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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Heilung durch Eure Silbmagie genauso gut sehen können wie Ihr den Schaden, den die Dunkelmagie Noviss zugefügt hat. Vertraut niemandem, Flamme. Nicht mir, nicht Reyder, nicht einmal Eurem hübschen Freund.« Ein anderer Gedanke keimte in mir auf. » Ihr wisst gar nicht, wer der Dunkelmagier ist, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Oder wieso Noviss sein Opfer wurde?«
    Sie schüttelte erneut den Kopf. » Selbst Noviss weiß es nicht.«
    Ich seufzte. » Es gehört nicht viel dazu, einen Dunkelmagier zu erzürnen. Vielleicht hat Noviss sich ihm gegenüber schroff verhalten, ohne zu wissen, wer er war … Das würde schon genügen. Wenn er sieht, dass Noviss noch immer gesund und wohlauf ist, und begreift, dass Ihr ihn geheilt habt, könntet Ihr in echte Schwierigkeiten geraten. Ich an Eurer Stelle würde sehen, dass ich so schnell wie möglich von Gorthen-Nehrung wegkomme.«
    » Das habe ich auch vor. Aber es geht im Augenblick nicht. Ich hatte das anders geplant, aber jetzt ist die Jahreszeit, in der die Doppelebbe der Zwei Monde sich mit bestimmten Strömungen verbindet. Es können zwar Schiffe von Norden herkommen und Fischerboote um die Insel herumfahren, aber mindestens eine Woche lang kann kein Schiff das Küstengebiet verlassen, möglicherweise sogar noch länger nicht. Wenn man es trotzdem versucht, kann es sein, dass man tage- oder auch wochenlang nach Süden verschlagen wird.« Sie lächelte leicht. » Trotzdem danke für den Rat.«
    Ich leerte den Branntwein und ging zur Tür. Bevor ich ging, sagte sie: » Ihr werdet sie weiter suchen, nicht wahr? Alles, was ich gesagt habe – es hat Eure Meinung nicht geändert.«
    Ich sah sie an und lächelte schwach. » Ihr lernt gut, Flamme. Ihr lernt gut.«
    Zweitausend Setus waren eine Menge Geld.
    Ich hatte sie noch nicht aufgegeben.
    An diesem Abend aß ich im Schankraum.
    Janko grinste mich anzüglich an und strich absichtlich mit der Klauenhand über meine Brust, als er mir das Essen brachte. Der Schankjunge Tann lächelte mir zu, als er glaubte, dass niemand hinsah. Thor Reyder von den Versprengten, noch immer ganz in Schwarz gekleidet, wirkte so ernst wie immer. Noviss sah in meine Richtung, wann immer er nicht düster in Flammes Augen blickte. Ich konnte kaum fassen, dass dieser bethanische Idiot so dumm war, sich im Schankraum blicken zu lassen und auf diese Weise zu verraten, dass er von der Dunkelmagie geheilt worden war. War er wirklich so sicher, dass der Dunkelmagier es nicht noch einmal versuchen würde? Oder dass Flamme ihn auch das nächste Mal retten würde?
    Während ich mich noch wunderte, was einen jungen Mann dazu brachte, auf so überhebliche Weise von sich überzeugt zu sein, schwebte Niamor herein, der Unterhändler. Er kam mit ein paar Freunden zu einem Trunk, blinzelte mir zu und schwebte wieder hinaus. Die üblichen Sklavenschiffer und Schurken fehlten jedoch, und der Grund dafür war offensichtlich: Etwa zehn Mannschaftsmitglieder der Herz der Wahrer, allesamt Silbbegabte, beehrten die Schenke ebenfalls mit ihrer Anwesenheit. Sie hatten ihr Aussehen mit Hilfe von Silbmagie verbessert; eine übliche und vollkommen leichtfertige Angewohnheit, die mich immer wieder verärgerte. Ein schwacher Geruch davon trieb von ihren Tischen weg und durch den Raum. Die Besätze an ihren Kaseln verrieten mir, dass sie nicht nur alle Räte waren, sondern jeder Einzelne auch einen Abschluss der exklusiven Akademie in der Nabe besaß, was bedeutete, sie waren die besten Silbmagier, die die Wahrer-Inseln zu bieten hatten.
    Sie ignorierten mich natürlich vollkommen, obwohl ich ziemlich sicher war, dass jeder Einzelne von ihnen genau wusste, wer ich war und was ich hier tat. Ich dafür wusste im Gegenzug nicht, was sie da taten. Genügte die Anwesenheit eines Dunkelmeisters auf Gorthen-Nehrung wirklich, um einen Rat von Dasricks Rang über den Ozean fahren zu lassen? Jedenfalls schien es zu genügen, um Absolventen der Akademie an einem Ort wie der Trunkenen Scholle etwas essen zu lassen. Natürlich verabscheuten die Wahrer alles, was ihre Silbmagie bedrohte, und waren daher fest entschlossen, die Dunkelmagie von den Inseln zu verbannen (sie hatten immer noch viel vor sich, wohlgemerkt!), aber gewöhnlich schickten sie nicht gleich einen Rat und eine ganze Schiffsladung mit den besten Offizieren los, um es mit einem einzigen Dunkelmagier aufzunehmen. Vielmehr pflegten sie jemanden wie mich zu schicken, zusammen mit ein paar jungen Silbbegabten, die sich noch

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