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Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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aufgesprungen. »Wie, um alles in der Welt, konnte das nur geschehen, General? Ihre Beteuerungen waren unerschütterlich!«
    Morpurgo ließ sich nicht einschüchtern. Seine Stimme klang nicht erbost: »Ja, Senator, aber sie basierten auf irrigen Daten. Wir haben uns geirrt. Unsere Annahmen waren falsch. Die Präsidentin wird binnen einer Stunde mein Rücktrittsgesuch auf dem Tisch haben ... die anderen Befehlshaber werden meinem Beispiel folgen.«
    »Ich scheiß auf Ihr Rücktrittsgesuch!« brüllte Kolchev. »Möglicherweise hängen wir alle an Farcastergerüsten, wenn dies vorbei ist. Die Frage ist – was, um Himmels willen, können wir wegen dieser Invasion unternehmen?«
    »Gabriel«, sagte Gladstone leise, »bitte setzen Sie sich. Das war meine nächste Frage. General? Admiral? Ich gehe davon aus, daß Sie bereits Befehle zur Verteidigung dieser Welten gegeben haben?«
    Admiral Singh stand auf und nahm neben Morpurgo Platz. »M. Präsidentin, wir haben getan, was wir konnten. Unglücklicherweise befindet sich von allen bedrohten Welten lediglich auf Asquith ein Kontingent von FORCE vor Ort. Der Rest könnte von der Flotte erreicht werden – Farcastereinrichtungen sind vorhanden –, aber die Flotte kann sich nicht so verzetteln, daß sie alle beschützen könnte. Und unglücklicherweise ...« Singh verstummte für einen Moment, dann sprach er mit erhobener Stimme weiter, um sich über den aufkommenden Tumult hinweg Gehör zu verschaffen. »Und unglücklicherweise hatte die Verlegung der strategischen Reserven zur Verteidigung des Hyperion-Systems bereits begonnen. Rund sechzig Prozent der zweihundert Flotteneinheiten, die wir für diesen Einsatz vorgesehen hatten, waren bereits ins Hyperion-System gefarcastet oder zu Sammelstellen fern von ihren Verteidigungspositionen an der Netz grenze beordert worden.«
    Meina Gladstone rieb sich die Wange. Sie stellte fest, daß sie das Cape noch trug und nur den Tarnkragen deaktiviert hatte, jetzt löste sie es und ließ es auf die Stuhllehne fallen. »Sie wollen damit sagen, Admiral, daß diese Welten ungeschützt sind und es keine Möglichkeiten gibt, unsere Streitkräfte rechtzeitig dorthin zu befördern. Korrekt?«
    Singh stand in Achtung – so starr wie ein Mann vor dem Erschießungskommando. »Korrekt, Präsidentin.«
    »Was können wir denn tun?« fragte sie über das neuerliche Schreien und Rufen hinweg.
    Morpurgo trat einen Schritt vor. »Wir benützen die zivile Farcastermatrix, um so viele Infanteristen und Marines von FORCE:Bodentruppen wie möglich auf die bedrohten Welten zu bringen, zusammen mit leichter Artillerie und Boden/Weltraum-Verteidigungseinrichtungen.«
    Verteidigungsminister Imoto räusperte sich. »Aber ohne Flottenverstärkung werden diese kaum etwas ausrichten können.«
    Gladstone sah zu Morpurgo.
    »Das stimmt«, sagte der General. »Unsere Truppen können bestenfalls Hinhaltemanöver ausführen, während ein Evakuierungsversuch durchgeführt wird ...«
    Senatorin Richeau sprang auf die Füße. »Ein Evakuierungsversuch! General, gestern haben Sie uns versichert, daß die Evakuierung von zwei oder drei Millionen Zivilisten auf Hyperion undurchführbar ist. Wollen Sie uns jetzt erzählen, eine erfolgreiche Evakuierung von ...« – sie verstummte für einen Moment und befragte ihr Komlogimplantat – »sieben Milliarden Menschen läge im Bereich des Möglichen, bevor die Invasionstruppen der Ousters intervenieren?«
    »Nein«, sagte Morpurgo. »Wir können Soldaten opfern, um ein paar ... ein paar ausgewählte Beamte zu retten. Erste Familien, politische Führer und Wirtschaftsbosse, die für die weiteren Kriegsbemühungen notwendig sind.«
    »General«, sagte Gladstone, »gestern hat diese Versammlung die unverzügliche Versetzung von FORCE-Truppen zur Verteidigungsflotte bei Hyperion angeordnet. Stellt das angesichts dieser neuen Entwicklung ein Problem dar?«
    General Van Zeidt von den Marines stand auf. »Ja, M. Präsidentin. Truppen wurden binnen einer Stunde nach dieser Entscheidung zu wartenden Transportmitteln gefarcastet. Fast zwei Drittel der hunderttausend vorgesehenen Soldaten waren um ...« – er warf einen Blick auf seine antike Armbanduhr – »05.30 Uhr Standard bereits ins Hyperion-System befördert worden. Vor rund zwanzig Minuten. Es wird mindestens acht bis fünfzehn Stunden dauern, bis die Transportmittel zu den Sammelstellen im Hyperion-System zurückkehren und ins Netz zurückgebracht werden können.«
    »Und wieviel

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