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Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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um sich zu orientieren und den Hauptgang wiederzufinden. Er bog in einen Gang nach dem andern ein, fand einige von ihnen versperrt, ging wieder zurück und wanderte hilflos hin und her.
    »Kiki, wir haben uns verirrt.« Jack rief nach den andern, so laut er konnte. Seine Stimme hallte unheimlich durch die alten Gänge und kam manchmal wieder zu ihm zu-rück. Auch Kiki schrie laut, aber niemand antwortete.
    Die Kinder in der kleinen Höhle waren still geworden.
    Sie konnten nichts tun, sie wußten nichts zu sagen. Lucy saß am Tisch, legte den Kopf auf ihre Arme und schlief erschöpft ein. Dina und Philipp streckten sich auf die Bänke und versuchten ebenfalls zu schlafen. Aber sie konnten nicht.
    Philipp, wir müssen von hier entfliehen«, sagte Dina verzweifelt.
    »Leicht gesagt«, erwiderte Philipp spöttisch, »aber schwer getan. Was glaubst du denn, wie wir aus dieser Höhle in einem Bergwerk unter der See entfliehen sollen?
    Aus einer Höhle, vor der sich eine feste Holztür befindet, die von außen gut verriegelt ist?«
    »Ich habe eine Idee, Philipp«, sagte Dina nach einer Weile. Der Junge brummte. Er hielt nicht viel von Dinas Ideen, die meist undurchführbar waren.
    »Hör mal zu«, beharrte Dina, »es ist eine ganz gute Idee.«
    »Na was denn?« fragte Philipp mürrisch.
    »Sieh mal, einer von diesen Männern wird sicher bald zurückkommen und uns etwas zu essen bringen«, begann Dina. »Und dann werden wir alle keuchen und stöhnen und uns die Köpfe halten.«
    »Aber wozu denn?« fragte Philipp erstaunt.
    »Damit er denkt, daß die Luft hier drin sehr schlecht ist und wir nicht atmen können und beinahe ersticken«, antwortete Dina. »Dann wird er uns wahrscheinlich hinaus in den Gang lassen, damit wir Luft schöpfen können. Und dann stößt du mit dem Fuß gegen seine Laterne, daß das Licht ausgeht, und wir laufen weg, so schnell wir können.«
    Philipp richtete sich auf und sah seine Schwester bewundernd an. »Ich glaube, das ist wirklich eine gute Idee«, sagte er, und Dina glühte vor Freude. »Ja, das ist gut. Wir müssen Lucy wecken und es ihr sagen. Sie muß auch mitmachen.«
    Sie weckten Lucy und erzählten ihr von dem Plan. Sie fing sogleich furchtbar an zu keuchen und zu stöhnen und sich den Kopf zu halten. Philipp nickte zufrieden.
    »So ist's gut«, sagte er. »Wir werden alle so tun, wenn wir Harry oder den andern Burschen kommen hören.
    Aber solange wir noch Zeit haben, werde ich mal schnell auf der Karte nachsehen, in welcher Richtung wir laufen müssen, wenn das Licht aus ist.«
    Er breitete die Karte auf dem Tisch aus und studierte sie gründlich. »Ja«, sagte er schließlich, »jetzt sehe ich, wo wir sind. Dort ist die große Höhle, die erleuchtet war, seht ihr? Und da ist der kleine Gang, der von der Höhle abzweigt. Und hier ist die Höhle, in der wir sind. Paßt mal auf, Mädels! Sobald ich die Laterne von dem Mann mit dem Fuß zerschlagen habe, faßt ihr mich bei der Hand.
    Ich werde euch den richtigen Weg führen und das Schachtloch wiederfinden. Dann steigen wir hinauf, treffen irgendwo unsern guten Jack und laufen zum Boot.«
    »Gut«, sagte Dina. Und da hörten sie auch schon Fußtritte, die sich der Höhle näherten.

Flucht — Aber wo ist Jack?
    Die Riegel wurden zurückgeschoben. Die Tür öffnete sich, und Harry erschien mit einem Zinnteller voller Kekse und einer großen offenen Sardinenbüchse. Dazu setzte er einen Krug mit Wasser auf den Tisch.
    Plötzlich starrte er die Kinder voll Staunen an. Philipp schien zu würgen und rollte von seiner Bank auf den Boden. Dina stieß die merkwürdigsten Töne aus und hielt sich den Kopf mit den Händen. Lucy schien drauf und dran zu sein, sich zu übergeben, und stöhnte fürchterlich.
    »Was ist los?« fragte Harry.
    »Luft, Luft!« keuchte Philipp. »Wir ersticken.«
    Jetzt rollte Dina auch auf den Boden. Harry hob sie auf und schob sie zur Tür. Dann brachte er alle Kinder hinaus in den Gang. Er glaubte wirklich, daß sie am Ersticken waren. Die Luft in der Zelle mußte verbraucht sein.
    Philipp war auf dem Posten. Er taumelte auf den Mann zu, als ob er nicht geradestehen könnte. Und dann stieß er kräftig mit seinem rechten Fuß gegen die Laterne in Harrys Hand. Sie fiel hin und zerbrach. Das Licht erlosch.
    Sie hörten das Klirren von Glas und einen Ausruf von Harry. Philipp griff nach den Händen der beiden erschreckten Mädchen und schob sie vor sich her in einen Gang, der links abbog. Harry tastete in der Dunkelheit

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