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Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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anfangen.«
    Der Konsul war freigegeben worden, aber seine Schultern zitterten immer noch. In diesem Augenblick drehte sich der Berg ins Sonnenlicht, und Tränen funkelten in den Augen des Konsuls. »Nein«, flüsterte er.
    Freeman Ghenga strich die zerknitterte Jacke glatt und legte dem Diplomaten ihre langen Finger auf die Schultern. »Wir haben unsere eigenen Propheten. Die Tempelritter werden uns bei der Wiederaufforstung der Galaxis helfen. Diejenigen, die in der Lüge namens Hegemonie gelebt haben, werden langsam aus den Ruinen ihrer vom Core abhängigen Welten klettern und sich zu wahrer Erforschung mit uns vereinen – Erforschung des Universums und der größeren Gefilde, die in uns allen liegen.«
    Der Konsul schien sie nicht gehört zu haben. Er wandte sich brüsk ab. »Der Core wird euch vernichten«, sagte er, ohne einen von ihnen anzusehen. »So wie er die Hegemonie vernichtet hat.«
    »Haben Sie vergessen, daß Ihre Heimatwelt auf einem feierlichen Abkommen des Lebens begründet wurde?« fragte Coredwell Minmun.
    Der Konsul drehte sich zu dem Ouster um.
    »Ein solches Abkommen bestimmt unser Leben und unsere Taten«, sagte Minmun. »Nicht nur, einige Gattungen der Alten Erde zu erhalten, sondern Einheit in der Vielfalt zu finden. Die Saat der Menschheit auf allen Welten zu verbreiten, in vielen Umwelten, dabei aber zugleich die Vielfalt des Lebens, das wir anderswo finden, heilig zu achten.«
    Freeman Ghengas Gesicht war hell in der Sonne. »Der Core bot Einheit in willenloser Unterwerfung«, sagte sie leise. »Sicherheit in Stagnation. Wo sind seit der Hegira Revolutionen im menschlichen Denken und der Kultur?«
    »Terraformt zu blassen Klonen der Alten Erde«, antwortete Coredwell Minmun. »Unser neues Zeitalter menschlicher Expansion wird nichts terraformen. Wir werden Härten auf uns nehmen und das Fremde willkommen heißen. Wir werden das Universum nicht zwingen, sich anzupassen ... wir passen uns ihm an.«
    Sprecher Hullcare Amnion deutete zu den Sternen. »Wenn die Menschheit diesen Test übersteht, liegt unsere Zukunft in den dunklen Abgründen zwischen ebenso wie auf den Welten im Sonnenlicht.«
    Der Konsul seufzte. »Ich habe Freunde auf Hyperion«, sagte er. »Darf ich zurückkehren und ihnen helfen?«
    »Sie dürfen«, sagte Freeman Ghenga.
    »Und das Shrike konfrontieren?« fragte der Konsul.
    »Sie werden«, sagte Coredwell Minmun.
    »Und überleben, das Zeitalter des Chaos zu sehen?« fragte der Konsul.
    »Sie müssen«, sagte Hullcare Amnion.
    Der Konsul seufzte wieder und trat mit den anderen beiseite, als über ihnen ein großer Schmetterling mit Solarzellen als Flügel und gegen Vakuum und harte Strahlung unempfindlichem glänzendem Panzer dem Stonehenge-Kreis entgegensank und den Bauch auftat, um den Konsul aufzunehmen.
     
    In der Krankenstation des Regierungshauses auf Tau Ceti Center schlief Pater Duré einen leichten, medizinisch induzierten Schlaf und träumte von Flammen und dem Tod von Welten.
    Abgesehen von dem kurzen Besuch der Präsidentin und einem noch kürzeren Besuch von Bischof Edouard war Duré den ganzen Tag allein gewesen und immer wieder in schmerzhaftes Dösen verfallen. Die Ärzte hier hatten noch einmal zwölf Stunden verlangt, bevor der Patient verlegt werden sollte, und das Kardinalskonzil auf Pacem hatte zugestimmt, dem Patienten alles Gute gewünscht und sich auf die Zeremonie vorbereitet – noch vierundzwanzig Stunden in der Zukunft –, bei der der Jesuitenpriester Paul Duré aus Villefranche-sur-Saône zum Papst Teilhard I. werden sollte, der vierhundertsiebenundachtzigste Bischof von Rom und Nachfolger Petri.
    Der Jesuit, dessen Fleisch sich unter Anleitung von einer Million RNS-Regeneratoren zusammenfügte und dessen Nerven dank der Wunder moderner Medizin gesundeten – aber nicht so wunderbar, dachte Duré, daß ich nicht vor Juckreiz sterben würde –, lag auf dem Bett und dachte über Hyperion und das Shrike und sein langes Leben und die chaotischen Zustände in Gottes Universum nach. Schließlich schlief Duré ein und träumte vom brennenden God's Grove, während die Wahre Stimme des Weltbaums der Tempelritter ihn durch das Portal stieß, und von seiner Mutter und einer Frau namens Semfa, inzwischen tot, aber einst Arbeiterin auf der Perecebo-Plantage im entlegensten Outback im Fiberplastikland östlich von Port Romance.
    Und in diesen überwiegend traurigen Träumen wurde Duré plötzlich auf eine andere Präsenz aufmerksam: nicht auf eine

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