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Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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das?«
    »Wahrscheinlich Kiki«, sagte Jack. »Er ist hinaufgeflo-gen.« Kiki hatte auf dem ganzen Weg durch den geheimen Gang nicht einen einzigen Ton von sich gegeben.
    Verängstigt durch die Dunkelheit und die fremde Umgebung, hatte er sich die ganze Zeit über fest an Jacks Schulter geklammert.
    Philipp zog Jack herauf und suchte dann in seiner Tasche nach Streichhölzern, um die Kerze wieder anzuzünden. »Wo wir wohl sind?« überlegte er. »Ich kann es mir einfach nicht denken.«
    »Es ist wie am anderen Ende der Welt«, sagte Jack.
    »Ah, Gott sei Dank, nun können wir etwas sehen.«
    Er hielt die Kerze hoch, und die beiden Jungens sahen sich neugierig um.
    »Ach, jetzt weiß ich, wo wir sind«, rief Philipp plötzlich.
    »In einem Keller von Felseneck. Sieh mal, da drüben stehen Kisten mit Vorräten, Konservendosen mit allerlei Eßbarem.«
    »Tatsächlich!« Jack wunderte sich. »Schau mal an, was für einen hübschen Vorrat deine Tante hier unten hat!
    Mein Gott, das ist wirklich ein Abenteuer. Ob dein Onkel und deine Tante den geheimen Gang kennen?«
    »Das glaube ich kaum«, meinte Philipp. »Tante Polly hätte uns doch bestimmt davon erzählt. Dieser Teil des Kellers kommt nur überhaupt ziemlich unbekannt vor.
    Warte mal, wo ist eigentlich die Kellertür?«
    Die Knaben gingen an den Wänden des Kellers entlang und suchten nach dem Ausgang. Endlich kamen sie an eine starke Holztür, die aber zu ihrer Überraschung verschlossen war.
    »Ach du meine Güte«, sagte Philipp ärgerlich. »Jetzt werden wir den ganzen Weg durch den Gang wieder zu-rückkriechen müssen. Ich habe gar keine Lust dazu. Auf jeden Fall ist dies nicht die Tür, die aus dem Keller in die Küche führt. Da muß man Stufen hinaufgehen. Dies muß eine Verbindungstür zwischen zwei Teilen des Kellers sein. Ich habe sie früher nie gesehen.«
    »Horch mal — kommt da nicht jemand?« fragte Jack plötzlich. Seine scharfen Ohren hatten das Geräusch von Fußtritten vernommen.
    »Ja. Es ist Jo-Jo«, sagte Philipp, der das vertraute Husten so gut kannte. »Wir wollen uns verstecken. Es ist vielleicht besser, wenn wir Jo-Jo nichts von dem geheimen Gang erzählen. Mach schnell die Falltür zu, Jack.
    Und dann wollen wir uns hinter diesen Vorsprung stellen.
    Wir können leise hinausschlüpfen, wenn Jo-Jo die Tür aufmacht. Mach das Licht aus, schnell!«
    Leise schlossen sie die Falltür und verbargen sich in der pechschwarzen Finsternis hinter einem Vorsprung neben der Tür. Sie hörten, wie Jo-Jo den Schlüssel ins Schlüsselloch steckte. Die Tür ging auf, und der schwarze Mann kam zum Vorschein. In dem flackernden Licht seiner Laterne erschien er ihnen ganz besonders groß. Er ließ die Tür offen und ging in den hinteren Teil des Kellers, wo die Vorräte lagen.
    Die Jungens hatten Turnschuhe an und hätten leicht unbemerkt von Jo-Jo hinausschlüpfen können. Aber ausgerechnet in diesem Augenblick gab Kiki eine naturge-treue Nachahmung von Jo-Jos Husten zum besten. Es hallte schauerlich im Keller wider, Jo-Jo ließ seine Laterne krachend fallen. Glas splitterte, und das Licht ging aus.
    Jo-Jo heulte vor Entsetzen und rannte zur Tür. Da stieß er gegen die beiden Knaben und schrie erneut auf, als er ihre warmen Körper spürte.
    Kiki, begeistert über seinen Erfolg mit dem Husten, gab nun ein unheimliches Gekreische von sich, und Jo-Jo floh Hals über Kopf quer durch den Keller die Treppe hinauf.
    Die Tür ließ er hinter sich offen. Seine Knie wankten, als er oben in der Küche ankam, und Tante Polly sah ihn verwundert an.
    »Was ist denn passiert?«
    »Es sind Wesen unten«, keuchte Jo-Jo, und sein schwarzes Gesicht war so bleich, wie es nur sein konnte.
    »Wesen? Was meinst du damit?« fragte Tante Polly streng.
    »Wesen, die schreien und rufen und nach mir greifen.«
    Jo-Jo sank erschöpft auf einen Stuhl und rollte gräßlich mit den Augen.
    »Unsinn!« sagte Tante Polly und rührte heftig in einem Topf. »Ich weiß gar nicht, warum du überhaupt runterge-gangen bist. Wir brauchen heute nichts aus dem Keller.
    Ich habe noch eine Menge Kartoffeln oben. Nimm dich zusammen, Jo-Jo! Du wirst die Kinder erschrecken, wenn du dich so benimmst.«
    Als der arme Jo-Jo fluchtartig den Keller verlassen hatte, brachen die beiden Knaben in ein unbändiges Ge-lächter aus. Sie hielten sich aneinander fest und lachten, bis ihnen alles weh tat. »Jo-Jo will uns immer mit seinen ,Wesen' Angst einjagen«, sagte Jack. »Und nun glaubt er selbst an seine

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