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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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Glück allerdings werde ich Kimberly bald finden. Und die anderen beiden Frauen auch.
    Wenn ich das geheimnisvolle Haus finden kann, werden sie dort sein. Darauf gehe ich jede Wette ein.
    Und wenn ich die Frauen nicht finde oder wenn sie nicht mehr am Leben sind, dann sind Wesley und Thelma an der Reihe.
    Ich werde sie mir vorknöpfen.
    Und wie.
    Das garantiere ich.
    Ich werde sie für alle Schmerzen bezahlen lassen, die sie meinen Frauen zugefügt haben.
    Und so endet mein Tagebuch mit einem grimmigen, fast brutalen Entschluss.
    Aber ich kann es nicht ändern.
     
    Natürlich werde ich auch den Rest der Geschichte erzählen, falls ich dazu noch in der Lage bin. Aber dafür muss ich erst einmal frisches Papier finden. Und ich muss natürlich noch am Leben sein.
    Beides wäre erstrebenswert.
     
    Bis später.

Der Rest der Geschichte

Meine Suche nach dem geheimnisvollen Haus
    Ich habe jetzt ein neues Notizbuch.
    Seit meinem letzten Tagebucheintrag ist viel geschehen.
    Ich werde mir Zeit nehmen, alles nachzutragen und ganz chronologisch vorgehen - angefangen mit dem Morgen, an dem ich mich auf die Suche nach dem Haus begeben habe.
     
     
     
     
    Auf einer Insel, auf der nun wahrlich kein Mangel an leeren Stränden herrscht, würde wohl niemand, der noch halbwegs bei Verstand ist, sein Haus mitten in den Dschungel hineinbauen. Freier Meerblick und einfacher Zugang zum Strand sind einfach zu verlockend.
    Ich war mir also sicher, dass ich nur am Strand entlangzugehen bräuchte, um irgendwann auf das Haus von Matt und der toten Frau zu stoßen.
    Nachdem ich etwas geräucherten Fisch zum Frühstück gegessen hatte, füllte ich eine leere Whiskyflasche mit Wasser aus dem Bach, steckte sie in meinen Rucksack und brach auf.
    Ich ging denselben Weg den Strand entlang nach Norden, den wir auch am Tag unserer Niederlage eingeschlagen hatten.

    Damals waren Billie und Connie bei mir gewesen. Und Kimberly, die später ohne uns weggerannt war.
    Jetzt musste ich den Weg ganz alleine gehen.
    Obwohl ich beim Aufbruch bester Dinge und voller Zuversicht auf einen schnellen Erfolg gewesen war, kam mir mein Optimismus nach und nach abhanden, je länger sich der Weg den Strand entlang hinzog. Vielleicht hatte ich mich mit meiner Theorie ja getäuscht und es gab gar kein Haus auf dieser Insel.
    Nach meinem damaligen Wissensstand (inzwischen habe ich eine ganze Menge mehr herausgefunden) mussten Matt und die Frau nicht einmal wirklich auf der Insel gelebt haben. Vielleicht waren auch sie nur für einen kurzen Besuch von ihrem Boot aus an Land gegangen, so, wie wir das auch getan hatten. Vielleicht waren auch sie Schiffbrüchige oder die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes. Wenn das zutraf, suchte ich nach einer Behausung, die gar nicht existierte.
    Nein, nein, sagte ich mir. Es muss ein Haus geben. Wo hätte Wesley sonst die Axt, das Seil, die Macheten und die Messer an seinem Gürtel herhaben sollen? Woher den Gürtel selbst?
    Dieses Argument beruhigte mich für eine Weile.
    Aber dann erinnerte ich mich daran, wie Billie und ich kurz nach Keiths Tod zu dem Schluss gekommen waren, dass Wesley sich möglicherweise bei einem früheren Besuch auf der Insel eine Art Depot angelegt hatte.
    Bestimmt hatte er sich alles gut überlegt und dafür gesorgt, dass er nicht zum Opfer seiner eigenen Machenschaften wurde. Dass er uns zu Schiffbrüchigen machte, war eine Sache, dass er für sein eigenes Überleben Sorge trug, eine andere.

    Genau aus diesem Grund musste er im Voraus einen geheimen Vorrat hierher geschafft haben, in dem auch gut die Axt, das Seil und alles andere hätten sein können.
    Als ich einige Stunden am Strand entlang unterwegs war und immer noch kein Haus gefunden hatte, war ich davon überzeugt, dass es lediglich in meiner Fantasie existierte. Ich war ein Opfer meines Wunschdenkens geworden, hatte aus Verzweiflung falsche Schlüsse gezogen.
    Es wäre auch zu einfach gewesen, wenn ich sie alle miteinander in einer Hütte am Strand angetroffen hätte. Dann hätte ich mich nur noch im Stil eines Guerillakämpfers in der Nacht anschleichen müssen und …
    Nein, so einfach war das wohl nicht.
    Vermutlich würde ich im Dschungel Jagd auf sie machen müssen, und zwar in dem Gebiet oberhalb des Wasserfalls, in dem ich mich so gut wie nicht auskannte. Wer weiß, vielleicht gab es dort ja irgendwo eine Höhle, in der sie sich versteckten.
    Der Gedanke, sie im Dschungel suchen zu müssen, war mir alles andere als angenehm.
    Ich wollte am

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