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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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Zalari ging, um sich mit Kaya und den anderen Kriegern zu treffen. Nalig sah ihnen mit mulmigem Gefühl nach, als sie in den wolkenverhangenen Himmel flogen. Das Gewitter, das sich den Tag über zusammengezogen hatte, brach bald nach ihrem Aufbruch los und tobte die ganze Nacht hindurch. Zwar war es nicht so schlimm wie das Gewitter, das in Naligs erster Nacht auf der Insel gewütet hatte, doch schien es direkt über dem Tempel zu tosen und einfach nicht weiterziehen zu wollen. Der Donner ließ den Boden erzittern und der Junge machte sich ernsthafte Sorgen, ob die uralten Gemäuer den Naturgewalten standhalten würden. Das sachte Klopfen an seiner Tür ging im Lärm fast unter. »Wer ist da? « »Ich bin’s«, hörte er Arkas’ verängstigte Stimme. »Komm rein. « Die Tür öffnete sich einen Spalt und Arkas schlüpfte herein. Es war schwer zu sagen, wer mehr zitterte – er oder der Lemur, der sich unter seinem Nachthemd verkrochen hatte. »Kannst du nicht schlafen? « »Nein. Wie auch? « »Das ist nur ein Gewitter. Hier drin wird uns nichts passieren. « »Aber was ist mit Zalari? Er ist jetzt da draußen. « »Die anderen und besonders Kir werden gut auf ihn aufpassen. Kaya weiß, was sie tut. « »Kann ich heute Nacht hier bleiben? « »Sicher. « Nalig verkniff sich ein Lächeln, während Arkas ging, um seine Decke zu holen.
    Am nächsten Morgen wachte Nalig davon auf, dass etwas seine Nase gepackt hatte. Erschrocken schlug er die Augen auf und stieß einen Schrei aus, als er in zwei riesige bernsteinfarbene Augen blickte, die kaum eine Hand breit von seinem Gesicht entfernt waren. »Vnerschninde«, näselte er und scheuchte Nino fort, der seine Nase los ließ und schnatternd auf den Bettpfosten floh. »Benimm dich«, forderte Arkas und tauchte neben Naligs Bett aus seiner Decke auf. Sein Haar sah aus, als habe auch er dem Sturm der letzten Nacht g e trotzt. Naligs Falke ließ ein missbilligendes Rufen hören. Er schätzte es nicht besonders, wenn er in seiner Ruhe gestört wurde. »Bin ich froh, dass mein Begleittier den Schnabel hält, sobald das Licht ausgeht. « Nalig wälzte sich aus dem Bett. Er war nicht sicher, ob ihn das Gewi t ter mehr Schlaf gekostet hatte oder der aufgescheuchte Lemur. »Mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Danke, dass wir hier schlafen dur f ten. « »Nicht der Rede wert«, grummelte Nalig und rieb sich die Augen. Gerade als Arkas mit Nino und seiner Decke auf den Gang trat, um sich in seinem Zimmer anzuziehen, verließen auch Greon und Thorix ihr Zimmer. »Das glaub ich ja nicht. Sag bloß, du hast dich wie ein kleines Kind in einem anderen Bett verkrochen. Ich dachte, aus di e sem Alter wärst du raus«, hörte Nalig Greon höhnen. Zuerst wollte er hinausgehen und ihn zurechtweisen, beschloss dann aber, dass es für Arkas sicher weniger peinlich war, wenn er so tat, als habe er die B e merkung nicht gehört. Im Speisesaal mussten sie feststellen, dass einige Plätze leer waren. Neben Zalari und Aro fehlte ein weiterer der älteren Krieger. Kaya, die ebenfalls später kam, versicherte ihnen, dass ni e mand in der vergangenen Nacht verletzt worden war. »Der Flug über den See war ganz schön abenteuerlich«, erklärte Zalari, der erst später beim Training zu ihnen stieß. »Man ist Blitz und Donner plötzlich viel näher. « Nalig war ein wenig mulmig zumute. Aro hatte verkündet, dass die Lektion im Bogenschießen abgeschlossen war und Schwertkampf auf dem Plan stand. Nun, da er das eine so weit beherrschte, dass er sich zumindest nicht mehr lächerlich machte, hatte er keine große Lust, sich in Greons und Thorix’ Königsdisziplin bloßzustellen. »Mit einem Schwert sollte jeder Krieger umzugehen wissen, ganz gleich, welche Waffe er trägt. Ein Bogen mag hilfreich sein, wenn man vom Rücken seines Begleittieres aus kämpft. Aber bei einem längeren Zweikampf am Boden bringt er einem ebenso wenig wie ein Speer«, verkündete Aro. »Nun rate mal, welche Waffe sein Begleittier für ihn ausgesucht hat«, raunte Zalari. Nalig lächelte nur flüchtig. Er schickte seinen Falken fort, der in einen Baum flatterte. Thorix’ Büffel vertrieb sich wie immer die Zeit damit, etwas abseits das Gras abzuweiden. Aila hatte sich in der Sonne ausgestreckt, behielt jedoch stets ein wachs a mes Auge auf Stella. Kir musste irgendwo im Gras sitzen, war aber dank ihrer Tarnung nirgends zu sehen. Nachdem Aro die stumpfen Übungswaffen verteilt hatte, stand schnell fest, dass Thorix mit Greon

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