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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hören können, aber er drehte sich plötzlich um wie jemand, der sich erschreckt hatte. Es war eine heftige Bewegung, die in mir Mißtrauen auslöste.
    Seine Arme schnellten sogar nach vorn, als wollte er mit seinen Händen etwas abwehren.
    Da er im Licht stand, sahen wir auch sein Gesicht. Es war blaß, etwas gelblich. Auf seiner dunklen, ziemlich hohen Kappe malte sich an der Vorderseite ein Motiv ab. In einem düsteren Rot war dort eine Fratze zu erkennen.
    Es dauerte eine Weile, bis der junge Mann die Hände wieder hatte sinken lassen. Er ging zwei Schritte vor und blieb ziemlich nahe der Grube stehen, über der zwei Querbretter lagen.
    »Was wollen Sie?«
    »Jason Flatt?« fragte ich.
    »Warum?«
    Mir gefiel die Antwort nicht, aber ich blieb ruhig. »Sind Sie Jason Flatt oder nicht?«
    »Kommt darauf an, was Sie von mir wollen.«
    »Mit Ihnen reden. Mein Name ist John Sinclair. Ich bin Yard-Beamter und habe einige Fragen.«
    »Worum geht es denn?«
    »Soll ich zu Ihnen kommen, oder kommen Sie zu mir?« fragte ich ihn.
    Er lachte und gab sich locker. »Okay, kommen Sie her, Sinclair. Ich habe zu tun.«
    »Gut«, sagte ich und flüsterte Glenda zu: »Bleib du hier stehen und gib acht.«
    »Rechnest du mit Problemen?«
    »Damit rechne ich immer.«
    »Klar.«
    Ich betrat den vorn offenen Bau und nahm sofort den typischen Geruch von Ol, Abgasen und Schmiere wahr. An der rechten Seite der Grube ging ich vorbei. Der Blick in die Tiefe fiel auf einen schwarzen Boden, dessen Oberfläche ölig schimmerte.
    Zwischen der Grubenseite und der Wand war für mich genügend Platz, und Flatt erwartete mich locker. Er hielt die Arme vor der Brust verschränkt und lehnte rücklings an dem Regal.
    Vor ihm und am Kopfende der Grube blieb ich stehen. »Kann ich den Ausweis sehen?«
    Ich zeigte ihn.
    »Gut. – Und jetzt?«
    Zunächst einmal sagte ich nichts. Ich schaute ihn mir nur an, ohne einen Kommentar abzugeben. Jason war groß und kräftig, hatte ein breites Gesicht mit weit auseinanderstehenden, kalten Augen. Die Nase wirkte wie ein Klumpen, die Lippen waren wulstig, und auf den Wangen lagen dunkle Bartschatten.
    Jetzt sah ich das Signet auf der Mütze besser. Es zeigte ein dunkelrotes Pentagramm, aus dem eine Krallenhand hervorragte, als wollte sie nach dem Betrachter der Kappe greifen.
    Flatt hatte meinen Blick bemerkt und grinste schief. »Na, gefällt Ihnen die Kappe?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Was stört Sie daran?«
    »Das Motiv.«
    Er lachte meckernd, wurde aber schnell wieder ernst. »Das ist unser Zeichen, Mister. Das ist der Beweis dafür, daß die neue Zeit allmählich auf uns zukommt.«
    Ich provozierte ihn und fragte: »Denken Sie dabei an die Zeit des Wassermanns?«
    »Nein, an eine andere.«
    »Wie heißt sie denn?«
    »Es gibt viele Tiere«, flüsterte er. »Ich denke da an die Zeit der Hyäne.«
    »Sehr schön. Hyänen sind – nun ja, ich habe nichts gegen Tiere, aber ich möchte nicht eben im Zeitalter der Hyänen leben.«
    »Das werden Sie wohl müssen.«
    »Es wird noch dauern, Mr. Flatt.«
    »Nicht mehr lange!« zischte er mir zu. »Nicht mehr lange.«
    »Gut, das ist Ihre Angelegenheit. Ich werde Ihnen den Grund meines Besuchs erklären.«
    »Ich höre.«
    Er hatte seine Haltung zwar nicht verändert, sich aber innerlich zurückgezogen. Das spürte ich sehr deutlich.
    Er war auf Abwehr eingestellt, und sein Blick war von einer Kälte, die mich leicht frösteln ließ.
    Wir konnten es nicht miteinander, das stand fest.
    »Sie kannten Collin de Baker?«
    Er hob die Augenbrauen an. »Mußte ich ihn denn gekannt haben?«
    »Ja. Das wissen wir bereits von mehreren Personen.«
    Jason verzog den Mund. »Hat der Alte wieder mal sein Maul nicht halten können?«
    »Wenn Sie Ihren Vater damit meinen…«
    »Klar, wen sonst?«
    »Es gibt noch andere.«
    »Aber Collin ist tot!« Er hatte es grinsend und etwas lauernd gesagt, wie jemand, der auf eine bestimmte Reaktion wartet. Außerdem hatte er mich nicht aus den Augen gelassen.
    Ich blieb gelassen und bestätigte seine letzte Bemerkung durch ein Nicken.
    »Was wollen Sie dann von mir? Sein Abgang liegt schon ein halbes Jahr zurück.«
    »Das stimmt«, bestätigte ich. »Um bei Ihrer Diktion zu bleiben, Mr. Flatt, vor Collins Abgang war der junge Mann des öfteren mit Ihnen zusammen. Sie waren sogar befreundet, wie ich hörte.«
    Flatt grinste breit. »Sagen wir mal so, wir hatten die gleichen Interessen.«
    »Welche denn?«
    »Ist Privatsache.«
    »Gut, lassen wir

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