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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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Nachmittag in der Bibliothek zu besuchen. Leider hatte er die ganze Zeit über nichts anderes im Sinn, als Nalig vorzuhalten, wie albern sein Verhalten war. »Wenn er könnte, würde er es uns sicher sagen«, beharrte er. »Wah r scheinlich hat Kaya ihm verboten, mit uns darüber zu sprechen. « »W a rum sollte Kaya das tun? Wahrscheinlich freut er sich einfach darüber, dass er weiß, was los ist und wir nicht. « »Das ist nicht wahr und das weißt du. Ich finde es unfair, dass du so etwas sagst. « Nalig wusste in der Tat, dass Zalari nicht gerne Geheimnisse vor ihnen hatte. Grund für seinen Zorn war eher der Umstand, dass ihm offensichtlich Dinge vorenthalten wurden, die sein Königreich betrafen. Zweifelsohne waren Zalari und die anderen am Tag zuvor in Eda gewesen. Für Arkas war es sicher einfacher zu akzeptieren, dass er nicht in alles eingeweiht wurde. Schließlich war er kein Krieger und zu nichts ve r pflichtet. Bei Nalig war das anders. Er hatte seine Heimat aufgegeben, um sein Königreich zu schützen und nun erfuhr er nicht, was dort geschah. Dass Zalari nun lediglich für seine Unzufriedenheit herhielt, wusste er. Doch konnte er nichts daran ändern. Die Tatsache, dass am Abend schon wieder jede Spur von ihm fehlte, machte die Sache nicht besser. Der Auslöser dafür, dass Nalig so vollkommen die Fassung verlor, war letztendlich jedoch Stella. Es war schon spät und Nalig hatte seine Strafe in der Bibliothek und seinen letzten Besuch in Miras Hütte bereits hinter sich. Da er es alleine in seinem Zimmer an diesem Abend nicht aushielt, beschloss er nachzusehen, ob Arkas noch wach war. Er hatte sein Zimmer kaum verlassen, als er Stella und Aila über den Gang auf sich zukommen sah. »Willst du zu mir? « , fragte er vo r sichtig. »Zu wem denn sonst? Ich wollte dir nur mitteilen, dass wir unsere Übungsstunde morgen Abend nachholen. « »Ich habe gestern Abend auf dich gewartet«, konnte Nalig sich nicht verkneifen Stella auf ihren Fehler aufmerksam zu machen. Sie senkte leicht den Kopf, s o dass ein Schatten über ihr Gesicht fiel, der sie bedrohlich wirken ließ. »Ich habe Lina gebeten, dir mitzuteilen, dass ich nicht kommen werde. Wenn diese Frau es nicht schafft, ihre fünf Sinne zu ordnen, ist das nicht meine Schuld. Im Übrigen wäre es gar nicht nötig, dir noch immer Stunden zu geben, wenn du dir nur ein wenig Mühe geben und in deiner Freizeit üben würdest. « Vor Empörung klappte Nalig der Mund auf. Er wollte etwas sagen, sie darauf hinweisen, dass er keine Freizeit mehr hatte, seit er täglich in der Bibliothek arbeitete, doch Stella war gegangen, ehe er seine Stimme wiedergefunden hatte. U n glücklicherweise kam Zalari in eben dem Moment vorbei, um in sein Zimmer zu gehen, als er sie wiederfand. »Na, schon zurück? « »Wie du siehst«, entgegnete Zalari bissig. »Gab wohl nicht viel zu tun heute. « »Mehr als genug. Ist aber eben nicht das Gleiche, wie den ganzen Tag in der Bibliothek zu sitzen und in irgendwelchen Büchern zu schm ö kern. « Nalig spürte, wie Wut in ihm hoch kochte. Arkas war auf den Gang getreten, aufgeschreckt durch die lauten Stimmen. »Immerhin belüge ich nicht meine Freunde«, fauchte Nalig. »Nein, du schnüffelst stattdessen lieber in ihren Zimmern herum. « »Du hast es ihm gesagt? « , brüllte Nalig Arkas an, der erschrocken den Kopf schüttelte und an die Wand zurückwich. »Nein, hat er nicht. Aber im Gegensatz zu dir halte ich ein bisschen Ordnung. « Zalari zog etwas aus seiner Tasche und warf es Nalig vor die Füße. Erst jetzt sah der Junge das Blut, das an Zalaris Hand klebte. Was da langsam gen Boden segelte, war eine braungesprenkelte Feder, die ohne jeden Zweifel von Naligs Falken stammte. »Wenn du nichts Besseres zu tun hast, als jedes Staubkorn von deinem Fußboden aufzusammeln, kann ich dir auch nicht helfen. « Nalig war sich bewusst, dass er unsachlich wurde. Aber das war ihm egal. Er wollte Zalari nur irgendwie verletzen. »Aber du könntest mir helfen, indem du versuchst, ein etwas fähigerer Krieger zu sein. Wenn du zu deinem Begleiter endlich die Bindung aufbauen würdest, die du schon längst haben solltest, statt ihn halb umzubringen, dann müsste ich nicht deine Arbeit machen. « Mit diesen Worten wirbelte Zalari herum und verschwand in seinem Zimmer, wo er die Tür so heftig zuschlug, dass der Luftstrom einige Kerzen ausblies. Nalig ging ebe n falls und ließ Arkas alleine zurück.
    Am nächsten Morgen dauerte es eine Weile, bis

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