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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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schnellte in den Himmel. Die Jungen sahen in der Ferne, wie die Gestalt vom Rücken der Kreatur zur Seite kippte und fiel. Das Ungetüm jedoch blieb u n verletzt. »Verdammt«, fluchte Zalari. Die Bestie war schon zu weit weg, um einen weiteren Pfeil auf sie abzuschießen. »Reg dich nicht auf. Die anderen haben wir. « Zalari schüttelte den Kopf. »Darum geht es gar nicht. Wenn die Ferlah erfahren, dass wir unsere stärkste Kriegerin verloren haben, wissen sie, wie sehr wir geschwächt sind. « »Ich glaube nicht, dass diese Kreaturen in der Lage sind, den Ferlah etwas mitz u teilen. « »Sei dir da mal nicht so sicher. Die Ferlah sind uns in vielerlei Hinsicht ähnlich und auch wir sind in der Lage, uns mit unseren G e fährten zu verständigen. « Nalig blickte zu der Stelle, an der die Kreatur verschwunden war. »Jetzt können wir ohnehin nichts mehr daran ändern. Außerdem haben wir Kaya nicht verloren. « Zalari stieg auf Kirs Rücken. »Gewissermaßen schon. Ohne Kartax kann sie das Fes t land nicht mehr besuchen und ich bin sicher, dass sie nach diesem Unglück nicht mehr dieselbe sein wird. « Betrübt flogen die beiden Jungen zu den anderen zurück. »Das Schlimmste ist vermutlich, dass Kaya nun keine Krieger mehr auswählen kann. Wie sollen wir die Lücke, die Juray hinterlassen hat, also jemals schließen«, fragte Zalari auf dem Flug. Daran hatte Nalig noch gar nicht gedacht. War dies womöglich der entscheidende Schlag der Ferlah gewesen? Die übrigen Krieger hatten am Schauplatz des Kampfes auf Zalari und Nalig g e wartet. Auch Stella war gefunden. Sie war unter einer der toten Flu g echsen eingeklemmt gewesen. Doch sie war unverletzt. »Habt ihr sie erwischt? « , wollte Aro wissen. »Eines der Flugrösser ist entkommen«, erklärte Zalari bitter. »Wenigstens sind die Ferlah tot«, meinte Thorix und reichte Zalari seine Pfeile, welche die anderen inzwischen eing e sammelt hatten. Der Rückflug zum Tempel fand schweigend statt. Kaya, die über dem See wieder zu sich kam, ging in den Tempel, kaum dass sie auf dem Innenhof gelandet waren. Sie schien in der letzten Stunde um ein Vielfaches gealtert. Ihr Gang war gebeugt, als leide sie Schmerzen. Die Krieger fanden sich im Speisesaal ein. Auch die and e ren Inselbewohner wurden geweckt. Lina brachte noch ein paar Stü h le, sodass sich alle um den Tisch versammeln konnten. Greon schien ob der nächtlichen Störung wenig begeistert. Arkas wirkte verängstigt, genau wie Ilia, die nicht von Naligs Seite wich. Mira und Jiro saßen grimmig nebeneinander. Hato und seine graue Krähe blickten ve r drießlich drein. Die Stimmung war noch angespannter als nach Jurays Tod. Es war Aro, der das Wort ergriff. Für diejenigen, die nicht dabei gewesen waren, schilderte er, was auf dem Festland vorgefallen war. Niemand sagte daraufhin ein Wort. Alle schienen in ihre eigenen, finsteren Gedanken versunken. Schließlich räusperte sich Hato. »Uns e re größte Sorge ist vorerst, dass der Schutz, unter dem Kijerta stand, nun verloren ist«, erklärte der Geschichtslehrer. »Nun, da es keinen Gott mit Begleiter mehr hier gibt, kann jeder die Insel finden, der es wagt den See zu befahren. Und die Ferlah werden es nicht schwer haben, uns aufzuspüren. « »Das bedeutet, die Ferlah könnten nach Kijerta kommen? « , fragte Arkas mit von Angst gepeinigter Stimme. »Und das möglicherweise schon sehr bald. Nicht alle Kreaturen, die uns heute angegriffen haben, konnten getötet werden. Das heißt, sie wissen womöglich schon, was für einen vernichtenden Schlag sie g e gen uns geführt haben«, bestätigte Aro seine Befürchtungen. Darauf kehrte wieder Stille ein. Für gewöhnlich war es Kaya, die in ernsten Lagen sagte, was zu tun war. Doch wie lange würde es dauern, bis die Göttin wieder fähig war, sie anzuführen? Und wie hilfreich würde sie ohne ihren Gefährten noch sein? Nalig starrte auf die Tischplatte. Er versuchte, das Bild des sterbenden Löwen aus seinem Kopf zu ve r bannen und seine Gedanken zu ordnen. Sechs Krieger gab es noch. Drei von ihnen hatten noch nicht viele Kämpfe bestritten. Sie standen nun alleine der Übermacht der Ferlah gegenüber. Jurays Tod hatte Nalig erschüttert. Schließlich standen sie auf derselben Seite und er hatte Juray gemocht. Doch Kartax’ Tod machte ihm Angst. Dass selbst eine 800 Jahre alte Göttin nicht davor gefeit war, in der Schlacht Schaden zu nehmen, zeigte ihm, wie schmal der Grat zwischen Leben und Tod im Kampf war. Was

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