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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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Kornblume«, erklärte sie. »Du wirst nicht allzu viele finden auf Kijerta. Ein paar wenige wachsen womöglich auf den Lichtungen im Wald. Normalerweise findet man sie in Kornfeldern, daher hat sie ihren Namen. « Nalig beugte sich vor, um die Blume näher in Augenschein zu nehmen. Abgesehen von ihrer schönen Färbung fand er nichts Besonderes an ihr. »Und wie wirkt sie? « Mira zuckte die Schultern. »Es gibt Menschen, die verwenden sie bei Husten und Magenbeschwerden. Ich allerdings halte Lungenkraut immer noch für das beste Mittel gegen Husten und bei Magenverstimmungen verwende ich Gänsefi n gerkraut und Melisse. « »Und das ist alles? « , fragte Nalig enttäuscht. »Mir ist keine besondere Wirkung dieser Pflanze bekannt«, erklärte Mira. »War das alles, was du wissen wolltest? « »Im Grunde schon. « Die Kräuterfrau schüttelte den Kopf und ging mit ihrer verrußten Kelle zurück in die Hütte. Den Blick auf die unscheinbare Pflanze gerichtet, blieb Nalig zurück. Miras Auskünfte hatten ihn in keiner Weise zufri e den gestellt. Doch irgendetwas musste Zaris Erwähnung dieser Pflanze zu bedeuten haben. Kurzerhand riss Nalig die blaue Blüte ab. Dann machte er sich auf die Suche. Viele Kornblumen waren in der Tat auf Kijerta nicht zu finden. Damit zumindest hatte Mira Recht behalten. Einige wenige fand er auf der Lichtung, die Stella und er für ihr Tra i ning genutzt hatten, eine Hand voll wuchs bei der Höhle der Gefäh r ten und ein paar Dutzend fand er schließlich hinter der Küche am Rand des kleinen Feldes, das den Kriegern Nahrung verschaffte und von Aro und Rigo bestellt wurde. »Wenn du mit Blumenpflücken fertig bist, könntest du vielleicht reinkommen und deinen Teil der Abmachung einhalten«, erklang Linas Stimme plötzlich aus der Küche. Tatsächlich hatte Nalig beinahe vergessen, dass er ihr helfen wollte. Er steckte die Kornblumen in die Tasche. Bis zum Abendessen ließ Lina ihm keine Zeit mehr, sich ihrem Geheimnis zu widmen. Inzwischen fanden sich die Krieger wieder einigermaßen regelmäßig zu den Mah l zeiten im Speisesaal ein. An diesem Abend fehlten nur Kaya und Greon. Sogar Stella gesellte sich zu ihnen. Zu Naligs Überraschung setzte sie sich nicht neben ihn, sondern nahm Greons freien Platz ein. Und obgleich sie als Letzte gekommen war, war sie die Erste, die den Saal wieder verließ.
    Als Nalig nach dem Essen zum Innenhof wollte, um auch dort nach Kornblumen zu suchen, hörte er laute Stimmen von draußen. Ehe er dazu kam herauszufinden, wer dort stritt, rauschte Greon vo r bei, ohne Nalig wahrzunehmen, und verschwand die Treppe hinauf. Draußen stand Thorix und blickte verdrießlich drein. Seine Lippe blutete. »Habt ihr euch geprügelt? « »Davon kann wohl kaum die Rede sein«, entgegnete Thorix. »Greon fühlt sich einfach übergangen und das macht ihn unzufrieden. « »Von wem fühlt er sich denn überga n gen? « »Ich kann nicht sagen, auf wen genau er wütend ist. Aber dass du gleich am ersten Tag die Bande zu Merlin geknüpft hast und dass auch ich jetzt soweit bin, lässt ihn an sich zweifeln. Und jetzt hat sogar Ilia einen Begleiter bekommen. « »Vielleicht sollte er sich einmal G e danken darüber machen, weshalb es in der Höhle der Gefährten kein Tier gibt, das sein Begleiter sein möchte. « »Das hat doch damit nichts zu tun. Ich denke, Greon würde es besser gehen, wenn er das Gefühl hätte, dass wir Wert auf seine Gesellschaft legen. Dann hätte er den Eindruck, dazuzugehören. « »Das ist aber wirklich ein bisschen viel verlangt. Schließlich ist er derjenige, der alle vor den Kopf stößt. « »Trotzdem ist er nicht gern alleine. « »Dann hätte er Arkas vielleicht nicht aus seinem Zimmer werfen sollen. « Thorix seufzte. »Mögliche r weise würde es ihm helfen, wenn Arkas wieder bei ihm einzieht. « »Das fehlt gerade noch«, empörte sich Nalig. »Arkas ist ihm lange genug nachgelaufen. Greon hat es sich selbst zuzuschreiben, dass niemand mehr etwas mit ihm zu tun haben will. « »Er ist aber mein Freund«, erinnerte Thorix. »Und wenn Greon das genauso sieht, wird er i r gendwann auf dich zukommen. « Hätte Nalig geahnt, welchen Groll Greon wirklich gegen alle Inselbewohner hegte, hätte er Thorix’ B e denken nicht so leichtfertig abgetan. Nun jedenfalls begann er, den Innenhof nach blauen Blüten abzusuchen. Thorix hatte sich ins Gras gesetzt und lehnte sich an die Schulter seines Büffels, der da lag und döste. »Was suchst du da

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