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Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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lediglich Audioübermittlung. Er mußte unwillkürlich lächeln. Was würde Meina sagen, wenn sie wüßte, daß er Kapitän der Stephen Hawking war? Es war besser, daß sie es nicht wußte. Ihm blieb nichts anderes übrig. Er zog es vor, die Folgen seiner präzisen, persönlich überreichten Befehle der vergangenen zwei Stunden nicht mehr zu erleben.
    Morpurgo betrachtete seinen ältesten Sohn so stolz, daß es fast schmerzte. Die Anzahl der Schlachtschiffbesatzungen, denen er die Mission hatte anvertrauen können, war begrenzt, und sein Sohn hatte sich als erster freiwillig gemeldet. Der Enthusiasmus der Familie Morpurgo hätte, wenn schon nichts anderes, den Argwohn des Core erregen können.
    »Meine Mitbürger«, sagte Gladstone, »dies ist meine letzte Ansprache an Sie als Regierungschefin.
    Wie Sie wissen, wurde der schreckliche Krieg, der bereits drei unserer Welten verwüstet hat und in Kürze eine vierte verwüsten wird, uns als Invasion der Ouster-Schwärme gemeldet.
    Das ist eine Lüge.«
    Interferenzen rauschten auf den Kommkanälen, die daraufhin erloschen. »Auf Fatline gehen«, sagte General Morpurgo.
    »Eine Minute drei Sekunden bis Transferpunkt«, warf sein Sohn ein.
    Gladstones Stimme ertönte wieder, aber jetzt gefiltert und leicht gedämpft durch Fatlinecodierung und Decodierung. »... die Erkenntnis, daß unsere Vorfahren – und wir selbst – einen Faustschen Pakt mit einer Macht geschlossen hatten, der nichts am Schicksal der Menschheit gelegen war.
    Der Core steckt hinter der Invasion.
    Der Core ist verantwortlich für unser langes, bequemes dunkles Zeitalter der Seele.
    Der Core ist verantwortlich für die derzeitigen Versuche, die Menschheit zu vernichten, uns aus dem Universum zu eliminieren und durch eine selbstgeschaffene Gott-Maschine zu ersetzen.«
    Brückenoffizier Salumun Morpurgo nahm keinen Blick von seinen Instrumenten. »Achtunddreißig Sekunden bis Transferpunkt.«
    Morpurgo nickte. Die Gesichter der beiden anderen Besatzungsmitglieder auf der C3-Brücke waren schweißnaß. Der General stellte fest, daß auch sein Gesicht naß war.
    »... haben bewiesen, daß der Core seinen Sitz ... schon immer ... in den dunklen Weiten zwischen den Farcasterportalen hat. Sie halten sich für unsere Herren. So lange das Netz existiert, so lange unsere geliebte Hegemonie mit Farcastern verbunden ist, werden sie unsere Herren sein.«
    Morpurgo sah auf sein Missionschronometer. Achtundzwanzig Sekunden. Der Transfer ins Hyperion-System würde – für menschliche Sinne – augenblicklich erfolgen. Morpurgo war überzeugt, daß der Todesstrahler des Core irgendwie programmiert war, daß er detonieren würde, sobald sie sich im Raum um Hyperion befanden. Die Schockwelle des Todes würde den Planeten Hyperion in nicht einmal zwei Sekunden erreichen und selbst die entferntesten Elemente des Schwarms der Ousters innerhalb von zehn Minuten überrollen.
    »Daher«, sagte Meina Gladstone, deren Stimme zum ersten Mal eine Gefühlsregung erkennen ließ, »habe ich als Präsidentin des Senats der Hegemonie der Menschheit angeordnet, daß Elemente von FORCE:Weltraum sämtliche Singularitätssphären und bekannte Farcastereinrichtungen vernichten.
    Diese Vernichtung – dieses Ausbrennen – findet in zehn Sekunden statt.
    Gott schütze die Hegemonie.
    Gott vergebe uns allen.«
    Brückenoffizier Salumun Morpurgo sagte gelassen:
    »Fünf Sekunden bis Transfer, Vater.«
    Morpurgo sah durch die Brücke seinem Sohn in die Augen. Projektionen hinter dem jungen Mann zeigten das Portal, das wuchs, wuchs, sie umhüllte.
    »Ich habe dich sehr lieb«, sagte der General.
     
    Zweihundertsechsunddreißig Singularitätssphären, die mehr als zweiundsiebzig Millionen Farcasterportale miteinander verbanden, wurden innerhalb von zwei Punkt sechs Sekunden nacheinander vernichtet. Flotteneinheiten von FORCE, die Morpurgo unter höchster Geheimhaltung in Stellung beordert hatte und die auf Befehle handelten, die erst drei Minuten vorher geöffnet wurden, reagierten prompt und professionell und vernichteten die empfindlichen Farcastersphären mit Geschossen, Lasern und Plasmaexplosivstoffen.
    Drei Sekunden später, als die Trümmerwolken sich ausbreiteten, waren Hunderte Schiffe von FORCE gestrandet und voneinander und anderen Systemen durch Wochen und Monate via Hawking-Antrieb und jahrelange Zeitschuld getrennt.
    Tausende Menschen wurden im Farcastertransit erwischt. Viele starben auf der Stelle, wurden verstümmelt oder

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