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Die Insel der Roboter

Die Insel der Roboter

Titel: Die Insel der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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wesentlichen darin besteht, dieses Modell aufzubauen, gibt es hier möglicherweise Angriffspunkte, die wir berücksichtigen müssen. Ich werde später darauf zurückkommen.
    Wir haben jetzt die Voraussetzungen, um die Arbeitsweise der Storos zu verstehen. Obwohl für den Storo im ganzen der Vergleich mit höheren Tieren richtiger wäre, muß ich hier wieder menschliche Beispiele wählen. Es gibt im wesentlichen drei Stufen, auf denen wir mit unserem inneren Umweltmodell arbeiten. Ich will das wieder am Beispiel des Telefonierens erläutern.
    Erster Fall – das Telefon klingelt, ich hebe ab und melde mich. Ich vollziehe, ohne nachzudenken, die Aktionen, die dem inneren Umweltmodell meines Arbeitszimmers entsprechen. Ich wende einfach eine vorgefertigte Verhaltensweise an. Sie ist der einzige Teil des Modells, der hier benötigt wird.
    Zweiter Fall – ich will jemand anrufen. Hier wird ein kleiner Bereich des Modells benötigt: Lage des Telefonverzeichnisses, seine alphabetische Ordnung. Unterscheidung von Ruf- oder Besetztzeichen und so weiter.
    Dritter Fall – ich will ein sehr wichtiges Telefongespräch führen, bei dem ich verhandeln muß, Entscheidungen treffen, die von Bedeutung sind. In diesem Fall muß ich einen sehr großen Bereich meines inneren Umweltmodells aktivieren – jede Einengung dabei, jede Vergeßlichkeit kann große Folgen haben. Ich muß vielleicht während des Gesprächs mein Verhalten ändern, in Abhängigkeit vom Verhalten des anderen oder von den Informationen, die ich von ihm erhalte, und auch dazu brauche ich wieder einen großen Bereich des Modells – sonst sage ich hinterher: Warum ist mir das und das nicht rechtzeitig eingefallen!
    Beim Storo ist die Sache nun etwas anders gegliedert. Auf den ersten Fall verzichten wir – das heißt also auf einfache Ausführung einer vorgefertigten Verhaltensweise. Der Storo muß in jedem Fall sein Verhalten vorher an einem wenn auch kleinen Bereich des Modells abspielen. Warum? Weil er – und hierin gleicht er nun wieder mehr dem Tier – keine Weltanschauung und Moral hat.
    Weltanschauung und Moral einschließlich emotional wirkender zwischenmenschlicher Beziehungen lenken nämlich unser Verhalten mehr, als wir selbst glauben. Sie verhindern von vornherein unüberlegte falsche Reaktionen, stellen also einen bedeutenden Steuermechanismus dar, den der Storo nicht haben kann.
    Statt dessen haben wir beim Storo folgende Gliederung:
    Unterste Ebene: Verwendung vorgefertigter Verhaltensweisen zum Erreichen eines Ziels nach Abspiel an einem Teilbereich des Modells.
    Mittlere Ebene: Verwendung aus vorgefertigten Teilaktionen zusammengesetzter Verhaltensweisen nach Abspiel am ganzen Modell.
    Oberste Ebene: Anstreben des Ziels, indem am ganzen Modell abgespielte Teilaktionen ausgeführt werden und unter Berücksichtigung der Ergebnisse die Fortsetzung des Verhaltens gesucht wird.
    Entsprechend diesen drei Verhaltensebenen hat der Storo drei Schaltungen. Da sie gewisse Ähnlichkeit haben mit Grundemotionen, werden sie nach diesen benannt.
    Einen angestrebten Zustand erreichen, und zwar möglichst mühelos, das bereitet Vergnügen. Da die Grundschaltung des Storo gewährleisten muß, daß er entsprechend den Signalen, die ihn erreichen, oder entsprechend einem äußeren Auftrag einen bestimmten Zustand seiner Umgebung anstreben und in Übereinstimmung mit dem inneren Umweltmodell herstellen muß, wird diese Schaltung V-Schaltung – Vergnügen-Schaltung – genannt. Sie wird durch das V-Zentrum geregelt und ist eingeschaltet, sobald der Storo eingeschaltet ist. Sie bleibt auch Grundlage der Arbeit, wenn die anderen Verhaltensebenen zugeschaltet werden. Nach Erreichen des Ziels festigt sie die ausgeführte Verhaltensweise im inneren Umweltmodell.
    In dem komischen Artikel von dem Amerikaner vorhin wurde das Spaß genannt, und insofern ist dort ein wenig Richtiges gesagt, damit das viele Falsche glaubhaft wird. Tatsächlich kann das Vergnügen, wenn wir den Ausdruck mal gebrauchen wollen, nie weitergehen, als das innere Umweltmodell reicht, denn es setzt ja gerade den Erfolg voraus, der am Modell meßbar ist. Wenn überhaupt, dann ist das dort genannte Problem eine Frage der inneren oder äußeren Auftragserteilung, und die ist – wie schon gesagt – wiederum begrenzt durch das Modell. Womit der Quatsch eigentlich widerlegt wäre.
    Aber weiter. Diese V-Schaltung genügt, solange ganz sichere, fertige Verhaltensweisen zum Erreichen eines Ziels vorliegen. Ist

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