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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde. »Sind Sie jetzt fertig?« fragte sie ziemlich unfreundlich.
    »Ja.«
    »Der Platz wird verlangt.«
    »Danke, daß Sie ihn freigehalten haben«, sagte Glenda und lächelte die Frau freundlich an.
    »Was tut man nicht alles für die Kollegen.«
    Wir stiegen ein. Glenda lachte. »Das Kompliment ist wohl eher peinlich gewesen.«
    »Wer kann es ihr verdenken? Möchtest du den Job tun?«
    »Nein. Dann schon lieber mit dir zusammenarbeiten. Obwohl das auch Nerven kostet.«
    »Okay, Glenda, wenn ich Zeit habe, werde ich dich bedauern. Aber jetzt möchte ich tanken…«
    ***
    Die Tankstelle war schnell erreicht, und sie befand sich auf einem ziemlich großen Gelände. Hier gab es außer Zapfsäulen auch Waschanlagen und Service-Stationen.
    Es herrschte relativ viel Betrieb, doch wir brauchten nicht lange zu warten.
    Ich fuhr den Rover heran und stieg ebenso aus wie Glenda Perkins.
    »Schau dich mal um«, sagte ich, als ich die Zapfpistole aus der Halterung löste. »Werde ich tun.«
    Sie ging weg und machte den Eindruck einer Person, die sich die Beine vertreten wollte.
    Ich ließ das Benzin in den Tank gurgeln, blieb aber am Rover stehen. In der Nähe tankten die anderen Kunden. Keiner fiel mir besonders auf.
    Das kalte Licht der Lampen ließ kaum Schatten zu. Ein großes Dach schützte vor Regen.
    Hinter der Theke mit der Kasse standen zwei Personen. Ein Mann und eine Frau. Durch die breite Glasscheibe waren sie gut zu erkennen.
    Außerdem hielten sie sich in einer hellen Lichtflut auf.
    Glenda Perkins stand dort, wo man den anderen Teil des Geländes betreten konnte. Ein dunkler Wagen rollte an ihr vorbei. Der Fahrer lenkte das Auto in Richtung Waschstraße.
    Der Tank war voll, ich schloß ihn wieder ab, winkte Glenda, die nickte und zurückkam. »Fahr den Rover schon mal weg.«
    »Wohin?«
    »Zur Waschanlage. Dort kann man sicher parken.«
    »Ja, das ist möglich.«
    Glenda stieg ein, und ich ging auf die Tür des hell erleuchteten Shops zu. Die beiden Hälften schoben sich automatisch auseinander.
    Musik empfing mich. Vor mir standen noch zwei Kunden, um die Rechnung zu begleichen. Die Frau war dabei, Getränke in eine Kühltheke zu räumen. Sie trug einen roten Kittel und hatte das blondierte Haar hochgesteckt. An ihren Ohrläppchen wippten Ringe.
    Da ich noch Zeit hatte, sprach ich sie an. »Pardon, Madam, ich hätte eine Frage.«
    Sie stellte die letzte Dose weg und drehte sich um. Ihr Gesicht war breit, die stark geschminkten Lippen fielen auf, ebenso die sehr dunklen Augenbrauen.
    »Bitte.«
    »Ich suche einen jungen Mann namens Jason Flatt. Er soll hier arbeiten und…«
    »Was wollen Sie von ihm?«
    »Nur kurz mit ihm sprechen. Es geht um eine versicherungstechnische Angelegenheit. Gesehen habe ich ihn noch nicht…«
    »Er ist hinten.«
    »Bei der Waschanlage?«
    »Ja – oder in der Werkstatt.«
    »Danke.«
    »Halten Sie ihn aber nicht zu lange auf.«
    »Keine Sorge, das geht schnell.« Ich bezahlte, kaufte noch Kaugummis, dann verließ ich den hellen Shop.
    Glenda war schon um die Ecke gefahren. Ich ging den Weg zu Fuß. Sie hatte den Rover links neben einer hohen und grauen Brandmauer abgestellt, war ausgestiegen und hielt die Arme vor dem Körper verschränkt wie jemand, der fröstelt.
    »Was hast du erfahren?«
    Ich blieb stehen und schaute mich um. »Er muß sich hier irgendwo aufhalten. Die Besitzerin sprach von einer Werkstatt und der Waschanlage. Da schauen wir mal nach.«
    Wir gingen vorbei an den Serviceecken mit den Druckluftgeräten und dem Wasser. Der Weg in die Waschanlagen war auf dem grauen Beton mit gelben Streifen markiert. Beide arbeiteten auf Hochtouren. Wir hörten die summenden Geräusche und sahen hinter dem oberen Glas der Türen die rotierenden Bürsten.
    Vor jeder Waschanlage warteten zwei Fahrzeuge. Dort war der Gesuchte nicht. Wir passierten sie und konnten dann die Werkstatt sehen, die in einem Flachbau untergebracht war. Sie war gut ausgeleuchtet. Ein junger Mann drehte uns den Rücken zu. Er war dabei, Öldosen in ein Regal zu stellen. Bekleidet war er mit einem dunklen Arbeitsanzug, Hose und Jacke. Auf dem Kopf trug er eine Kappe, die seine Haare verdeckte.
    »Das ist er also«, sagte Glenda. »Und?«
    »Was meinst du?«
    »Was sagt deine Ahnung?«
    »Nichts, John. Ich will auch nicht daran denken, wie sein Zimmer ausgesehen hat, sondern erst einmal zuhören, ob er dazu überhaupt Stellung nimmt.«
    Sie hatte nicht laut gesprochen, und Flatt hätte uns eigentlich nicht

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