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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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Und außerdem hast du mich reingelegt. Ich habe dir einen Gefallen getan, und du hast das ausgenutzt. Also los, gib mir deine Hände.«
    Sie schüttelte den Kopf und behielt die Arme hinter dem Rücken.
    »Bitte«, sagte ich. »Ich binde sie dir auch ganz locker.«
    »Ich dachte, du wolltest etwas über Wesley hören. Und über Kimberly. Möchtest du denn nicht wissen, wie Dad sie missbraucht hat?«
    »Er hat sie missbraucht ?«
    »Ja. Und mich auch. Er hat schlimme Dinge mit uns gemacht.«
    »Wirklich?« Ich schaute hinüber zu den anderen. Sie schienen immer noch zu schlafen.
    »Wenn du solche Angst vor ihnen hast, dann fessle mich eben zum Schein .« Thelma hielt mir ihre Hände hin, und ich wand den Strick lose ein paar Mal darum, damit es aussah, als wäre sie gefesselt, machte aber keinen Knoten.
    »So«, sagte Thelma. »Jetzt bist du aus dem Schneider, wenn jemand nachsehen kommt.«
    »Aber versuch nicht, mich reinzulegen«, warnte ich sie, während ich mich wieder so hinsetzte wie vorhin und die Axt auf meine Oberschenkel legte. »Also, was hat er Kimberly angetan?«
    »Ihr und mir.«
    »Okay.«

Familienbande
    »Es ist … wirklich schlimm. Und total krank. Bist du sicher, dass du es hören willst?«
    Ich nickte. Innerlich fühlte ich mich vor lauter Angespanntheit und Aufregung schon jetzt richtig zittrig.
    »Na schön, wenn du es unbedingt hören willst … aber sage nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    »Nein, jetzt red schon.«
    »Na schön. Ich will dir sagen, was unser Vater mit uns gemacht hat. Erst wollte er, dass wir uns nackt ausziehen und uns am Boden balgen. Er war auch nackt dabei. So wie Kimberly und ich.« Sie sagte das mit rascher, leiser Stimme, als ob sie mir den neusten Klatsch erzählen würde. »Erst war es genug, wenn Kimberly und ich es machten und er uns zusehen konnte. Er wollte, dass wir uns Schmerzen zufügten … und perverse Dinge taten. Später hat er dann mitgemacht.«
    »Meine Güte«, murmelte ich. »Wie alt wart ihr denn?«
    Sie zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht mehr. Es fing wohl an, als ich neun oder zehn war, und es ging weiter bis zum Ende der Highschool.«
    »Was ist mit Billie? Sie und Andrew waren zwanzig Jahre lang verheiratet. Hat sie das alles … zugelassen?«
    »Er hat es nur getan, wenn sie in der Arbeit war. Dann hatte er genügend Zeit mit uns allein.«

    »Ich dachte immer, er ist viel zur See gefahren.«
    »So viel nun auch wieder nicht. Leider . Und wenn er von einer seiner Reisen zurückkam, war es immer besonders schlimm. Er kannte viele perverse Spielchen, die Balgerei war nur eines davon, auch wenn er sie mit am liebsten mochte. Immer, wenn er mit uns allein war, mussten wir solche Sachen mit ihm machen. Er packte uns dann fest, bis wir vor Schmerzen zu schreien anfingen. Und während wir schrien und weinten und er sich mit uns am Boden wälzte, hat er … uns die Finger hineingesteckt. Du weißt schon, wo. Und seine Zunge. Und er hat uns gebissen.«
    »Und Billie wusste wirklich nichts davon?«
    »Nein. Das war unser Geheimnis. Dad sagte, er würde uns umbringen, wenn wir es jemandem erzählten.«
    »Und was ist mit Connie? Hat er es mit ihr auch getan?«
    Thelma zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht. Seit ich aufs College ging, habe ich nicht mehr zu Hause gewohnt. Das ist jetzt schon zwölf Jahre her. Connie war damals also …«
    »Jetzt ist sie achtzehn.«
    »Dann war sie gerade mal sechs, als ich wegging. Ich weiß, dass er mit Kimberly weitergemacht hat, als ich aus dem Haus war. Wir haben zwar nie darüber gesprochen, aber ich weiß es trotzdem. Sie hätten niemals aufgehört. Aber ob sie Connie da mit hineingezogen haben, kann ich dir nicht sagen. Wundern würde es mich nicht.«
    »Was meinst du mit ›sie hätten niemals aufgehört‹? Das klingt ja ganz so, als ob Kimberly … freiwillig mitgemacht hätte.«
    Thelma atmete hörbar durch Mund und Nase aus. »Kimberly ist nicht auf ein auswärtiges College gegangen.
Was schließt du daraus? Immerhin war sie eine hoch dekorierte Musterschülerin, Klassensprecherin und weiß der Teufel sonst noch alles, und hätte nach Princeton oder Yale oder auf irgendeine andere Nobel-Uni gehen können. Aber was macht sie stattdessen? Bleibt zu Hause wohnen und geht auf ein popeliges College in der Stadt.«
    »Meinst du, sie hat weiter Spielchen mit ihm gemacht?«
    »Und ob ich das meine. Irgendwann hat ihr diese Sado-Maso-Geschichte echt gefallen. Geile

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