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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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allein schon, um ihre Kleidung zu holen und die Kerzen und Lampen auszublasen. Offenes Licht sollte man nicht lange unbeaufsichtigt lassen, sonst riskiert man, dass einem die Bude abbrennt.
    Hey, das war gar keine so schlechte Idee! Ich könnte ihnen ja das Haus anzünden!
    Ich stand auf und sah in den Raum.
    Bisher war niemand zurückgekommen.
    Ich musste nur den Rahmen mit dem Fliegengitter entfernen (oder das Gitter selbst mit meinem Rasiermesser aufschneiden), ins Zimmer klettern und etwas Petroleum verschütten. Dann brauchte ich nur noch eine Kerze umzuwerfen und …
    … und Kimberly, Billie und Connie würden möglicherweise bei lebendigem Leib verbrennen - von Erin und ihrer Schwester Alice ganz zu schweigen
    Ich musste davon ausgehen, dass sie alle irgendwo in dem Haus gefangen gehalten wurden.
    Und vielleicht nicht nur sie.
    Ich konnte erst dann etwas unternehmen, wenn ich wusste, wo sie sich befanden.
    Mir wurde schlagartig klar, dass ich eine gute Gelegenheit, das herauszufinden, hatte verstreichen lassen. Während
Wesley und Thelma sich über die arme Erin hergemacht hatten, hätte ich ungestört das ganze Haus durchsuchen können, aber ich musste ja wie angewurzelt an dem Fenster stehen und mich an dieser perversen Show aufgeilen.
    War ich denn noch zu retten?
    Weil ich ein widerwärtiger, geiler Perversling war, hatte ich möglicherweise die einzige Chance vergeigt, meine Frauen zu finden und zu befreien.
    Andererseits … Ich hatte ja nicht wissen können, dass Wesley und Thelma sich länger als eine Stunde an dem Mädchen vergreifen würden.
    Wenn sie früher mit Erin fertig gewesen wären, hätten sie mich vielleicht dabei überrascht, wie ich im Haus herumgeschnüffelt hätte. Und dann hätten sie mich umgebracht.
    Vielleicht hatte mir die Tatsache, dass ich ein widerwärtiger, geiler Perversling war, das Leben gerettet.
    So was kann man nie wissen.
    Vielleicht war es gut, dass ich dageblieben war und zugesehen hatte.
    Während ich so vor dem Fenster stand, ins Zimmer blickte und über all das nachdachte, kam Thelma zurück. Sie war noch immer nackt, aber wieder sauber. Offenbar hatte sie sich irgendwo das Blut abgewaschen.
    Rasch hob sie die Sachen auf, die Wesley und sie auf den Boden geworfen hatten: Ihren Kimono, Wesleys Höschen und Gürtel sowie Erins Schottenrock, Bluse und Kniestrümpfe. Mit den Sachen an die Brust gedrückt huschte sie durch den Raum und blies die Kerzen und die Petroleumlampen aus.
    Danach war das Zimmer stockdunkel bis auf einen schwachen, durch die halb offene Tür hereindringenden
Lichtschein und seine Reflektion in den Wandspiegeln. In diesen sah ich auch noch kurz Thelmas nacktes, breites Hinterteil, bis es wackelnd im Gang verschwand.
    Ich beschloss, durch das Fenster zu klettern und ihr hinterher zu schleichen.
    Das erschien mir am vernünftigsten: Thelma und Wesley im Auge zu behalten. So lange ich sie beobachtete, konnten sie nicht aus einem Hinterhalt über mich herfallen.
    Außerdem war ich mir sicher, dass die beiden mich früher oder später zu meinen Frauen führen würden (außer wenn sie tot waren, aber daran wagte ich nicht zu denken).
    Das Fliegengitter war mit kleinen Haken am Fensterrahmen befestigt, von denen ich nur zwei lösen musste, um es nach außen klappen zu können.
    Weil die Haken aber an der Innenseite des Fliegengitters waren, musste ich mein Rasiermesser aus der Hosentasche holen, es aufklappen und knapp unterhalb der Haken kleine Schlitze in das Fliegengitter schneiden.
    Erst dann konnte ich die Haken lösen und den Rahmen mit dem Gitter nach außen schwingen. Zum Glück machte er dabei kein Geräusch.
    Gerade als ich durch das Fenster ins Zimmer klettern wollte, hörte ich, wie im vorderen Teil des Hauses eine Tür ins Schloss fiel. Das Geräusch war nicht allzu laut, aber es jagte mir einen gehörigen Schrecken ein. Mein Herz klopfte auf einmal so heftig, dass ich es vor lauter Zittern fast nicht mehr geschafft hätte, den Fliegengitterrahmen wieder zu schließen und einen der Haken einzuhängen, bevor ich mich vor dem Fenster flach auf den Boden warf.
    Vorsichtig hob ich den Kopf, um zum vorderen Teil des Hauses zu schauen. Der Schreck ließ langsam nach, aber
mein Herz schlug immer noch wie wild und wollte sich nicht beruhigen. Ich war völlig fertig.
    Niemand kam in mein Blickfeld.
    Dafür hörte ich Stimmen, konnte aber nicht erkennen, ob es die von Wesley und Thelma waren, denn sie waren so leise, dass sie in den tausend

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