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Die Hyperion-Gesänge

Die Hyperion-Gesänge

Titel: Die Hyperion-Gesänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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unverzüglich zum Raumhafen.«
    »Das Krankenhaus ist so überfüllt, dass das reine Chaos herrscht«, sagte Arundez. »Wenn Sie versuchen wollen, zu Ihrem Schiff zu gelangen, würde ich vorschlagen, Sie bringen den Generalgouverneur dorthin und überlassen ihn der Med-Einheit des Schiffs.«

    Der Konsul dachte nach. »Woher wissen Sie, dass ich ein Schiff dort stehen habe?«
    Arundez ließ die Tür aufklappen und half Theo Lane auf die schmale Bank hinter den vorderen Kontursitzen. »Ich weiß alles über Sie und die anderen Pilger, M. Konsul. Ich versuche seit Monaten, die Erlaubnis zu bekommen, ins Tal der Zeitgräber zu reisen. Sie können sich meine Frustration nicht vorstellen, als ich hörte, dass Ihre Barke heimlich mit Sol an Bord aufgebrochen war.« Arundez holte tief Luft und stellte eine Frage, die er sich eindeutig bisher noch nicht getraut hatte. »Lebt Rachel noch?«
    Er war ihr Liebhaber, als sie eine erwachsene Frau war, dachte der Konsul. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich versuche, rechtzeitig zu ihr zurückzugelangen, um ihr zu helfen, wenn ich kann.«
    Melio Arundez nickte, ließ sich auf dem Fahrersitz nieder und bedeutete dem Konsul einzusteigen. »Wir versuchen zum Raumhaufen zu kommen. Bei den Kampfhandlungen wird es nicht leicht sein.«
    Der Konsul lehnte sich zurück und spürte Prellungen, Aufschürfungen und Erschöpfung, als der Sitz ihn umhüllte. »Wir müssen Theo – den Generalgouverneur – zum Konsulat oder Regierungsgebäude oder wie sie es jetzt auch immer nennen bringen.«
    Arundez schüttelte den Kopf, startete und fuhr die Schubdüsen hoch. »Nein. Das Konsulat existiert nicht mehr, laut Nachrichten wurde es von einem verirrten Marschflugkörper getroffen. Sämtliche Beamte der Hegemonie sind zum Raumhafen gebracht und evakuiert worden, bevor Ihr Freund sich auf die Suche nach Ihnen gemacht hat.«
    Der Konsul betrachtete den halb bewusstlosen Theo Lane. »Fliegen wir«, sagte er leise zu Arundez.
    Der Gleiter geriet unter Beschuss, als sie den Fluss überquerten,
aber die Projektile prallten an der Hülle ab und das Energiefeuer zischte unter ihnen und erzeugte zehn Meter hohe Dampfwolken. Arundez flog wie ein Irrer – er raste, schwenkte, kreiste, gierte und drehte den Gleiter gelegentlich um die eigene Achse wie einen Teller, der auf einem Meer aus Murmeln schlittert. Die Sicherungsklammern des Sitzes schlossen sich um den Konsul, doch dieser fühlte sich trotzdem dem Erbrechen nahe. Hinter ihnen wackelte Theo Lane, der bewusstlos geworden war, mit dem Kopf.
    »Die Innenstadt ist ein Chaos!«, brüllte Arundez über das Dröhnen der Schubdüsen hinweg. »Ich folge dem alten Viadukt zur Raumhafenstraße und kürze dann im Tiefflug über das flache Land ab.« Sie kreisten um ein ausgebranntes Gebäude, in dem der Konsul verspätet seinen eigenen Wohnkomplex erkannte.
    »Ist die Raumhafenstraße noch frei?«
    Arundez schüttelte den Kopf. »Würden wir nie schaffen. Dort landen seit dreißig Minuten Fallschirmspringer.«
    »Versuchen die Ousters, die Stadt zu zerstören?«
    »Nein. Das hätten sie ohne große Mühe aus dem Orbit machen können. Sie scheinen die Stadt nur abzuriegeln. Der Großteil ihrer Landungsboote und Fallschirmspringer landet mindestens zehn Klicks draußen.«
    »Kämpft unser SST gegen sie?«
    Arundez lachte und bleckte weiße Zähne, die mit seiner braungebrannten Haut kontrastierten. »Die dürften inzwischen auf halbem Weg bei Endymion und Port Romance sein … Aber Berichte, die zehn Minuten vor Lahmlegung der Komverbindungen durchkamen, sprechen davon, dass auch diese Städte inzwischen angegriffen werden. Nein, das bisschen Widerstand, das Sie sehen, kommt von einigen FORCE-Marines, die zurückgelassen wurden, um Stadt und Raumhafen zu bewachen.«

    »Demnach haben die Ousters den Raumhafen nicht zerstört oder erobert?«
    »Noch nicht. Jedenfalls vor ein paar Minuten noch nicht. Wir werden es gleich sehen. Halten Sie sich fest!«
    Der zehn Kilometer lange Flug zum Raumhafen via VIP-Highway oder die Flugbahn darüber dauerte normalerweise ein paar Minuten, aber Arundez’ verquerer, hakenschlagender Anflug über Berge und Täler und zwischen Bäumen hindurch bereicherte den Trip um zusätzliche aufregende Minuten. Der Konsul drehte den Kopf und betrachtete Berghänge und die Elendsviertel brennender Flüchtlingslager zur Rechten. Männer und Frauen duckten sich an Felsen und unter niedrigen Bäumen und bedeckten schützend die Köpfe, als

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