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Die in der Hölle sind immer die anderen

Die in der Hölle sind immer die anderen

Titel: Die in der Hölle sind immer die anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Walker Jefferson
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hinauf und geht zu ihrem Auto zurück. Ich höre das Autoradio, als sie losfährt. Als sie weg ist, bin ich erleichtert. Ich habe das Gefühl, daß ich nun tun darf, was ich will. Hätte es irgend jemand verhindern wollen, hätte irgendeine Macht mich davon abhalten wollen, dann hätte sie es in Gestalt der Autofahrerin tun können. Aber sie hat mich nicht entdeckt. Und jetzt gibt es kein Halten mehr.“
***
    „Hast du Florian da im Wald zum ersten Mal vergewaltigt?“
    Nicolais Augen sind rot gerändert. Die Wunden auf seinen Backen sehen so aus, als würden sie jeden Moment wieder zu bluten anfangen. „Warum wollen Sie das alles hören? Ich kann nicht weiterreden.“ Die letzten Worte schreit er.
    „Hast du ihn da vergewaltigt?“
    Nicolai springt auf und stößt seine gefesselten Arme gegen Weigandt. Der weicht aus und drückt den anderen mit beiden Händen von sich. Nicolai fällt nach hinten und schlägt mit dem Kopf auf der Kante des Gasbrenners auf. Weigandt packt ihn am Hemd, hört die Knopfleiste krachend reißen und zieht ihn zu sich hoch.
    „Hast du ihn da und dort vergewaltigt?“
    „Nein, da noch nicht.“
    „Florian stand nackt im Wald vor dir. Du warst auch nackt. Und dann?“
    „ Ich hab ihm den Finger hinten reingesteckt und damit in seinem Hintern rumgewühlt . Dann hab ich den Finger rausgezogen und ihm damit ins Gesicht geschlagen. Aber er hat überhaupt nichts gesagt, und das hat mich total wütend gemacht. Da habe ich ihn angeschrien und verprügelt, immer wieder verprügelt, und dann habe ich ihn an den Armen gepackt und in die Luft geworfen, und dann ist er voll auf die Erde gefallen, es hat richtig gekracht. Als er wieder stand, habe ich ihn gefragt, ob er gerne seine eigene Scheiße essen möchte. Da fing er an zu jammern, aber ich habe ihm nicht den Finger in den Mund gesteckt, sondern ihm gesagt, er soll sich mit dem Rücken zu mir stellen und die Beine breitmachen. Dann hab ich sechs oder sieben Meter Anlauf genommen und ihm voll gegen die Hoden getreten. Ich bin dadurch immer mehr in Fahrt gekommen, ich war so erregt wie noch nie in meinem Leben. Der Junge war plötzlich ganz stumm. Und das hat mich rasend vor Geilheit gemacht. Dann habe ich ihn vergewaltigt.“
    „Bist du gekommen?“
    „Was?“
    „Hast du ihm deinen Schwanz in den Arsch gesteckt, und hast du so lange weitergemacht, bis du einen Orgasmus hattest?“
    „Ja.“
    „Und wie kriegt man einen ausgewachsenen Männerschwanz in den Anus eines Neunjährigen, ohne daß man das Kind in der Mitte auseinanderreißt?“
    „Mit Gleitcreme.“
    „Und die hattest du im Verbandskasten deines Autos mit dabei, nehme ich an?“
    Nicolai erwidert nichts.
    „Und dann?“ Weigandt beugt sich über Nicolai, der das Gesicht in seine Hände gelegt hat und schluchzt. Er reißt Nicolais Kopf an den Haaren nach oben. Nicolais Wangen sind tränennaß. „Mensch, laß dir doch nicht jeden Satz aus der Nase ziehen.“
    „Dann habe ich den Jungen wieder angezogen und bin zurück in Richtung Stadt gefahren.“
    „In welchem Zustand war Florian da?“
    „Er war wieder ganz ruhig.“
    „Du hast bei der Polizei zu Protokoll gegeben, daß es bereits dunkel war, als du Florian im Wald verscharrt hast. Wenn ich davon ausgehe, daß es elf, halb zwölf war, als du in die Stadt zurückgefahren bist, was hast du dann bis zum Abend mit Florian gemacht?“
    „Ich wollte Florian eigentlich laufenlassen. Ich hatte nicht vor, ihn zu töten, ich wollte ihn irgendwo in der Stadt rauslassen. Ich wollte ihn nicht umbringen, das müssen Sie mir glauben. Aber die richtige Stelle und der richtige Zeitpunkt, die kamen einfach nicht. Der Junge hat im Auto immer wieder gesagt, daß sein Papa die Polizei rufen würde. Ich wurde immer nervöser. Ich bin dann so lange durch Saarbrücken gefahren, bis ich tanken mußte. Ich habe getankt und den Jungen im Wagen eingeschlossen. Ich war hungrig, und der Junge wollte auch was essen, und dann bin ich mit ihm zu McDonald‘s gefahren.“
    „Zu welchem McDonald‘s?“
    „Zu dem in St. Ingbert, an der Autobahn.“
    „Du bist mit einem Kind, das du kurz vorher vergewaltigt hattest, in einen McDonald‘s hineinspaziert und hast Burger gekauft?“
    „Nein, ich bin an den Drive-Through-Schalter gefahren, wo sie einem das Essen durchs Fenster ins Auto geben. Gegessen haben wir im Auto auf dem Parkplatz. Und dann ist etwas Merkwürdiges passiert: der Junge fragte mich, ob ich ihn nicht wieder nach Hause bringen könnte. Er

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