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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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ausruhen. « Der Junge machte es sich im Gras gemütlich und legte den Kopf auf den Pulversack. Kir ringelte sich auf einem Stein in der Sonne ein. Der rote Drache blieb in der Nähe. Zalari scherte sich nicht darum. Kir musste selbst wissen, was gut für sie war und er wollte ihr den Spaß nicht verderben. »Drachen in Eda. Wer hätte das gedacht? « , murmelte er, gähnte und schlief ein. Es war schon spät am Nachmittag, als Zalari davon erwachte, dass ein Schatten über ihn fiel. »Na, wen haben wir denn da? « , fragte eine tiefe Stimme unheilvoll. Der Junge blinzelte und sah acht Männer um sich herumstehen, die alle zusammen wohl nicht mehr Verstand besaßen als ein Fliegenpilz, jedoch genug Muskeln für ein ganzes Heer Sold a ten.
    Wie versteinert saß Nalig da und starrte auf die grausige Karikatur Stellas. Sie trat einen Schritt näher. Die Hand des Jungen tastete wie von selbst nach seiner Waffe. Seine Beine allerdings versagten ihm den Dienst. Das Grauen kam noch näher und wandelte dabei seine Gestalt in die Greons. »Du wirst sterben, Nalig«, meinte es und Greons Li p pen formten genau diese Worte. Ein kalter Schauer jagte über Naligs Rücken. Greon streckte die Hand nach ihm aus, da flog plötzlich Me r lin heran und sein kampflustiger Schrei hallte durch den Wald. Der Falke stürzte sich auf das Grauen. »Nicht, lass das«, rief Nalig, doch der Vogel hörte nicht auf ihn. Wie ein Geschoss flog er auf Greons Brust zu. Das Grauen verflüchtigte sich zu schwarzem Rauch, sodass Merlin einfach hindurchschoss. Es formte einen nebligen Finger, den es nach dem Tier ausstreckte und als der schwarze Dunst ihn berührte, fiel Merlin mit einem Aufschrei zu Boden. Da erlangte Nalig die Ko n trolle über seine Gliedmaßen wieder. Er schnappte seinen Stab und schlug nach dem Grauen. Da Merlin nicht verwandelt war, konnte Nalig keinen Luftstrom erzeugen, dennoch wich die finstere Macht vor dem Stab zurück. Allerdings nicht lange. Schon zog sich die schwarze Wolke wieder zusammen. Nalig schnappte seinen Begleiter vom Boden und rannte los. Wohin, war ihm gleich. Er rannte einfach so schnell er konnte, fort von dem unheilvollen Nebel. Doch das Grauen folgte ihm. Gestaltlos glitt es zwischen den Bäumen hindurch und ließ alles Lebende zu Staub zerfallen. Es war schnell und Nalig sah nicht recht, wohin er trat. Seinen bewusstlosen Begleiter in der einen und den Goldzedernstab in der anderen Hand, kam er nicht sehr gut voran. »Ich hätte es wissen müssen«, dachte Nalig. Er selbst hatte gegenüber Thorix die Vermutung geäußert, dass das Grauen sie tren n te, da sie auf sich gestellt schwächer waren. Und nun war Nalig alleine. Weshalb sollte das Grauen also beim Tempel auf eine Gelegenheit warten, wenn er sich genau dorthin begab, wo es ihn haben wollte? Es war stark geworden. Es tötete nur durch Berührung und bislang wus s te niemand, wie es aufzuhalten war. Nalig rannte immer weiter. Er sprang über eine Baumwurzel, die gleich darauf hinter ihm zerfiel. Blind vor Panik sprang er einen kleinen Abhang hinunter, stürzte und landete hart auf dem Rücken. Benommen stemmte er sich hoch und rannte weiter, blieb jedoch gleich darauf in einer Schlingpflanze hä n gen und fiel wieder. Damit war sein Vorsprung vor dem Grauen dahin. Schon spürte er die Kälte, als ein schwarzer Nebelhauch ihn streifte. Sein Atem stockte. Dann wurde es plötzlich hell im Wald. Das Grauen wich vor der Helligkeit zurück wie ein Schatten und Nalig konnte wieder atmen. Er sah, wie ein riesiger Schafbock über ihn hinweg auf das Grauen zusprang. Das Tier war weiß und durchscheinend, genau wie die Geister der Begleittiere, die Kay a zu Hilfe gerufen hatte, als die Ferlah zum ersten Mal nach Kijerta gekommen waren. Der Schafbock senkte den Kopf mit den gewundenen Hörnern und rannte auf das Grauen los. Dieses versank in der Erde, ehe der helle Schein es e r reichte. Der Schafbock stampfte geräuschlos mit dem gespaltenen Huf auf und verschwand in die Richtung, aus der er gekommen war. Der Junge stand auf und folgte ihm. Er gelangte zu einer Lichtung und sah gerade noch, wie das durchscheinende Tier in einem Stein in ihrer Mitte verschwand. Es war eine eigenartige Lichtung. Obgleich tiefe Nacht auf der Insel herrschte, war es hier fast taghell, ohne dass Nalig sagen konnte, wo die Helligkeit ihren Ursprung hatte. Blumen in allen Farben mit handtellergroßen Blüten wuchsen auf der gesamten Lic h tung. Vorsichtig schritt Nalig durch das

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