Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
Vom Netzwerk:
im Zimmer. Es war unerträglich heiß. Rauch erschwerte das Atmen und Nalig wusste, dass er bald hinaus musste. Er stieß sein Schwert nach dem Ferlah, verfehlte ihn, schlug mit dem Stab nach ihm, traf dieses Mal und die Gestalt fiel wankend auf das brennende Bett. Das entsetzliche Kreischen der Kreatur erfüllte den Raum. Als der Junge hustend aus dem Zimmer und den Flammen entfloh, sah er, dass auch in die Schlafzimmer der übrigen Krieger Ferlah eindrangen. Nalig stieß sein Schwert in den Rücken der Gestalt, die ihm am näch s ten stand und gerade in Greons Zimmer gehen wollte. Dann brüllte er so laut er konnte: »Raus aus den Betten. « Aro und Rigo hatten den Überfall schon bemerkt und ihre Angreifer überwältigt. Zalari schlug, von Naligs Ruf geweckt, gerade die Augen auf, als ein Ferlah seine Tür aufstieß. Greon schob den Kopf auf den Gang und blickte sich ve r wirrt um. Damit waren alle Krieger, die sich im Tempel befanden außer Gefahr, dachte Nalig gerade, als aus Jurays Zimmer ein angstvo l ler Schrei drang, der Naligs Magen zusammenkrampfen ließ. Arkas! Er war den Ferlah völlig ausgeliefert. Nalig stürzte in das Zimmer seines Freundes. Arkas lag zusammengekrümmt unter dem Fenster. In der Mitte des Raumes drehte sich der Ferlah im Kreis und schlug um sich. Erst auf den zweiten Blick erkannte Nalig, dass Nino in dessen G e sicht hing und seinen Kopf umkrallte. Mit einem Blitz konnte der Ferlah ihn nicht loswerden. Jedenfalls nicht, ohne seinen eigenen Kopf zu sprengen. Nalig sprang vor und stieß der Gestalt das Schwert zw i schen die Rippen, sofern sie welche besaß. Sie klappte zusammen und Nalig sprang hinüber zu Arkas. Ein Blitz des Ferlah hatte ihm die Hände verbrannt und ihn gegen die Wand geschleudert. Er wirkte benommen, war aber bei Bewusstsein. »Bleib ganz ruhig liegen«, fo r derte Nalig ihn auf. »Ich muss den anderen helfen. Aber dann komme ich zu dir. « Mira würde ihn wieder auf die Beine bringen, sprach sich Nalig im Hinausgehen Mut zu. Doch dann kam ihm ein erschrecke n der Gedanke: Was, wenn die Ferlah auch alle anderen Inselbewohner angriffen? Kaya wusste sich sicher auch ohne Kartax zu helfen. Auch Mira und Jiro ließen sich nicht so ohne Weiteres überrumpeln. Doch was war mit Lina und Ilia? Was auch immer mit ihnen sein mochte, Nalig konnte jetzt nichts für sie tun. Merlin übermittelte ihm Bilder dessen, was sich auf dem Innenhof abspielte: Nahezu hundert der drachenartigen Wesen flogen über dem Tempel. Aro und Rigo waren schon auf dem Weg nach draußen und grünes Licht aus Zalaris Zi m mer verriet, dass er direkt durch das Fenster hinausflog. Nalig erreichte den Innenhof gemeinsam mit Kaya, die endlich ihr Zimmer verlassen hatte. Sie war kaum wieder zu erkennen. Ihr Lebenswille schien gebr o chen und das Feuer in ihren Augen war erloschen. Doch im Auge n blick zählte nur, dass sie hier war. Nalig rief seinen Falken und schwang sich mit ihm in den Himmel, um Zalari, Aro und Rigo zu helfen. Die Angreifer waren so zahlreich, dass Nalig sich kaum auf einen festlegen konnte. Um sich herum hörte er nur das Schlagen riesiger Schwingen. Erleichtert sah Nalig über den Bäumen violettes Licht aufblitzen. Das bedeutete, dass Stella lebte und Verstärkung auf dem Weg war. Doch ein Krieger mehr würde gegen diese Übermacht kaum etwas ausrichten. Was sie benötigten, war ein Plan. Schließlich war es Aro, der einen hatte. Er flog zu jedem Einzelnen und gab mit knappen Worten Anweisungen. Auf sein Zeichen flogen Zalari, Nalig und er hinunter auf den Innenhof. Wie beabsichtigt folgte ihnen eine ganze Schar der Kreaturen. Rigos Schildkröte spannte eine riesige Kuppel aus Eis über den gesamten Hof, sodass die Krieger und ein Teil der Angreifer darunter eingeschlossen waren. Die Begleittiere verwandelten sich zurück, sodass sie mit ihren Reitern in den Tempel flüchten konnten und durch die Halle des Schicksals wieder ins Freie gelangten. Dort verwandelten sie sich wieder. Gerade in diesem M o ment tauchte Kazard über den Bäumen auf. Nalig atmete auf, als er das helle Orange am Himmel sah. Er hatte schon die schlimmsten Befürchtungen gehabt, was Thorix’ Verbleib anging. Gemeinsam kehrten die vier Krieger zu Rigo zurück, der inzwischen Hilfe von Stella bekommen hatte. Es kreisten noch immer vier Dutzend der Flugechsen am Himmel und unter ihnen donnerten die schuppigen Köpfe gegen die Kuppel aus Eis, die schon Risse bekam. Alsbald sah sich jeder Krieger von einer Hand voll

Weitere Kostenlose Bücher