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Die Insel der Dämonen

Die Insel der Dämonen

Titel: Die Insel der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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vorgekommen.
    Eine Weile ließen sie den Blick in die Ferne schweifen. Obwohl der Tag wieder bewölkt und diesig war, war die Aussicht überwältigend. Nach Norden hin zog sich die Hügelkette, westlich davon erstreckte sich der schier undurchdringliche Wald. Sie entdeckten zwei, vielleicht sogar drei größere Lichtungen. Die Hügelkette schwenkte an ihrem nördlichen Ende nach Westen. Ob die Insel dahinter zu Ende war, konnten sie nicht erkennen, aber sie nahmen es an, denn da, wo sie standen, zum offenen Ozean hin, stürzte die Küste steil in den anbrandenden Ozean. Das Donnern der Wellen war laut und deutlich zu hören. Große Scharen von Seevögeln nisteten im Steilhang und auf vorgelagerten Klippen.
    Henri überlegte kurz, zu einem der Nester hinabzuklettern, um ein paar Eier zu stehlen.
    Doch Damienne zerstreute seine Hoffnungen: »Die Eier von Seevögeln sind leider genauso ungenießbar wie die Vögel selbst!«
    »Auf jeden Fall sind sie es nicht wert, daß du ihretwegen dein Leben riskierst«, ergänzte Maguerite.
    Henri lenkte ein: »Es ist ohnehin Zeit, mit der nächsten Fuhre zu beginnen.«
    Also rappelten sie sich auf und stiegen wieder hinab ins Tal. Wieder sammelten sie Holz am Waldrand und dann machten sie sich erneut auf den Weg zur Kuppe. Beim zweiten Mal ging es kein bißchen besser als zuvor, und Marguerite war völlig außer Atem, als sie oben angekommen ihre Last endlich ablegen konnte. Doch Henri ließ sie nicht lange rasten. »Das ist gerade einmal die Hälfte dessen, was wir brauchen.«
    Es war nicht leicht, ihn zu überreden, unten im Tal eine Mittagspause einzulegen. Es gab wieder Fisch. Damienne bezeichnete »ungewürzte Forelle« inzwischen schon als »Spezialität des Hauses«. Beiläufig erwähnte sie auch, daß man die nächsten Kletterpartien zur Hügelkuppe auch am nächsten Tag erledigen und sich nun vielmehr um die Salzgewinnung kümmern könne - aber damit stieß sie bei Henri auf taube Ohren. Also schleppten sie sich noch weitere zwei Male mit Holz bepackt den Hügel hinauf, bis Henri endlich zufrieden war - jedenfalls beinahe. »Wir brauchen noch Steine, um das Feuer einzufrieden und das Holz zu beschweren. Sonst wird es beim nächsten Sturm weggeweht.«
    »Ohne mich.« Damienne sank erschöpft ins Gras. »Jedenfalls nicht heute.«
    »Was man gemacht hat, hat man gemacht«, sagte Henri.
    »Liebster, ich glaube wirklich, für heute ist es gut«, warf Marguerite ein.
    Henri seufzte. Marguerite fragte sich, ob seine Muskeln genauso schmerzten wie die ihren. Er sah gut aus, offenbar war der Tag zu seiner Zufriedenheit verlaufen. Er hat sich durchgesetzt, dachte Marguerite, und das tut ihm gut.
    Sie streckte ihre Hand aus und er setzte sich zu ihr ins Gras.
    »Jetzt haben wir Feuerholz, Liebster, doch was nun? Wer soll es anzünden? Wir können doch nicht Tag und Nacht hier oben Wache halten.«
    »Ich werde jede freie Minute hier oben verbringen, Liebste, auch wenn es bedeutet, daß ich dann von dir getrennt bin.«
    »Aber es gibt noch so viel zu tun, wir werden nicht viel Zeit haben.«
    »Es wird schon irgendwie gehen. Und wenn wir Glück haben, wird bald ein Schiff kommen, dann entzünde ich das Feuer und wir werden gerettet.«
    »Oh, wie ich dafür bete«, seufzte Marguerite.
    »Alles wird wieder gut, das verspreche ich dir! Jetzt wird alles wieder gut«, sagte Henri und küßte sie.
    »Ich unterbreche euch Turteltäubchen ja nur ungern«, sagte Damienne, »aber dort drüben, das Weiße, könnte das ein Segel sein?«
    Henri sprang auf und blickte in die Richtung, in die Damienne zeigte. Unzweifelhaft: Dort war etwas im Wasser, etwas, was am Morgen noch nicht dort gewesen war. Ein heller, ein weißer Punkt. Es konnte nur ein Schiff sein!
    »Das Feuer, das Feuer!«, rief Henri.
    Marguerite stand neben ihm und starrte hinaus aufs Meer. Dort kam sie, die Rettung! Ein Schiff mit weißen Segeln.
    Henri kniete sich ins Gras und versuchte mit zitternden Händen, mit seinem Feuerstein ein wenig Gras zu entzünden, aber der Wind blies die kaum glimmende Flamme immer wieder aus.
    »Hilf mir, Marguerite!«
    Marguerite kniete sich neben ihn und breitete ihren Rock aus, um den Wind abzuhalten. Zweifelnd blickte sie auf den ungeordneten Holzstoß. Sie waren noch nicht fertig, sie hatten noch kein Laub zwischen das Holz gesteckt, aber das brauchten sie, sonst würde das Holz nicht brennen. Und vor allem würde sich kein Rauch entwickeln. Es war heller Tag, niemand würde ein einfaches Feuer

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