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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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ich mein Kind aufgeben muss, wenn es keine Silbbegabung hat und ich weiter im Rat bleiben will.«
    » Das kommt mir aber etwas extrem vor.«
    » Mir auch«, sagte sie klagend und geriet für einen Moment aus dem Gleichgewicht. » Es ist Syr-Silb Dasricks Meinung. Er sagt, wenn das Kind über keinerlei Silbmagie verfügt, wäre ich so mit ihm beschäftigt, dass ich meine Arbeit nicht ausüben könnte.«
    Ich schnaubte. » Er bestraft Euch einfach nur, weil Ihr Euresgleichen verraten und jemand anderen geheiratet habt.« Ich dachte stets das Schlechteste von Dasrick.
    Sie wagte nicht, mir zuzustimmen, und sagte stattdessen: » Das Warten tötet mich … Ich muss es wissen, und ich habe keine Ahnung, wann ich das nächste Mal einer Wissenden begegnen werde.«
    » Es gibt noch viele andere mit Weißbewusstsein.«
    » Vielleicht, aber woher soll ich wissen, dass ich so jemanden vor mir habe? Es ist nicht gerade ihre Angewohnheit, sich den Silbbegabten zu erkennen zu geben. Glut, könnt Ihr es nicht versuchen? Ich habe gehört, dass Babys Magie verströmen …«
    » Das stimmt. Alle kleinen Silbkinder tun das. Aber ich habe es noch nie bei einem versucht, das noch im Mutterleib steckt.«
    » Bitte.«
    Ich zuckte mit den Schultern. » In Ordnung. Aber ich kann Euch nichts versprechen. Reden wir zuerst über den Preis.« Ich deutete zur Wand, um auf das Zimmer nebenan hinzuweisen. » Da drüben ist eine junge Frau mit einem Geschwür der Dunkelmagie, durch das sie bezwungen werden soll. Sie braucht Hilfe.«
    Ihre Augen weiteten sich. » Ihr wollt, dass ich ihr helfe? Aber ich … ich kann das nicht. Ich kann nicht riskieren, mich irgendwie in der Nähe von Dunkelmagie aufzuhalten, nicht, solange ich ein Kind unter dem Herzen trage.« Sie wirkte jetzt erschrocken und wich von der Wand zurück; ein nutzloses Unterfangen angesichts der Tatsache, dass mein gesamtes Zimmer so klein war wie das Briggsegel eines Schiffes. » Außerdem genügt eine Silbmagierin bei so etwas nicht. Man braucht mehrere dafür.«
    Ich seufzte. Genau damit hatte ich gerechnet. » Also dann fünf Setus.«
    Ich erwartete, dass sie zu handeln beginnen würde (es war eine beachtliche Summe für einen so kleinen Dienst), aber sie fuhr mit der Hand in ihre Börse, holte das Geld heraus und legte es neben die Muschelschalenschüssel. » Wie wollt Ihr es machen?«
    » Vielleicht wäre es am besten, wenn Ihr Euer Hemd auszieht und Euch hinlegt.« Sie tat, worum ich sie gebeten hatte, und entblößte ihren Bauch. Ich musterte die Wölbung mit ungeübtem Blick. Er war wirklich riesig. » Wann ist es so weit?«
    » Schon bald. In ein paar Tagen.«
    Ich ging um sie herum, betrachtete sie aus allen Winkeln. Dann berührte ich ihre Haut. Das Baby trat zu, und ich spürte es – ein kleiner Stoß gegen meine Hand, ein Hochdrücken, als wäre es bereit, seinem Gefängnis zu entfliehen. Ich verspürte eine Woge von Zärtlichkeit in mir aufsteigen, von Staunen. Ich hatte mich immer daran gestört, dass mir die Möglichkeit, ein Kind haben zu können, genommen worden war. Aber dieses Gefühl war nur ein Teil der Wut gewesen, die immer in mir war und die ein Halbblut wie mich auch stets begleiten würde. Sie gehörte zu mir. Jetzt allerdings, zum ersten Mal in meinem Leben, spürte ich etwas anderes – eine Sehnsucht. Ein Bedauern. So etwas würde ich nie haben.
    Eilig zog ich meine Hand zurück, erschüttert über meine eigene Verletzlichkeit.
    Sie sah zu mir hoch. Ihre Augen blickten flehentlich, beinahe verzweifelt. Ein Kind zu haben genügte ihr nicht – es musst ein silbbegabtes Kind sein. » Es tut mir leid, Syr-Silbmagierin«, sagte ich ruhig. » Ich kann es einfach nicht erkennen. Das liegt aber möglicherweise nur daran, dass Euer Gewebe den Weg behindert. Ihr müsst warten, bis das Baby geboren ist. Schickt mir eine Nachricht, dann komme ich.«
    Etwas erstarb in ihren Augen, und sie nickte. Sie rollte sich vom Bett und knöpfte das Hemd wieder zu. » Ich danke Euch, dass Ihr es versucht habt.«
    Fast hätte ich geschwiegen. Ich ließ den Augenblick beinahe vorübergehen; es ging mich nichts an, aber etwas in mir ließ es mich dennoch sagen. » Es gibt Schlimmeres, als kein silbbegabtes Kind zu haben.«
    Sie sah mich jetzt an, und einen Bruchteil später weiteten sich ihre Augen, als sie verstand. » Ihr seid steril«, sagte sie. » Sie haben Euch unfruchtbar gemacht.«
    Ich nickte.
    » Das ist … das ist …« Sie hörte auf, als sie offenbar merkte, dass es

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