenblick mit Ihnen reden? Scotland Yard.«
    Ich zeigte kurz meinen Ausweis.
    »Kommen Sie rein.«
    Die Wohnung war nicht sehr groß, aber sauber. Das hätte ich kaum vermutet. In einem Zimmer war es sehr warm. Da hatte sich der Mann aufgehalten. Eine als Bett zurechtgemachte Couch war sein Lager. Dort setzte er sich auch wieder hin. Im Raum roch es nach Husten- oder Erkältungsmitteln. Die Glotze lief, der Ton war sehr leise.
    Flatt schaute uns an und hob dabei die Schultern. Er sprach mit krächzender Stimme. »Sie müssen

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