Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
Vom Netzwerk:
begraben, die viel zu groß waren, als dass Zalari sie hätte bewegen können. Auch der Drache selbst würde es nicht scha f fen, sich zu befreien. Kirs Flügel mussten mehrfach gebrochen sein, so verdreht ragten sie in das Gestein, das sie unter sich begrub. Der Dr a che ließ einen Klagelaut hören. Zalari trat wütend gegen einen Felsen. Das durfte einfach nicht sein. Nach allem, was sie auf sich genommen und nach allem, was sie erreicht hatten, durfte es nicht auf diese Weise enden. Der Junge fiel auf die Knie und schrie so laut er konnte, um seiner Verzweiflung Luft zu machen. Kir sandte Bilder in sein B e wusstsein. Einer der Zugänge zur Höhle war noch intakt. Wohin er führte, war fraglich. Der Drache forderte seinen Begleiter auf nachz u sehen, ob wenigstens er auf diesem Wege entkommen konnte. »Ich lass dich nicht allein«, erwiderte der Junge und trat auf Kir zu. Der Drache stieß ihn grob von sich und fauchte ihn an. »Ich werde nicht einfach verschwinden und dich deinem Schicksal überlassen«, beharrte er. »Wir haben diesen Kampf zusammen ausgetragen. Also kehren wir entweder zusammen nach Kijerta zurück oder gar nicht. « Kir zeigte Zalari die Zähne und brüllte so laut, wie sie es unter der Erde wagte. Der Hall wurde von den engen Wänden widergeworfen und klingelte in Zalaris Ohren. Doch so sehr seine Begleiterin ihm auch drohte, der Junge hatte sich entschieden. Er würde sie nicht zurücklassen. »Wir beide haben mehr geschafft, als wir erwartet haben«, erklärte er Kir mit erstickter Stimme und streichelte sanft ihre Nüstern. »Und wenn der Kampf für uns nun hier endet, dann ist es eben so. « Tränen rannen über sein Gesicht. Verzweifelt versuchte Kir noch einmal ihn davon zu überzeugen, sich zu retten. Sie wollte nicht, dass ihr Begleiter hier mit ihr starb, nur weil sie es nicht schaffte, sich zu befreien. Die Angel e genheit löste sich gleich darauf von alleine, als es auf der Insel erneut zu donnern und zu grollen begann. Abermals erbebte die Erde, doch der Grund dafür konnte längst nicht mehr das Einstürzen der unteri r dischen Höhlen sein. Die Erschütterung war heftiger noch als die durch die Explosion und der Boden wankte so heftig, dass Zalari in die Knie ging. Die Höhle, in der Kir und der Junge eingeschlossen waren, stürzte vollends ein und nun bestand auch für Zalari kein Fluchtweg mehr. Es rumorte immer weiter auf der Insel und die Erde zitterte und bebte unablässig. Der Junge drängte sich eng an seinen Drachen und fragte sich, was der Grund für dieses Beben sein konnte. Es dauerte nicht lange, bis die Hitze ihm Gewissheit verschaffte. Sie drang von oben zu ihnen vor, ohne dass Zalari bisher ihre Quelle ausmachen konnte. Die heiße Luft schmerzte auf seiner Haut und in seinen Lungen. Er konnte nicht mehr atmen und spürte, wie sich der Fels um ihn her aufheizte. Diese Hitze rührte nicht von einem g e wöhnlichen Feuer her. Diese Hitze war in der Lage, Gestein zu schmelzen. Die Explosion unter dem Berg der Ferlah und die heftigen Erschütterungen der einstürzenden Gänge hatten den Vulkan dazu gebracht auszubrechen. Zalari und Kir waren unter der Erde eing e schlossen, während der riesige Berg geschmolzenes Gestein ausspuc k te und über die Insel verteilte. Kir legte ihren Hals um Zalari. Sie ließ ein trauriges Gurren hören und schmiegte sich sachte an ihn. Sie ha t ten die Kreaturen vernichtet und spätestens der Vulkanausbruch wü r de auch die Ferlah töten. Das war mehr, als sie hatten hoffen dürfen. Zalari wusste das, auch wenn dieses Wissen nicht half, die unglückliche Wendung zu akzeptieren, die ihre Sache genommen hatte. Doch w e nigstens waren er und Kir in ihren letzten Augenblicken beisammen, dachte der Junge, während ihm die Hitze die Besinnung nahm. Ein schwacher Trost, aber immerhin…

Die Welt des Grauens
    D er Tag, an dem Zalari den Ferlah den vernichtenden Schlag verset z te, war der, an dem Nalig aufbrach, um das Grauen zu töten. Der Junge hatte noch zwei Nächte gewartet in der Hoffnung, er würde Zalari noch sehen, ehe er sich aufmachte. Fünf Tage waren vergangen, seit Zalari die Insel verlassen hatte. Auf dem Festland waren dies mehr als zwei Wochen. Nalig konnte sich nur einen Grund für Zalaris langes Fortbleiben vorstellen und der machte ihn so niedergeschlagen wie selten in seinem Leben. Dass seit geraumer Zeit kein Ferlahangriff mehr stattgefunden hatte, hatte Naligs Hoffnung geschürt, doch nun konnte er nicht mehr länger

Weitere Kostenlose Bücher