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Die Insel Der Tausend Quellen

Die Insel Der Tausend Quellen

Titel: Die Insel Der Tausend Quellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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tust!«
    »Nora … Nora, er …«
    Doug wollte widersprechen, aber Nora schob ihn entschlossen in Richtung Tür. Elias lachte ihm höhnisch nach, und Doug meinte, auch ein verhaltenes Grinsen im Gesicht des Hausdieners zu erkennen, der den Eingang bewachte.
    »Geh!«, rief Nora, als er zögerte.
    Und plötzlich glaubte Doug, das alles nicht mehr ertragen zu können. Er rannte aus dem Zimmer, wobei er Elias’ Hausdiener mit einem raschen, brutalen Schlag durch den gesamten Ankleideraum schmetterte. Der Mann hatte an der Tür gestanden und dem Schauspiel zugesehen. Er musste genau gewusst haben, was Elias mit den Mädchen tat.
    Aber wer in diesem Haus, abgesehen von Nora und Doug, hatte das wohl nicht gewusst?
    Nora atmete auf, als Doug floh. Nicht auszudenken, dass er auch noch einen Mord beging. Aber dann sah sie sich erschrocken um. Elias war nicht verletzt, er war eben dabei, sich aufzurichten. Und sie war allein mit ihm in einem Raum. Mit ihm und Mansah. Die Kleine löste sich von Nora und flüchtete schreckensbleich erneut in ihre Ecke. Unwahrscheinlich, dass sie mit ihr fliehen konnte, bevor Elias wieder ganz bei sich war. Nora erfasste erstmals, dass auch sie sich in Gefahr befand. Was war, wenn Elias sie selbst und Mansah tötete? Und sich irgendeine Geschichte ausdachte, vielleicht den Hausdiener Terry der Tat beschuldigte? Der war zumindest nicht mehr fähig, sich zu wehren, er lag bewusstlos auf dem Boden des Ankleidezimmers. Elias konnte auch ihn töten, behaupten, ihn auf frischer Tat ertappt zu haben. Dann stünde sein Wort gegen Dougs …
    Nora blickte in Elias’ wütendes Gesicht und schaute dann suchend um sich. Eine Waffe … Sie musste sich irgendwie verteidigen können … Und dann erblickte sie Elias’ Degen. Die Waffe lehnte an der Wand neben dem Bett. Nora konnte sie mit einem Griff erreichen … Sie stieß Elias von sich, der sich ihr eben näherte, und griff nach dem Degen. Sie zog blank und stellte sich schützend vor Mansah.
    »Rühr uns nicht an!«, fauchte sie entschlossen. »Wag es nicht!«
    Doug rannte wie von Furien gehetzt aus dem Haus, in dem er geboren war. Zurzeit wünschte er sich nichts mehr, als Elias Fortnam seinen Degen ins Herz zu stoßen, egal, welche Konsequenzen es hatte, und egal, wie Nora dazu stand. Zumal sein Vater Recht hatte: Mit ziemlicher Sicherheit würde ihm nichts geschehen, nur weil er ein paar Sklavenmädchen geschändet hatte. Natürlich gäbe es einen Skandal, gesellschaftlich wäre das Ganze eine Katastrophe für Cascarilla Gardens. Aber das würde Nora wahrscheinlich mehr wehtun als Elias. Die anderen Pflanzer verziehen ihm sicher schnell, er würde weiterhin mit ihnen trinken und verhandeln. Nur in aller Öffentlichkeit würde man die Fortnams ächten, keine Gesellschaften, keine Bälle mehr. Nora würde ganz auf Cascarilla Gardens beschränkt bleiben. Mit ihrem gewalttätigen Mann. Natürlich konnte Doug sie entführen und mir ihr fliehen. Elias würde sie kaum daran hindern. Schließlich konnte er anschließend behaupten, alles sei nur eine Lüge gewesen, in die Welt gesetzt von seinem betrügerischen Weib und seinem Sohn. Und weitere Sklavenmädchen würden missbraucht werden und sterben …
    Blind vor Wut und Verzweiflung rannte Doug aus dem Haus zu den Ställen. Er musste irgendetwas tun, um wieder zu sich zu kommen, um seine Gedanken zu sammeln. Amigo wieherte ihm zu. Doug warf ihm ein Zaumzeug über. Er führte das verwunderte Pferd aus dem Stall, schwang sich von einer Futterkiste aus auf seinen ungesattelten Rücken. Reiten war gut. Es brachte ihn fort von hier, schnell, und es würde ihm helfen, den Kopf freizubekommen. Nora hatte Recht, er musste wieder zu sich kommen. Später würde er dann mit ihr reden … Später würde sich eine Lösung finden … später …
    Doug schnalzte dem Pferd zu, und Amigo galoppierte hinaus in die Nacht. Zum Strand hinaus, zum Meer, am besten ins Meer. Doug hatte den dringenden Wunsch, sich zu reinigen.
    Máanu schlich zu der Hütte, in der Akwasi schlief. Bis hierher hatte sie sich die größte Mühe gegeben, keinen Laut zu erzeugen, aber an das Geschick der fünf Männer in ihrer Begleitung kam sie dabei nicht heran. Die Maroons, die Granny Nanny ihr zur Verfügung gestellt hatte, waren erfahrene Krieger. Sie mussten schon in Afrika gelernt haben, wie man sich anschlich und blitzschnell zuschlug, um dann ebenso rasch zu verschwinden. Dazu hatten sie ein ungeheuer hohes Tempo vorgelegt – in nur einem Tag

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