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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gegenüber hatte sich tatsächlich ablenken lassen.
    Plötzlich aber schimmerte das Silber im Licht der Lampe. Es war ein heller Reflex, der ihn nicht nur optisch erwischte. Er mußte bei Jason Flatt auch etwas anderes ausgelöst haben, denn zugleich sah er das Kreuz in seiner gesamten Größe.
    Sein Gesicht verzerrte sich dabei wie eine in die Breite gezogene Gummimaske. Erst dann schrie er auf. Die Augen wurden riesig, der Schrei hallte durch die Werkstatt, und ich war bereits im Begriff, auch den letzten Schritt zu gehen.
    Flatt verwandelte sich in eine menschliche Furie. Ich hatte einen Fehler begangen, denn ich dachte nicht mehr daran, wie nahe ich der nur schwach gesicherten Arbeitsgrube stand.
    Flatt drehte sich zu mir hin und wuchtete dabei seinen Oberkörper nach vorn. Es war zu wenig Platz, um auszuweichen. Seine Schulter rammte mich wie ein Prellbock.
    Ich torkelte zurück.
    Wie gesagt, die verdammte Grube war einfach zu nahe. Das merkte ich beim dritten Schritt, als ich abrutschte, denn ich war nicht auf das Brett getreten.
    Unter meiner Sohle glitt die Kante hinweg. Ich fiel nach hinten. In einer Reflexbewegung riß ich noch die Arme hoch. Während des Falls sah ich, wie Jason Flatt losrannte.
    Dann prallte ich auf den Boden der Grube…
    ***
    Glenda Perkins hatte an dem in die Höhe geschobenen Rollo der Tür gewartet, was ihr nicht besonders gefiel, denn sie hätte sich diesen Jason Flatt auch gern aus der Nähe angeschaut.
    So mußte sie zuschauen und konnte auch zuhören. Daß John und Flatt nicht Freunde werden würden, hatte sich schon nach wenigen Sekunden herausgestellt.
    Sie standen auf verschiedenen Seiten. Glenda hörte, wie Flatt von dem Geisterjäger in die Enge getrieben wurde, er aber nichts zugeben wollte.
    Daß er Dreck am Stecken hatte, war Glenda längst klar. Sie wartete nur darauf, wie er sich aus dieser Enge herauswürgen würde.
    John wollte es mit dem Kreuz versuchen. Er holte es hervor, auch Glenda fiel der Lichtreflex auf, dann aber ging alles so schnell, daß sie es kaum mitbekam.
    Jason Flatt brüllte auf. Er hatte John einen heftigen Stoß versetzt, und Glenda sah den Geisterjäger in die Grube fallen.
    Um ihn konnte sie sich nicht kümmern, denn Flatt hetzte an der einen Grubenseite mit langen, tigerhaften Sprüngen auf den Ausgang der Reparaturhalle zu. Er war ein Kraftpaket, das alles aus dem Weg räumen würde, was sich ihm stellte.
    Er war schneller bei Glenda, als John aus der Grube hatte klettern können. Aber auch Glenda Perkins war nicht ohne. Der schwarze Kreuzschlüssel lag in ihrer Nähe. Noch bevor Flatt die Werkstatt verlassen hatte, bückte sich Glenda, riß den Gegenstand an sich, schnellte hoch und hob auch den Arm an.
    Flatt huschte an ihr vorbei. Ein Kraftpaket war er, richtig furchteinflößend.
    Er war weg. Wie ein Schatten huschte er nach rechts, auf die Waschanlage zu. Glenda sah nur seinen Rücken. Wenn sie nur eine Sekunde zögerte, war er zu einem Schatten in der Dunkelheit geworden.
    Glenda zielte und schleuderte das schwere Werkzeug hinter dem jungen Mann her. Der Kreuzschlüssel drehte sich in der Luft – und erwischte mit einem furchtbaren Aufprall den Rücken des Flüchtenden. Damit hatte Flatt nicht gerechnet. Die Wucht des Aufpralls ließ ihn stolpern.
    Flatt konnte sich nicht mehr halten und fiel hin.
    Glenda hörte ihn schreien und aufschlagen. Der Kreuzschlüssel rutschte noch ein Stück weiter. Beinahe bis an die Waschanlage heran, in der soeben der letzte Wagen verschwand.
    Glenda startete. Sie wollte sich nicht allein auf John verlassen. Sie mußte den Hundesohn aufhalten, der sich noch immer über den Boden wälzte und dabei stöhnte. Wahrscheinlich war er mit dem Gesicht und der Stirn aufgeschlagen.
    Er wollte auf die Beine kommen, brach aber wieder zusammen und kroch weiter.
    Glenda war schneller. Als er den zweiten Versuch startete, war sie bei ihm.
    Sie trug keine Waffe, aber sie wollte, daß der Mann bäuchlings am Boden blieb. Deshalb hob sie den rechten Fuß an und stemmte ihn in den Rücken des Gestürzten.
    Flatt fluchte. Er gurgelte.
    »Bleib liegen!«
    Er schnellte hoch. Damit hatte Glenda nicht gerechnet. Dem plötzlichen Kraftaufwand konnte sie nichts entgegensetzen. Sie flog zurück, hörte das böse Lachen, und Flatt war wieder auf den Beinen. Mit beiden Fäusten attackierte er die fallende Frau.
    Durch den Fall wurde den Treffern etwas von ihrer Wucht genommen, doch Glenda lag eine Sekunde später wehrlos am

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