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Die Insel: (Inseltrilogie #1) (German Edition)

Die Insel: (Inseltrilogie #1) (German Edition)

Titel: Die Insel: (Inseltrilogie #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Minkman
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„Das Schiff, das wir mit Hilfe meines Vater gebaut haben. Sogar der Buchhüter selbst hat uns dabei geholfen. Wir wollten schon bald damit los segeln.“
    Ich starre ihn an. „Um wohin zu gehen?“
    Er deutet vage auf die endlose See und bleibt lange still. „Hinter den Horizont. Um mit unseren eigenen Augen zu sehen, was man uns versprochen hat“, sagt er schließlich.
     

-12-
     
    WIR GEHEN über eine wackelige Landungsbrücke an Bord. Walt hat im Hafen mit dem Buchhüter gesprochen und er hat uns versprochen, uns noble Männer für unsere Sache zur Seite zu stellen – mindestens einhundert. Saul und seine kleine Armee haben damit keine Chance mehr gegen uns, aber können wir den Wettlauf mit der Zeit gewinnen?
    Werden Colin, Andy und Pete noch am Leben sein, wenn wir dort ankommen?
    Ich sehe wie der Kapitän am Steuerrad mit einem sehr großen Mann mit schwarzen Haaren und dunkler Haut redet. Walt muss mir nicht einmal sagen, wer er ist. Es muss Tony sein. Er sieht anders aus als alle Menschen, die ich je gesehen habe. Seine Haut ist nicht dunkel vom Arbeiten unter freiem Himmel, sondern hat die natürliche Farbe von nassem Sand am Strand.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du so von seinem Aussehen beeindruckt bist“, witzelt Walt. Ich starre Tony wahr scheinlich unverfroren an.
    „Er sieht einfach so... anders aus“, sage ich und werde rot. „So stattlich.“
    „Hmm.“
    Ich werfe seitwärts einen Blick auf Walt. Er klingt fast eifersüchtig. „Aber ich fand dich auch ziemlich gut aussehend, als ich dich das erste Mal getroffen habe. Mit deinem weißblonden Haar und so“, sage ich milde.
    „Du hast mich aber nicht so fasziniert angeschaut.“
    „Hah. Und woher willst du das wissen? Es war viel zu dunkel, um mein Gesicht sehen zu können.“
    „Aha, also warst du von meiner offensichtlichen Schönheit verzaubert?“ Walt grinst mich an und plötzlich hasse ich die Tatsache, dass sein Grinsen so gut an ihm aussieht. Es ist das typische Grinsen eines Jungen, der es gewohnt ist, dass Menschen ihn mögen und zu ihm aufschauen – Walt, der arrogante Neffe des Buchhüters.
    „Nein, ich war nicht verzaubert“, gebe ich trotzig zurück. „Ich war zu Tode erschrocken. Okay? Ich bin immer noch verängstigt. Sehr wahrscheinlich ist mein Zwillingsbruder verletzt oder sogar tot und trotzdem flirtest du mit mir als gäbe es kein Morgen. Weil du dich selbst so begehrenswert findest und... und du denkst, dass eine Ungläubige sich auf deiner langen Liste von Mädchen gut macht“, ich spucke die letzten Worte beinahe bösartig aus.
    „Und trotzdem bist du nicht das kleinste Bisschen davon bezaubert“, murrt er eingeschnappt. Sein Blick dringt bis zu meiner Seele und zu meiner vollkommenen Verärgerung kann ich ihm nicht in die Augen sehen, ohne rot zu werden.
    „Ich werde mit Tony reden.“ Ich breche die Unterhaltung abrupt ab und gehe hinüber zum Kapitän der Entdecker und dem Mann von hinter dem Meer. Ich warte geduldig, bis sie Zeit für mich haben.
    Als der Kapitän sich zum Vorderdeck begibt, dreht sich Tony zu mir um. „Du musst die junge Dame mit dem Star Wars Notizbuch sein.“
    Ich blinzle, starre ihn unverständlich an. „Verzeihung, was?“
    „Das Heft mit Luke und Leia auf dem Einband“, erklärt er.
    „Ja.“ Ich nicke zögerlich. „Ja, das bin ich.“ Ein Heft? Es ist doch sicher nicht so klein?
    Er lehnt sich gegen die Reling und schaut mich nach denklich an. „Na dann, was würdest du denn gerne wissen?“
    Ich muss lang und gut überlegen. Dieser Mann gibt vor, unsere Vorfahren zu kennen, aber Henry hat behauptet, dass unsere Lebensphilosophie auf einer Unwahrheit beruht. Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll.
    „Erzähl mir von der Welt hinter dem Meer“, sage ich schließlich. „Wie sie aussieht. Wie die Menschen dort leben. Warum wir nie von eurer Existenz erfahren haben.“
    „Diese Welt wurde vor langer Zeit zerstört“, beginnt Tony langsam. „Sie hat vor Menschen nur so gewimmelt, weißt du. Sieben Milliarden. Sie alle wollten einen Platz im Licht. Einige von ihnen hatten viele weltliche Besitztümer, während andere hungerten. Das führte zu viel Neid. Tatsächlich wurden sie so neidisch, dass große Gruppen von Menschen sich in großen Kriegen bekämpften.“
    „Kriege mit so vielen Menschen?“ Ich weiß zwar nicht wirklich wie viel eine Milliarde ist, aber nach Tonys Gesichtsausdruck zu urteilen, ist es mehr als ich mir überhaupt

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