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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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dass Greon die ganze Zeit an einem Fenster im ersten Stock gestanden und sie beobachtet hatte und sich nun mit verdrießlicher Miene abwandte. »Wer hat dir gezeigt, wie du mit deiner Waffe umgehen musst? « , fragte Thorix, wieder auf der Suche nach einer Abkürzung für den langen Weg, den Nalig gegangen war. »Gezeigt hat mir das im Grunde niemand. Stella hat mir ein wenig auf die Sprünge geholfen. « In diesem Augenblick hatte Nalig eine Idee. Merlins Verwandlung, die Bildersprache, das Erlernen seiner Kamp f technik und auch Merlins besondere Fähigkeit, all das war zu Tage getreten, als Nalig sehr verzweifelt gewesen war. Wie ein Pfeil schoss Merlin, der gerade noch über dem Innenhof gekreist hatte, auf Thorix herab. Mit einem überraschten Ausruf ließ der Junge sich ins Gras fallen, gerade noch rechtzeitig, um Merlins Schnabel zu entgehen. »Was macht er denn da? « , beschwerte sich Thorix. Durch seine mass i ve Rüstung hatte er Schwierigkeiten auf die Füße zu kommen. In der Zwischenzeit hatte Merlin sich wieder in den Himmel geschwungen und zu einem neuen Angriff angesetzt. Mit einem schrillen Schrei stürzte er sich auf Kazard, packte den massigen Körper des Büffels mit den Klauen und trug das Tier hoch in die Luft. Der Büffel prote s tierte laut und wand sich in Merlins Griff, als er den Boden unter sich schwinden sah. »He«, rief Thorix, der inzwischen wieder auf den Be i nen war, alarmiert. »Er soll ihn sofort wieder runterlassen«, forderte er sichtlich in Panik. Nalig tat nichts und blickte nur zum Himmel auf, wo Merlin die Spitze des höchsten Turmes umflog. Thorix machte Anstalten, auf Nalig loszugehen, blieb jedoch auf halbem Wege stehen und griff sich leicht schwankend an den Kopf. Nalig war sich ganz sicher, dass Kazard seine Furcht mit ihm teilte. Er gab Merlin einen stummen Befehl und der Falke ließ den Büffel los. Das Tier stieß erneut einen verängstigten Laut aus und drehte sich in der Luft, wä h rend es fiel. »Nein«, kreischte Thorix, als er seinen Begleiter dem sich e ren Tod entgegenrauschen sah. Nalig ballte die Hände zu Fäusten. Wenn jetzt nichts geschah… Doch da umhüllte orangefarbenes Licht Thorix’ Brust. Ein Lichtstreif verband ihn mit Kazards Horn und sofort begann der fallende Büffel zu wachsen. Er wirkte nach seiner Verwandlung noch gewaltiger als Merlin. Fünf Armlängen über dem Gras drehte er sich um, sodass seine Beine wieder Richtung Boden zeigten und verharrte in der Luft. Dann setzten vier mächtige, gespa l tene Hufe auf der Erde auf. Thorix hatte noch nicht wirklich begriffen was geschehen war. Umstrahlt von hellem Licht, starrte er Kazard an. Langsam ging er auf ihn zu. Der Büffel senkte den Kopf, bis eines seiner Augen auf Thorix’ Höhe war. Seine Hörner waren so lang wie der ganze Junge. Dieser streckte fast ehrfürchtig eine Hand aus und streichelte Kazards Nase. Das Tier stieß den Jungen sachte an und beförderte ihn damit unsanft ins Gras. Noch immer staunend, blieb er dort einfach sitzen. »Willst du nicht mit ihm über Kijerta fliegen? « , fragte Nalig und trat näher. Thorix sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Woher wusstest du, dass das funktionieren würde? « »Das wusste ich nicht. « »Und wenn Kazard tatsächlich auf die Erde gestürzt wäre? « »Das hätten wir nicht zugelassen. « Merlin landete neben Kazard. Der Büffel grollte, dass Naligs Magen vibrierte und schwang seinen gehörnten Kopf nach Merlin. Der Falke wich aus, hackte nach Kazard und ließ einen empörten Schrei los. »Vertragt euch«, forderte Thorix und rappelte sich auf. »Nalig und Merlin wollten uns nur he l fen. « Die Jungen kletterten auf die Rücken ihrer Begleittiere, was sich in Thorix’ Fall als schwieriges Unterfangen herausstellte. Falke und Büffel hoben vom Boden ab. Thorix stöhnte und krallte sich an Kazards zottiges Fell. »Ich weiß nicht, ob das etwas für mich ist«, zweifelte er, etwas blass um die Nase. »Man gewöhnt sich daran«, versicherte Nalig und lachte. Sie flogen einen weiten Kreis über die Wälder von Kijerta. Kazard war kein allzu guter Flieger. Er wirkte ein wenig unbeholfen und Nalig verkniff sich mit Mühe ein Grinsen. Mit festem Boden unter den Hufen war Kazards Erscheinung bedeutend eindrucksvoller. Als Nalig und Thorix zum Innenhof zurückkehrten, sahen sie fünf Lichter vom See her auf sich zukommen. Die beiden Jungen erreichten zeitgleich mit den übrigen Kriegern den Tempel. Sie landeten und die Begleittiere

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