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Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Titel: Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Leschnikov in die Enge drängte, sondern vielmehr, weil sich auf der Straße immer mehr Passanten versammelten.
    „Brauchen Sie Hilfe?“, rief ein Nachtmahr besorgt.
    „Nein. Ich schnappe nur etwas frische Luft“, versuchte er zu beschwichtigen.
    Inzwischen hatte Leschnikov sich von dem Schock erholt.
    „Das muss eine Verwechslung sein. Rocky ist in der Menschenwelt. Ich muss das wissen, ich war ja heute dort“, log er wenig überzeugend.
    Das Mädchen schaute ihn streng an.„Wenn er hier ist, muss ich es wissen!“
    „Natürlich, natürlich. Aber er ist nicht hier. Oder, Conan?“

    Conan nickte bestätigend. „Na ja und jetzt ist es auch schon spät. Conan muss noch etwas Kornett üben. Oder, Conan?“
    Conan nickte, griff zu seinem Instrument und blies eine kleine, aber laute Melodie, die jedes weitere Gespräch unmöglich machte.
    „Tut mir leid“, schrie Leschnikov entschuldigend.
    Das Mädchen stand auf, verabschiedete sich und ging. Wenige Sekunden später befreite Leschnikov Rocky aus seiner misslichen Lage und zog ihn eilig zurück in die Wohnung.
    Rocky war froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Weniger froh war er jedoch über die Tatsache, dass Leschnikov nun wusste, dass er sich unerlaubt auf der Insel der Albträume herumgetrieben hatte. Der Nachtmahr war daher verständlicherweise richtig, richtig, richtig sauer. Also so wirklich richtig.
    „Wer hat dich außer dem Glasmurmelmädchen noch gesehen?“, fragte er streng.
    „Niemand“, antwortete Rocky und fügte hinzu: „Niemand außer Peter-Philipp, einigen Bären und Nachtmahren und vielleicht diesem Hornbläser. Aber sie haben mich nicht erkannt. Hoffentlich.“
    „Peter-Philipp und Admiral Griseldis Hornbläser?!?“, Leschnikov bekam einen knallroten Kopf. „Harg … Nmmi … duschnumi … rrrrrrgh.“ Er wollte anscheinend etwas sagen, brachte aber vor Wut kein Wort heraus. Dann stürmte er nach draußen und schlug die Tür hinter sich zu.
    Conan schaute Rocky vorwurfsvoll an. „Bist du verrückt! Weißt du, was passiert, wenn sie uns erwischen?“ „Ich wollte halt weg. Conan, ich gehöre nicht hierher. Ich will nach Hause.“

    Conan überlegte lang und innig. Dann holte er tief Luft und schaute Rocky an. „Weißt du, was?“
    „Nein“, antwortete Rocky.
    „Du und Leschnikov, ihr solltet mal miteinander reden.“
    Rocky verstand nicht ganz. „Wir reden doch die ganze Zeit.“
    Conan schüttelte den Kopf. „Ihr habt mehr gemeinsam, als du glaubst. Frag ihn. Er ist wahrscheinlich am Meer. Da ist er immer, wenn es ihm so geht.“
    Rocky nickte entschlossen. Dann zog er die Kapuze über den Kopf und ging.

12. Und plötzlich regnet es Rosen
    Conan hatte recht, Leschnikov war tatsächlich ans Meer gegangen. Einsam und allein saß er an der Steilküste und starrte gedankenverloren in die Ferne. Rocky setzte sich zu ihm und folgte seinem Blick. Die See war auch heute spiegelglatt, nur an den Vulkaninseln kräuselten sich die Wellen.
    „Wir sollten reden“, stellte Rocky schließlich fest. „Also, Conan meint, wir sollten reden.“
    Aber Leschnikov hatte sich offenbar entschlossen zu schmollen und schaute Rocky nur verächtlich an.„Wüsste nicht, worüber“, war das Einzige, was er herausbrachte. Dann widmete er sich wieder dem Meer.
    Rocky blieb sitzen. Lange Zeit sagte keiner der beiden ein Wort. Nur das Schnattern der Trottellummen war zu hören. Es klang fast so, als würden sich die Vögel über die beiden lustig machen. Als die Sonne unterging, saßen sie immer noch da.
    „Okay, jetzt wird’s langweilig“, gab Leschnikov sich schließlich geschlagen.
    „Also sag schon, was du zu sagen hast!“
    „Es tut mir leid“, erwiderte Rocky mit gesenktem Blick.
    Leschnikov sah ihn überrascht an. „Es tut dir leid?“
    Rocky nickte.
    „Ich könnte dir unter Umständen verzeihen … wenn du mir noch so einen Kaugummi gibst. Du weißt schon, die sauren Dinger, die einem das Gehirn implodieren lassen.“
    „War leider der letzte“, gestand er mit Bedauern.
    „Schade“, sagte Leschnikov und schwieg einen Moment. „Ich weiß, wie es dir geht“, fuhr er schließlich fort. „Ich will ja auch weg von hier.“
    Rocky verstand nicht. Warum wollte der Nachtmahr weg von der Insel? Er war doch hier zu Hause! Eine Erklärung ließ nicht lange auf sich warten, denn Leschnikov hatte sich entschlossen, Rocky in seine Geheimnisse einzuweihen. Dazu holte er weit aus und erzählte die ergreifende und

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