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Die Insel: (Inseltrilogie #1) (German Edition)

Die Insel: (Inseltrilogie #1) (German Edition)

Titel: Die Insel: (Inseltrilogie #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Minkman
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dass sie uns nicht einer Ganzkörper-Leibesvisitation unterziehen“, murmelt Mara.
    „Okay. Klingt so, als ob ihr zwei einen Plan hättet. Einen gefährlichen Plan, aber immerhin etwas.“ Walt sieht mich an. „Wirst du vorsichtig sein?“, fügt er etwas sorgenvoll hinzu.
    Ich nicke langsam, verwirrt von seiner plötzlichen Besorgnis.
    „Werdet ihr bald nach Hoffnungshafen kommen?“
    Ich nicke wieder. „Wann wirst du Zeit für uns haben?“
    „Für dich, immer.“ Er lächelt breit. „Ich bin der Neffe des Buchhüters, also kennt mich jeder. Frag einfach nach Walt.“
    Ich versuche, nicht die Augen zu verdrehen. Ein berühmter Narr – hab ich ein Glück. „Werde ich.“
    „Und, Leia?“
    „Ja?“
    „Versuch, nächstes Mal ein Lächeln mitzubringen, okay?“ Er grinst mich neckisch an und ich werde rot.
    „Na los, Mara, machen wir uns auf den Weg“, sage ich, ignoriere seine Bemerkung. Sein merkwürdiger Akzent klingt mir immer noch süß in den Ohren, als ich mit meiner besten Freundin den Weg entlang gehe, einen Korb mit Pflanzen in den Armen und die Schrift versteckt in meiner Unterwäsche.
     

-10-
     
    ALS WIR uns endlich durch die Zeltstadt des Landguts schlängeln, sehen wir Andy bei der Eiche vor dem Herrenhaus stehen. Er winkt uns zu sich und hält einen Finger an seine geplatzte Lippe als er uns in eine der Hütten zieht. Sie gehört Pete und Tim, aber die beiden sind fischen am nördlichen Strand.
    „Was habt ihr beiden Ben heute Morgen erzählt?“, fragt er uns angespannt.
    „Nichts“, antwortet Mara mit einem Grinsen. „Wir haben ganz nett Tschüss gesagt, bevor wir Händchen haltend in die Wälder gegangen sind.“
    „Vielleicht haben wir ihn ein wenig provoziert“, gebe ich zu.
    Andys Augen wandern zu Mara. „Tja, ich gratuliere. Ben hat es geschafft. Er hat es endlich bei Saul durch gedrückt – hat ihn wahrscheinlich so lange genervt, dass unser großer Anführer es nicht mehr ausgehalten hat. Also hat er eure Hochzeit arrangiert. Für heute Nacht.“
    Die Welt hört auf, sich zu drehen. Mara starrt Andy mit offenem Mund an und ich schlucke schwer. Wir haben Witze darüber gerissen – wir hätten nie gedacht, dass Saul das tatsächlich durchziehen würde.
    „Ja, du hast mich schon verstanden. Saul will, dass du Ben heiratest.“ Andy schaut Mara grimmig an.
    „Aber – das kann er nicht tun“, ruft sie ängstlich. „Das ist gegen die Regeln.“
    „Du weißt schon, dass Saul schon lange kein Fan der Regeln mehr ist“, gibt Andy zurück.
    Mara wird weiß wie eine Wand und plumpst auf das Bett in der Ecke. „Was soll ich nur tun?“, weint sie. „Ich kann Ben nicht heiraten. In dem Moment, in dem er heute Nacht offiziell mein Ehemann wird...“ Sie beendet den Satz nicht, aber die Andeutung ist klar. Ein Schlag gegen den Kopf wird ihn diesmal nicht abhalten.
    Andy nimmt ihre Hand. „Flieh nach Newexter“, drängt er sie. „Versteck dich dort, bis sich die Situation hier geändert hat. Wenn wir Saul erst einmal mit den Dingen konfrontiert haben, die wir jetzt wissen...“
    „Aber wohin?“, fragt Mara mit zitternder Stimme. „Ich kann mich nicht auf die Eltern verlassen. Und die Be wohner von Newexter werden mich direkt zurückschicken, wenn sie merken, dass ich nicht verheiratet bin, denn solange das nicht der Fall ist, gehöre ich hier her.“
    Ich habe plötzlich eine Idee. „Geh zu meiner Mutter. Sie wird dich nicht zurück schicken. Sie stimmt ja auch nicht mit dem überein, was hier vor sich geht.“
    „Aber...“, will Mara einwenden.
    Ich nehme die Halskette aus meiner Hosentasche. Großmutters Nachricht ist wieder sicher innerhalb der gebrochenen Walnuss versteckt. „Gib ihr das und sag ihr, sie soll die Nachricht lesen. Ich sage dir, danach wird sie nicht zögern, dich aufzunehmen. Du kannst ihr sogar sagen“, ich halte einen Moment inne, „dass wir hier die Hilfe der Eltern gebrauchen können“, beende ich leise.
    „Wo ist die Schrift?“, fragt Andy .
    Ich ziehe sie aus meiner Unterhose und drücke sie ihm in die Hand.
    „Du solltest jetzt gleich gehen“, sage ich zu Mara. „Wenn du am Tor bist, renn los und bleib nicht stehen bis du im Dorf bist. Wenn dich keiner gehen sieht, wird Ben es auch erst wissen, wenn er heute Abend allein vor dem Altar steht.“
    „Okay.“ Sie nickt und steht auf. Ihre Augen wandern zu Andy, der sie dann in seine Arme zieht und sie so leiden schaftlich küsst, dass es mich erröten lässt.
    Dann ist sie weg und ich

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