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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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lassen dich schon nicht allein.«
    »Aber ich kann auf keinen Fall mitgehen. Ich bin viel zu … Ich fühle mich echt beschissen.« Sie sah Thelma durchdringend an. »Wegen dir, du blöde Kuh.«
    »Entschuldigung.«
    »Entschuldigung! Hör bloß damit auf. Wegen dir tut mir alles weh, vom Kopf bis zu den Zehen! Du kannst mich mal mit deinem ›Entschuldigung‹!«
    Kimberly hob die Hand. »Wir werden dich nicht zwingen, mit uns zu gehen«, sagte sie. »Nicht in deinem Zustand. Und es wäre idiotisch, deine Mom oder Rupert zu deinem Schutz hier zu lassen. Wir dürfen uns nicht trennen. Ich schlage vor, dass wir hier bleiben. Wir warten einen Tag oder zwei, ehe wir losgehen und …«
    »Einen Tag oder zwei!«, stieß Thelma hervor. »Das ist doch Schwachsinn!«

    Kimberly hob spöttisch die Augenbrauen. »Wieso? Kann er etwa weglaufen?«
    »Nein! Natürlich nicht!«
    »Wenn du Connie mit diesem Stein nicht halb totgeschlagen hättest, könnten wir jetzt gleich gehen.«
    Thelma machte ein finsteres Gesicht.
    »Dann warten wir also, bis Connie wieder in besserer Verfassung ist?«, fragte Billie.
    »Ja.«
    Billie lächelte. »Das klingt sehr vernünftig.«
    »Danke.«
    Und Connie fügte mit einem seltsam verschlagenen Lächeln auf dem Gesicht hinzu: »Dann hat Wesley Zeit zu sterben.«
    Wir sahen sie erstaunt an.
    »Wir glauben doch nicht wirklich, dass sie ihn wirklich getötet hat, oder?«, erklärte Connie. »Aber wir wissen , dass er schlimm verletzt ist. Vielleicht kriegt er Wundbrand oder irgendeine andere Infektion. Ich meine, das könnte mir schließlich auch passieren, oder? Deshalb bin ich auf die Idee gekommen.«
    »Du bekommst keinen Wundbrand«, beruhigte Billie sie. »In ein paar Tagen bist du wieder auf dem Damm.«
    »Ja, ich glaube auch. Ich mache mir deswegen auch keine großen Sorgen. Schließlich kümmert ihr euch um mich. Aber Wesley hat jetzt niemanden. Solang Thelma hier bei uns bleibt, ist er ganz auf sich allein gestellt. Vielleicht müssen wir ihm nur genügend Zeit geben, damit er einfach ohne unser Zutun stirbt.«
    »Das stimmt«, sagte Kimberly. »Und auch wenn er nicht krepiert, wird es ihm ganz schön stinken, wenn wir nicht gleich kommen.«

    »Er wird denken, dass etwas schief gelaufen ist«, fügte ich hinzu.
    Billie grinste. »Es ist ja was schief gelaufen.«
    »Ihr seid alle verrückt«, sagte Thelma. »Wesley ist tot.«
    »Das wäre auch das Beste für ihn«, entgegnete Kimberly trocken. »Und weil wir jetzt eine Weile warten, hast du noch ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Vielleicht möchtest du ja an deiner Geschichte noch etwas verändern.«
    »Da gibt es nichts zu verändern.«
    »Denk lieber noch mal darüber nach. Wenn du ihn nicht getötet hast, dann solltest du es uns lieber sagen, ehe wir seiner Leiche einen Besuch abstatten wollen. Denn wenn es sich herausstellen sollte, dass du gelogen und uns in eine Falle gelockt hast, kommt dich das teuer zu stehen.«
    »Ich lüge nicht.«
    »Das wird sich zeigen. Bestimmt verstehst du, dass wir dich bis dahin nicht wie eine von uns behandeln können. Rupert, bist du so nett und bringst mir ein Stück Seil?«
    »Willst du eine von den Tomahawk-Schlingen?«
    »Nein, die brauchen wir noch. Nimm das restliche Stück vom langen Seil.«
    »Was hast du vor?«, fragte Thelma.
    Ich war schon halb unter dem Sonnendach hervorgekrabbelt, hielt nun aber inne, um nichts zu verpassen.
    »Ich will dich fesseln«, antwortete Kimberly.
    »Mich fesseln ?« Thelma klang schockiert.
    »Schließlich bist du seine Komplizin«, erklärte Billie gelassen. »Was erwartest du?«
    »Ich bin nicht seine Komplizin. Ich habe ihn getötet !«
    »Na klar«, sagte Connie.

    »Rupert, wo bleibt das Seil?«, fragte Kimberly.
    »Kommt gleich!« Ich rappelte mich auf, spurtete durch den Sand und holte ihr das verbliebene Seil aus unserem Vorratshaufen.
    Als ich näher kam, hörte ich, wie Thelma sich beschwerte: »… wenn ich gewusst hätte, dass ihr mich wie eine Verbrecherin behandelt, wäre ich lieber allein im Dschungel geblieben.«
    »Das wäre gescheiter gewesen«, meinte Connie.
    »Willst du eine ehrenvolle Aufgabe übernehmen?«, fragte mich Kimberly.
    »Klar.« Ich bückte mich und trat unter das Sonnendach.
    »Fessle ihre Hände erst mal vor dem Körper. Wir werden sehen, ob das reicht. Wenn sie irgendwelche Probleme macht, fesseln wir sie ihr hinter dem Rücken. Hast du gehört, Thelma? Du willst deine Hände doch nicht hinter dem Rücken gefesselt kriegen,

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