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Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Titel: Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Tarnung. Rockys Plan war gescheitert, er musste sich etwas anderes einfallen lassen.
    „Hören Sie, Peter-Philipp“, flüsterte er, „ich habe zufällig gehört, dass Sie ein kleines Zählproblem haben. Wenn Sie mich jetzt rauslassen, dann würde die Rechnung wieder stimmen, verstehen Sie?“
    Peter-Philipp riss die Augen auf, schaute Rocky entsetzt an. „Soll das eine Aufforderung sein, meine Pflichten zu verletzen?!?“
    Alle Gespräche verstummten augenblicklich. Rocky lächelte gequält.
    „Nein. Nein!“, versuchte er, die Situation zu retten. Vergebens. Peter-Philipp baute sich bedrohlich vor ihm auf. Höchste Zeit abzuhauen. Aber nach wie vor machte das Gedränge einen Rückzug unmöglich. Noch dazu waren alle Augen auf Rocky gerichtet. Peter-Phillips Hand legte sich tonnenschwer auf seinen Nacken und packte ihn am Kragen.
    „Bin gespannt, was der Admiral dazu sagt. Komm mal schön mit, Bürschchen!“
    Widerstand war zwecklos. Peter-Philipp zerrte ihn unerbittlich mit sich in das Innere des Vulkans. Schnell war es stockfinster. Andere Nachtmahre und Bären stieß der Torwächter unsanft beiseite. Mal bog Peter-Philipp rechts ab, mal links, dann ging es lange geradeaus und steil bergab. Schließlich einmal im Kreis, wieder nach oben und dann immer tiefer abwärts – beinahe bis zum Mittelpunkt der Erde. Selbst Ortskundige hätten mittlerweile die Orientierung verloren.
    Hierher verirrte sich tatsächlich selten jemand – und wenn, dann fand der Unglückliche nie wieder hinaus. Und so sollte es auch sein. Denn hier unten befand sich das streng geheime Dienstzimmer von Admiral Griseldis Hornbläser, in dem die Reisen von Abertausenden Luftschiffen geplant und Urlaubsanträge angenommen oder abgelehnt wurden.

    Peter-Philipp klopfte an die schwere Eichentür. Zweimal kurz, zweimal lang, dreimal normal. So sah es der Einsatzplan für besondere Ereignisse vor.
    Griseldis antwortete folgerichtig: „Herein, wenn es kein Schneider ist!“
    Das war der Befehl einzutreten. Peter-Philipp öffnete die Tür und salutierte. Der Admiral saß hinter einem schweren Schreibtisch, auf dem sich Papierberge stapelten. Der Raum war bis unter die Decke vollgestopft mit Büchern und Dokumenten. In einem Regal an der Wand befand sich eine beachtliche Sammlung mit Kapitänsmützen aus aller Welt.
    „Was gibt es?“, fragte Hornbläser unwirsch.
    „Herr Admiral, schauen Sie, wen oder was ich da habe!“, antwortete Peter-Philipp stolz und schleuderte seinen Gefangenen vor Hornbläsers Füße. Der Admiral stand auf und blickte auf das Häufchen Elend, das bibbernd und zitternd vor ihm kauerte.
    „Ja und?“, fragte er sichtlich überrascht.
    Denn das Häufchen Elend, das dort vor ihm lag, war nicht etwa Rocky, sondern ein ganz normaler, wenn auch recht verschreckter Nachtmahr.
    „Der spinnt! Der ist total gaga!“, stammelte er. „Ich hab doch gar nichts gemacht!“
    Peter-Philipps Kinnlade klappte nach unten. „Äh, äh, äh …“, mehr wusste er nicht zu sagen.
    Aber warum lag dort jetzt ein Nachtmahr und nicht Rocky? Was war geschehen? Um das zu erklären, müssen wir die Zeit einige Minuten zurückdrehen, bis zu dem Moment, als Peter-Philipp Rocky am Kragen packte und in den Gang hineinzerrte. Denn genau zu diesem Zeitpunkt schlüpfte Rocky geschickt aus seiner Jeansjacke heraus, deren Kragen Peter-Philipp fest umschlungen hielt. Schnell stülpte er das Kleidungsstück einem ahnungslosen Nachtmahr über, der genau in diesem Moment direkt vor ihm auftauchte. Der arme Kerl wusste nicht, wie ihm geschah, verhedderte sich heillos in der Jacke und war somit gefangen. Weil es stockfinster war, bemerkte Peter-Philipp rein gar nichts von diesem Manöver und zerrte den armen Kerl unerbittlich mit sich. Sein Jammern und Wehklagen überhörte der Torwächter ganz einfach. Und Rocky? Nun ja, Rocky war ziemlich erleichtert. Zum Glück befand sich der Gang nicht weit vom Eingang entfernt an einer Stelle, die Rocky bereits kannte. Schnell glitt er in die Felsspalte, die er bei seiner Ankunft entdeckt hatte, und wartete, bis alle Nachtmahre und Bären an ihm vorbeigezogen waren. Dann verließ er seinen Schlupfwinkel, schlich auf leisen Zehen zurück zur Pforte und trat glücklich und erleichtert auf die Straße hinaus. Möglichst unauffällig schlenderte er davon. „Puh. Das war knapp“, stöhnte er und ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass er beobachtet wurde.

11. Ein ziemlich unerfreulicher Besuch
    Rocky kehrte in die Wohnung

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