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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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ich habe ihr auch keine Ve r sprechungen gemacht, um mir irgendeinen Vorteil zu erschleichen. « Zalari blickte Nalig eine Weile finster an. Dann entwand er sich seinem Griff und ging. Nalig war nicht sicher, ob ihre Freundschaft diesen Streit überstehen würde.
    Nalig ließ Mira seinen Verband wechseln und stattete Ilia einen kurzen Besuch ab. Dann ging er zu Bett. Immerhin war er endlich seine Schiene losgeworden. Mira hielt nun einen einfachen Verband für ausreichend, hatte ihn jedoch nachdrücklich ermahnt, seine Hand weiter zu schonen. Kurz vor dem Morgengrauen hörte Nalig, wie Kaya über den Gang lief und die anderen Krieger weckte. Es war also wieder soweit. Beim Frühstück fehlte von den Kriegern noch immer jede Spur. Wenigstens lief Nalig somit Zalari nicht über den Weg. »Warum könnt ihr euch nicht einfach vertragen? « , beschwerte sich Arkas, als sie im Speisesaal saßen. »Wenn es nach mir ginge, dann hätten wir das schon längst. « »Immer wenn ihr euch streitet, habe ich das Gefühl, mich entscheiden zu müssen, auf wessen Seite ich stehe. « »Hier geht es nicht darum, dass Zalari und ich auf unterschiedlichen Seiten stehen. Das ist keine einfache Meinungsverschiedenheit. Er wirft mir ein Verhalten vor, an dem ich leider nichts mehr ändern kann. « Greon und Thorix betraten den Raum nicht gemeinsam und sprachen auch an diesem Morgen nicht viel miteinander. Als Thorix Nalig daran erinnerte, dass sie nach dem Frühstück verabredet waren, wurde Greons Blick zu Eis. Dass die Stimmung im Tempel an diesem Tag noch schlechter werden sollte, ahnte in diesem Augenblick noch niemand. Nalig besuchte Ilia für ihren üblichen Spaziergang und traf dann Thorix auf dem Innenhof. Dieses Mal hatte er seine Rüstung angelegt, da Thorix angekündigt hatte, seine Waffe erhalten zu haben. Diese stellte sich als gewaltiger Morgenstern heraus, der in einer Halt e rung an Thorix’ Rüstung steckte. »Wann hast du deine Waffe beko m men? « , fragte Nalig, als er vor Thorix stand. »Gestern Abend schon. Gleich nachdem Kaya wieder hier war. « »Sieht so aus, als hätte dein Begleiter eine gute Wahl getroffen. « »Das hoffe ich. « »Hat dein Büffel sich in der Waffenkammer verwandelt? « Nalig erinnerte sich an Kirs Verwandlung, als sie Zalaris Bogen ausgewählt hatte. »Leider nicht. Aber er hat einen Namen. Er lautet Kazard. « Nalig betrachtete den Büffel, wie um zu sehen, was dieser davon hielt. »Hat der Name eine Bedeutung? « »Nein. Aber wir werden schon dafür sorgen, dass er eine erhält«, meinte Thorix zuversichtlich und klopfte auf Kazards Schulter. »Und was möchtest du heute von mir wissen? « , erkundigte sich Nalig. Thorix nestelte an der Kette, an der die schwere, stachelbewehrte Eisenkugel hing. »Kannst du mir mehr über die Waffen der Krieger erzählen? Wie unterscheiden sie sich von gewöhnlichen Waffen und wie genau hilft dieser Stab dir im Kampf weiter? « Thorix war bemüht, nicht abfällig zu klingen. »Unsere Waffen unterscheiden sich erst dann von gewöhnlichen Waffen, wenn unsere Begleiter sich verwandelt haben. Wie wäre es mit einer Demonstration? « »Einverstanden. « Nalig bedeutete Thorix, ein paar Schritte zurückzutreten. Dann verhalf er Merlin mühelos zur Verwandlung. Beeindruckt blinzelte Thorix in das goldene Licht. Um keinen Schaden am Tempel anzurichten, verzicht e te Nalig darauf, einen Windstoß zu erzeugen, der sogar Bäume umriss. Stattdessen streckte er seinen Stab vor sich aus und begann, Kreise in die Luft zu zeichnen. Erst langsam, dann immer schneller. Dies war eine Technik, die Nalig sich in den letzten Tagen angeeignet hatte. Zunächst war der Luftwirbel, der sich bildete, nicht zu sehen. Nur Nalig spürte den Sog, der ihm die Haare ins Gesicht riss. Als er die Bewegung mit seinem Stab einstellte, richtete sich die Windhose auf. Grashalme, Erde und Steine wurden von ihr aufgesogen und drehten sich spiralförmig in ihrem Inneren, sodass auch Thorix den Luftwirbel sah. Nalig lenkte den Wirbel mal hierhin, mal dorthin und als er riesig und undurchsichtig geworden war vom Schmutz, der sich in ihm sammelte, schwang Nalig den Stab zu Boden und die Windhose ve r schwand auf der Stelle. Nur ein kleiner Haufen Erde und Steine blieb dort liegen, wo sie gerade noch gewesen war. »Das ist unglaublich«, staunte Thorix. »Und ungemein nützlich, wenn man sein Zimmer abstauben will«, bestätigte Nalig. Er und Thorix lachten. Was die be i den Jungen nicht wussten, war,

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