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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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können, ihre Aufgabe zu erfüllen, werden wir wieder darüber Bescheid wissen, was auf dem Festland vor sich geht. Das bedeutet, die Kämpfe werden weiter gehen. Bis es soweit ist, sollten wir ausgeruht sein. « Dagegen hatte niemand etwas einzuwenden.

Das Kornblumengeheimnis
    I n den folgenden Tagen herrschte reges Treiben. Stella zog endlich in den Tempel ein, da einstimmig beschlossen wurde, dass die Krieger beisammen bleiben sollten. Kaya begann, Ilia all das zu lehren, was sie wissen musste. Stundenlang flogen sie über das Festland, damit Ilia später die Landzüge im Spiegelsaal beobachten konnte. Kaya gewann durch diese Aufgabe ein wenig neuen Lebenswillen und auch Ilia en t wickelte sich großartig. Ihr Vater hatte ihr bestenfalls ein Leben hinter dem Herd im Kreise ihrer Kinder prophezeit und daher hatte sich nie jemand die Mühe gemacht, ihr auch nur beizubringen, wie man einen Knoten band. Doch sie war sehr gelehrig und ebenso fleißig wie die Krieger der Insel. Nalig wohnte nun mit Arkas in Jurays Zimmer. Zum einen, weil sein eigener Schlafraum völlig unbewohnbar war, zum anderen, weil Arkas seit dem Angriff nachts nicht mehr alleine sein wollte. Wenn Nalig nicht gerade verkohlte Möbel aus seinem Zimmer räumte oder Ruß von den Wänden wusch, half er Hato dabei, die verwüstete Bibliothek in Ordnung zu bringen. Außerdem nahmen die Krieger ihr Training wieder auf. Trotz der trügerischen Ruhe auf Kijerta wollten sie für die nächsten Kämpfe gewappnet sein.
    Am fünften Tag nach dem Angriff der Ferlah stellte Nalig fest, dass er nichts Sauberes mehr anzuziehen hatte. Ein Großteil seiner Sachen war verbrannt und Lina war so damit beschäftigt, die Verwüstungen der Ferlah im und um den Tempel zu beseitigen, dass sie die Wäsche ganz vergessen hatte. Noch im Nachthemd machte sich Nalig auf den Weg zur Küche. In der kleinen Kammer war Lina gerade dabei, die Kissen mit neuen Federn zu füllen. »Gut, dass du da bist«, rief sie, als Nalig den Kopf zur Tür herein steckte. »Ich brauche dringend Hilfe dabei, das Bett wieder aufzubauen. Wenn es um handwerkliche Dinge geht, habe ich zwei linke Hände und sonst fühlt sich ja niemand z u ständig. Huch, wie läufst du denn hier rum? « Nalig zupfte sein Nach t hemd zurecht. Es war gar nicht seines, sondern eines, das er sich von Arkas geliehen hatte. Daher war es etwas zu kurz für ihn. »Ich habe leider nichts Sauberes mehr anzuziehen«, erklärte er. Lina stopfte die letzten Federn in ihr Kissen und begann, es zuzunähen. »Ich kann nun mal nicht alles auf einmal machen. Essen kochen, waschen, aufrä u men, darf es vielleicht sonst noch etwas sein? « »Ich meinte ja nur«, wollte Nalig sie besänftigen. Doch Lina ließ ihn wie immer nicht zu Wort kommen. »Nur weil ich auf dem Festland keine Leben rette und nicht auf einem Adler durch die Gegend fliege, heißt das nicht, dass ich nichts zu tun habe. « »Falke«, verbesserte Nalig rasch. »Und ich bin nicht dein Waschweib. « »Gut, dann werde ich fortan also nackt auf meinem Adler durch die Gegend fliegen«, meinte Nalig und schaffte es, Lina ein kurzes Lächeln abzuringen. »Da würden diese Ferlah j e denfalls dumm aus der Wäsche schauen. So viel steht fest«, entgegnete sie versöhnlich. »Na schön, ich wasche deine Gewänder, wenn du dafür das Bett reparierst. « »Sobald ich wieder Hosen trage«, versicherte Nalig. Durch das Fenster der Kammer sah er Ilia im Freien sitzen. Da er sie kaum noch zu Gesicht bekam, seit sie von Kaya unterrichtet wurde, ging er zu ihr hinaus. Für den Flug auf ihrem Begleiter waren Ilias Kleider kaum geeignet. Jiro hatte ihr deshalb ebenfalls eine Rü s tung gefertigt. Der Wolf hatte außerdem eine leichte Armbrust zu ihrer Waffe gewählt. Im Kampf ließ Kaya sie aus Rücksicht auf ihr ungeb o renes Kind allerdings noch nicht ausbilden. Das Mädchen war kaum wiederzuerkennen, was nicht nur an seiner rein äußerlichen Veränd e rung lag. Nalig fand, dass Ilias Wandel sehr von Vorteil war, auch wenn er sich erst an die neue Haarfarbe gewöhnen musste und auch daran, dass aus dem Mädchen, das er kannte, eine junge Frau zu we r den begann. »Da bist du ja«, meinte Nalig und setzte sich zu ihr. »Du siehst gut aus«, meinte er ganz aufrichtig. »Ich wünschte, ich könnte dasselbe von dir behaupten«, lachte sie und deutete auf sein Nach t hemd. »Das ist nur vorübergehend«, versicherte er. »Wie geht der Unterricht bei Kaya voran? « »Gut. Sie hat mir viel über

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